AUTO BILD zeigt die verrücktesten Digital-Cockpits des vergangenen Jahrhunderts! Der Aston Martin Lagonda Series 2 von 1976 war das erste Serienfahrzeug mit digitalen Anzeigen. Außerdem hatte die Luxus-Limousine schon Sensortasten an Bord, über die einige Funktionen gesteuert werden konnten. Die Technik war jedoch noch nicht ausgereift und fiel in den ersten Baujahren gerne mal komplett aus.


Beim Opel Kadett waren die Digital-Anzeigen der bis zu 156 PS starken Sportversion GSi vorbehalten. Bei dem 1983 präsentierten Kompaktsportler aus Rüsselsheim werden unter anderem die Skala des Drehzahlmessers sowie die Tank- und Ölstandanzeige digital dargestellt. Die derzeitige Geschwindigkeit wird separat in der Mitte angezeigt. Der Monza und der Senator B hatten übrigens auch die digitalen LCD-Anzeigen an Bord.
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Sven Krieger

Die Chevrolet Corvette C4 stammte nicht nur aus demselben Konzern, sondern wurde ebenfalls 1983 präsentiert und verfügte über eine ähnliche Tacho-Einheit. Bei der vierten Generation des US-Sportwagens waren die Armaturen aber, typisch amerikanisch, farbenfroher und glamouröser gestaltet.
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Thomas Ruddies

Chevrolet bot von 1984 bis 1986 auch vom Camaro Berlinetta eine Variante mit Digitalinstrumenten an. Die Marketingabteilung von GM bewarb sie passenderweise mit den Slogans "the Digital Camaro" oder " the Starship Camaro". In Verbindung mit den Bediensatelliten wirkte das Cockpit tatsächlich wie ein Raumschiff-Interieur.
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GM

Audi setzte beim legendären Ur-quattro ab Modelljahr 1983 auf die oft als Mäusekino verspotteten Digitalanzeigen. Dabei wurden dem Fahrer die wichtigsten Informationen auf drei nebeneinander liegenden Displays angezeigt. Im legendären Gruppe B-Renner Quattro S1 setzte Audi Sport allerdings auf analoge Instrumente.
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Christian Bittmann / AUTO BILD

Ab 1986 war es auch für Golf 2-Fahrer möglich, sich die Geschwindigkeit digital anzeigen zu lassen. Volkswagens Digifiz (Kurzform für Digitales Fahrer-Informations-Zentrum) bestand aus einem Stück und war optional für GTI-Modelle erhältlich. Kurios: Trotz digitaler Anzeigen reichte der Tacho nur bis 299.999 km, danach zeigt er sechs Striche an. Heute ist das Digifiz ein beliebtes Ersatzteil. Aufgrund der mangelnden Nachfrage seinerzeit, ist die Ersatzteillage mehr als angespannt – die Tachos sind rar.
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Volkswagen AG

Die Mercedes-Studie "AUTO 2000" basierte auf der S-Klasse der Generation W 126 und sollte auf der IAA 1981 einen Ausblick auf die Autotechnik um die Jahrtausendwende geben. Dazu passt das digitale und konfigurierbare Kombiinstrument. Der Fahrer konnte darin sogar schon die Informationen des Navigationssystems einblenden lassen und die Farbe der Anzeigen ändern.
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Mercedes-Benz Classic

Noch einige Schritte weiter gingen die Stuttgarter 1996 mit dem Concept Car F200 Imagination. Dessen Digitaldisplay erstreckt sich über das gesamte Armaturenbrett und erinnert sogar etwas an das MBUX-Bediensystem, das in einigen aktuellen Mercedes-Modellen zum Einsatz kommt. Gesteuert wird das Luxuscoupé, das einen Ausblick auf den CL der zweiten Generation gab, über den mittig angeordneten Joystick.
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Mercedes-Benz Classic

Auch die Italiener setzten in den Achtzigern auf Digital-Anzeigen. Allen voran in der ersten Generation des Kompakten Fiat Tipo (1988 bis 1995). Die auffälligen und bunten Skalen und Ziffern waren hier optional erhältlich und kontrastrierten mit dem etwas biederen Äußeren. Ein weiterer Italiener mit Digital-Cockpit: der kantige Alfa Romeo 90 aus dem Jahr 1984.
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Christoph Boerries

Der Innenraum des Concept Cars Volvo Tundra zeigt, wie man sich im Jahre 1979 die Zukunft vorgestellt hatte. Die von Bertone entworfene Studie war den Schweden aber doch zu futuristisch. Deshalb verkaufte das italienische Designstudio den etwas abgeänderten Entwurf letztendlich an Citroën. Die Franzosen nutzten ihn für das Mittelklassemodell BX.
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Volvo Cars
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Beim Citroën BX schaffte es das Digital-Cockpit mit dem Sondermodell Digit (1985) sogar in die Serie. Bei ihm wurde auf dem mittleren Bildschirm die Geschwindigkeit angezeigt, während sich links und rechts daneben eine ganze Armada Warnleuchten befand. Die an Stars Wars erinnernden Bediensatelliten kamen bei allen BX der ersten Serie zum Einsatz.
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PSA Groupe
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Das Cockpit des Lamborghini Athon erinnert stark an das des Volvo Tundra. Kein Wunder, die Roadster-Studie entstand ebenfalls bei Bertone und wurde nur ein Jahr später (1980) präsentiert. Das von Veglia entwickelte Display verfügte sogar schon über eine Touchfunktion!
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Tom Wood ©2011 Courtesy of RM Au
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Der Buick Riviera aus dem Jahr 1986 war das erste Serienmodell, das über einen Touchscreen verfügte. Über das "Graphic Control Center" genannte System konnten unter anderem das Radio und die Klimaanlage bedient werden. Leider fand diese Innovation damals wenig Nachahmer. Erst über 20 Jahre später trat die Technologie ihren Siegeszug ins Auto an.
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GM
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Renault setzte im Innenraum des ersten Twingo aus dem Jahr 1993 konsequent auf Minimalismus. Die Geschwindigkeit, der Benzinstand und die zurückgelegten Kilometer wurden auf einem mittig auf dem Armaturenbrett angebrachten Bildschirm angezeigt. Der Fahrer konnte das Display nach seinen Wünschen konfigurieren.
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Klaus Kuhnigk
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Erste Erfahrungen mit digitalen Cockpits hatten die Franzosen bereits mit dem ab 1983 erhältlichen Renault 11 TSE Electronic gesammelt. Die bunt leuchtenden Anzeigen des Sondermodells brachten einen Hauch von Zukunft in die ansonsten eher biedere Schräghecklimousine.
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Renault
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Die Studie Quasar (1984) von Peugeot basierte auf dem Gruppe B-Monster 205 T16 und wurde von einem 600 PS starken Turbovierzylinder angetrieben. Das abgedrehte Cockpit passte zum verrückten Gesamtkonzept. Neben den roten Lederbezügen fallen die von Science-Fiction-Filmen inspirierten Digitalanzeigen auf. Auf der Mittelkonsole thront sogar schon ein Bildschirm für das Navigationsgerät!
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PSA Groupe
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Bei dem in einer Kooperation mit Pininfarina entstandenen Luxus-Cabrio Cadillac Allanté (1987 bis 1993) wurden die Rundinstrumente digital nachgebildet. Scheinbar waren viele Kunden nicht besonders überzeugt von den Digitalinstrumenten, ab 1988 konnten sie nämlich optional und ohne Aufpreis analoge Instrumente bestellen.
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Christian Bittmann / AUTO BILD
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Citroën präsentierte auf dem Pariser Salon 1988 die Studie "Activa", deren Cockpit heute wie eine Weissagung der heutigen Auto-Innenräume wirkt. Ihr Bedienkonzept hat sich nämlich tatsächlich durchgesetzt. Die Bedientasten auf dem Lenkrad, das in die Mittelkonsole integrierte Display und das Head-up-Display: Dieses Layout ist heute klassenübergreifend bei vielen Automodellen Standard.
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Citroen
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Der Frankfurter Veredler Buchmann schuf 1982 auf Basis des VW Polo der zweiten Generation die Luxus-Variante bb VW Paris. Deren futuristischer Innenraum hatte neben den roten Digitalanzeigen sogar schon ein über eine Fernbedienung steuerbares Radio zu bieten.
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Goetz von Sternenfels
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Bei der spektakulären Citroën-Studie Karin aus dem Jahr 1980 waren um den Digitaltacho kreisförmig Drucktasten für die verschiedenen Fahrzeugfunktionen angebracht. Auf der Lenkradnabe: die Tasten des eingebauten Telefons. Das Concept Car sah aber auch von außen ungewöhnlich aus: Sein Dach hatte die Form einer Pyramide.
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PSA Groupe
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Der Innenraum des BMW Z22 aus dem Jahr 1999 gab bereits einen guten Ausblick auf die Cockpits der Gegenwart. Bei der Studie wurden, wie heute bei vielen Modellen üblich, die meisten Funktionen über den mittig angeordneten Touchscreen und die Tasten auf dem Multifunktionslenkrad bedient. Währenddessen wird im "Rückspiegel" das Livebild einer Kamera angezeigt.
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BMW Group