
Was kostet der Motorradführerschein? Welche Motorradklasse darf ab welchem Alter gefahren werden? Wie lange dauern Schnellkurse? AUTO BILD gibt Tipps zum Erwerb des Motorradführerscheins!
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Ducati

News zum Motorradführerschein: Seit November 2020 kann die Prüfung für den A2-Führerschein auf einem Bike mit 250 Kubikzentimetern Hubraum abgelegt werden. Bisher waren wenigstens 395 ccm vorgeschrieben, und das Fahrschulmotorrad musste zwischen 27 und 48 PS leisten. Doch reizen viele Zweiradfahrer in dieser Fahrzeugklasse die Leistungsgrenze überhaupt nicht aus, haben vor 48 PS sogar Respekt.
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EnMoto Fahrzeugshandels G.m.b.H

Was kostet der Motorradführerschein? Wie beim Pkw-Führerschein setzen sich die Kosten für den Motorradführerschein aus unterschiedlichen Posten zusammen. Zunächst sind da die Anmeldung in der Fahrschule und die Übungsmaterialien. Dazu kommen Sehtest, Erste-Hilfe-Kurs und die Gebühren für die theoretische Prüfung.
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H. J. Mau

Sobald die Theorie vom Tisch ist, schlagen Übungsfahrten, Sonderfahrten und schließlich die praktische Prüfung zu Buche. Nicht zuletzt wollen Passbilder und das Ausstellen des Führerscheins bezahlt werden.
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Markus Heimbach

Weil Übungs- und Sonderfahrten stark von Bundesland, Fahrschule und Lernfortschritt des Schülers abhängen, lässt sich der Endbetrag höchstens grob schätzen. Mit 1250 bis 1550 Euro (ohne vorhandenen Zweirad-Schein) sollte aber gerechnet werden.
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AUTO BILD

Seit dem 1. Januar 2021 gilt die "optimierte praktische Fahrerlaubnisprüfung" (OPFEP). Sie soll dabei helfen, das Unfallrisiko von Fahranfängern zu reduzieren. Wichtig für den Prüfling ist vor allem, dass mit der neuen Prüfungsordnung die Kosten steigen. In den Führerscheinklassen A2 und A bedeutet das eine Investition von 146,56 Euro statt der bisherigen 118,30 Euro. In den Klassen AM und A1 müssen 116,93 statt bisher 89,44 Euro bezahlt werden.
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Toni Bader

Wie lange dauert die Ausbildung? Durchschnittlich 20 bis 30 Fahrstunden. Dazu gehören zuerst die Übungsstunden, bei denen sich der Fahrschüler mit Funktionen und Fahreigenschaften des Motorrads vertraut macht: Das Beschleunigen, Bremsen, Ausweichen, Fahren in Schrittgeschwindigkeit, Fahren im Kreis, Slalomfahren und das Anfahren an einer Steigung gehören zu den Aufgaben. Dann ...
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Werk

... folgen die zwölf Pflichtstunden inklusive Sonderfahrten, zu denen Autobahn-, Überland- und Nachtfahrten zählen. Auf sogenannten Prüfungsfahrten kann der Fahrschüler schließlich gezielt mit seinem Ausbilder an seinen Schwächen arbeiten, bevor es in die praktische Prüfung geht.
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Roman Raetzke / AUTO BILD

Fahrschulen gehen meist flexibel auf den Fortschritt sowie die zeitlichen Möglichkeiten ihrer Schüler ein und fassen auch mehrere Autobahnfahrten zusammen. Daher lässt sich vorab nicht sagen, ob die Ausbildung zum Motorradführerschein sechs Wochen oder auch sechs Monate dauert.
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Roman Raetzke

Was ist von Schnell- oder Crashkursen zum Führerschein zu halten? Intensivfahrschulen bieten Führerschein-Schnellkurse für Eilige an, auch fürs Motorrad. AUTO BILD hat 2017 ausprobiert, wie sinnvoll so ein Crashkurs in fünf Tagen ist. Schon am zweiten Tag ging es in den Verkehr. Erst Stadt, dann Landstraße und schließlich Autobahn. Was die Schüler morgens in der Theorie lernten, konnten sie gleich nachmittags in der Fahrstunde umsetzen.
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Sven Krieger
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Am Prüfungstag gab es noch eine Extra-Fahrstunde direkt vor der Prüfung. Die Grundfahraufgaben mussten sitzen. Test-Ergebnis: Die Woche in der Fahrschule ist ein Kraftakt! Und ein Schnäppchen ist der Crashkurs auch nicht. Zwar kam der Tester mit nur 14 Fahrstunden aus. 1542 Euro standen trotzdem auf der Rechnung.
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Sven Krieger
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Welche Führerscheinklassen gibt es? A ist der Führerschein für die großen Maschinen. Genauer: Es gibt für Zweiräder und Gespanne keine Hubraumgrenze und keine Geschwindigkeitsbeschränkung. Klasse A2 gilt bis 35 kW und einem Verhältnis der Leistung zum Gewicht von maximal 0,2 kW/kg.
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Uli Sonntag
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A1 heißt der Führerschein für Leichtkrafträder mit maximal 11 kW und 125 ccm. AM ist die 50er-Klasse. Roller, Mopeds und Mokicks fallen darunter. Hauptsache: maximal 50 ccm und höchstens 45 km/h schnell. Fahrräder mit elektrischen Hilfsmotoren, bis vier kW Leistung und einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h gehören ebenfalls dazu.
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Sven Krieger
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Wer darf welche Motorradklasse ab welchem Alter fahren? Die Roller-Klasse AM ist ab 16 Jahren möglich. Das Gleiche gilt für die Klasse A1 und 125er-Maschinen.
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dpa
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Bei A1-Führerscheinen, die nach dem 19. Januar 2013 ausgestellt wurden, ist die klassische Beschränkung auf 80 km/h für Fahrer unter 18 Jahren aufgehoben. Dafür werden die vorgeschriebene Maximalleistung von 11 kW bei 125 ccm und das Leistungsgewicht von 0,1 kW/kg streng kontrolliert.
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Yamaha
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Mit 18 Jahren kann der Führerschein A2 inklusive theoretischer und praktischer Prüfung erworben werden. Nach zwei Jahren erlaubt der Gesetzgeber dann den Aufstieg in die Klasse A. Hürde: eine weitere praktische Prüfung. Wer gleich die großen Maschinen fahren will, muss mindestens 24 Jahre alt sein.
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Kawasaki
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Motorradführerschein machen bei vorhandenem Pkw-Führerschein: Was bedeutet das? Ein vorhandener Pkw-Führerschein kann beim Erwerb des Motorradführerscheins Vorteile bringen. 50er dürfen Autofahrer zum Beispiel auch ohne Prüfung fahren. Inhaber eines Pkw-Führerscheins, der zwischen dem 1. April 1980 und dem 19. Januar 2013 ausgestellt wurde, dürfen auch dreirädrige Kraftfahrzeuge bis 15 kW (20 PS) fahren.
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dpa
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Autofahrer, die Klasse 3 vor dem 1. April 1980 erworben haben, dürfen mit A1-Bikes in den Verkehr und müssen für A2 nur eine praktische Fahrprüfung absolvieren. Außerdem ist es möglich, dass die Erfahrung hinterm Steuer eine kleinere Zahl an benötigten Fahrstunden nach sich zieht.
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AUTO BILD