So groß kann sparsam sein: Der BMW X5 25d soll sowohl als Hecktriebler als auch als Allradler besonders knausrig mit dem Sprit umgehen. Wir sind dem in einem Vergleich einmal nachgegangen.


Einen Verbrauch von 5,6 Liter Diesel pro 100 Kilometer verspricht BMW für den X5 sDrive 25d. Einen Zwei-Tonnen-Elefanten-SUV, 218 PS stark, 220 km/h schnell. "Ihr Aufschneider! Das schafft nicht mal die halbe Portion Skoda Yeti ...
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Christoph Boerries

...mit dem verhungerten 140-PS-Diesel." So weit meine vorgefasste Meinung nach dem ersten Studium der technischen Daten der neuen X5 mit Vierzylinder-Diesel. 25d heißen sie, und es gibt sie – erstmals beim X5 – wahlweise mit Hinterradantrieb (sDrive) oder Allrad (xDrive).
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Christoph Boerries

Doch nach dem Test muss ich meine Worte schlucken. Okay, 5,6 Liter auf 100 km schafften beide tatsächlich nicht. Aber 6,9 verbraucht der sDrive, 7,5 der xDrive auf unserer Normrunde – inklusive Vollgasanteil!
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Christoph Boerries

Die haben es bei BMW tatsächlich geschafft, ihrem großen, schweren Wagen das Trinken abzugewöhnen. Kompliment! Dabei sind diese X5-Varianten kein fauler Kompromiss. Sie fahren vorzüglich, da kommt nicht mal ansatzweise der Gedanke an Sparmodelle auf.
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Christoph Boerries

Feine, auf Sechszylinder geeichte Ohren hören natürlich sofort, dass bei beiden Vierzylinder (218 PS, 450 Nm) unter der Haube arbeiten. Es ist ihr Klang. Nicht so seidig, erinnern sie weniger an eine Nähmaschine, ...
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Christoph Boerries

... doch die dieseltypischen Nagelgeräusche sind vorzüglich weggedämmt. Nur entferntes, angenehm dumpfes Grummeln kitzelt die Trommelfelle der Insassen.
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Christoph Boerries

Verschwenderisch in jeder Hinsicht, der Arbeitsplatz. Die Bedienung ist trotz vieler Knöpfe ganz easy.
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Christoph Boerries

Handy koppeln, Musik streamen, das geht bei BMW leicht. Man muss zum Verbinden nicht mal einen Code eintippen.
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Christoph Boerries

In Bewegung sind die beiden 25er sanfte Riesen. Gemütlich schaukeln sie über gute wie schlechte Straßen, können bei Bedarf aber flott sprinten (siehe Messwerte). Auf Knopfdruck strafft sich das Fahrwerk, dann werden die X5 zwar nicht zu Sportwagen, ...
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Toni Bader
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... sie schaukeln aber etwas weniger, sportliche Fahrer fühlen sich sicherer. Noch etwas ist bemerkenswert: Unterschiede sind zwischen sDrive und xDrive kaum spürbar. Auf der Straße – und dort werden die meisten SUVs ja gefahren – mangelt es dem X5 mit Hinterradantrieb niemals an Traktion.
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Christoph Boerries
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Er kann sogar einen kleinen Vorteil für sich verbuchen: Die Lenkung arbeitet hier noch etwas feinfühliger, exakter als im Allradmodell. Pferde- oder Bootsbesitzer werden übrigens in beiden Varianten mit 2700 Kilogramm Anhängelast bedient – ein wichtiges Argument für SUV-Besitzer.
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Christoph Boerries
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Aber mir wollen die 5,6 Liter nicht aus Kopf. Geht da vielleicht doch noch weniger als unsere eh schon recht kleinen Testverbräuche? BMW hat nämlich noch einen besonderen Trick eingebaut: einen blauen Sparfuß im Display.
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Andreas Borchmann
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Der gehört zum Vorausschauassistenten, arbeitet mit dem Navi zusammen. Deshalb weiß er lange vor dem Fahrer, wann Hindernisse wie Ortseingänge, Straßenkreuzungen oder enge Kurven kommen. Das Signal ist klar. Erscheint der blaue Fuß – schon weit vor dem Hindernis –, heißt das: Gasfuß runter vom Pedal.
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Werk
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Wer sich daran hält, rollt ohne Antrieb weiter, das Achtstufen-Automatikgetriebe im Freilauf. Der Assistent rechnet so genau, dass der X5 mit 55 km/h am Ortseingangsschild vorbeirollt. Beeindruckend – auch wenn man kurz vorher dauernd überholt wird.
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Christoph Boerries
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Gegenleistung: Unter genauer Berücksichtigung der Anzeige schafft der X5 sDrive 5,9 l/100 km. Echt minimalistisch, für ein sonst so verschwenderisches Auto.
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Christoph Boerries
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Platz zwei mit viereinhalb von fünf Sternen: Der X5 xDrive 25d – für Alm-Öhis und Bergziegen – kostet mindestens 54.700 Euro. Dafür gibt es dann eben auch den vorzüglichen xDrive-Allradantrieb ...
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Christoph Boerries
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... mit perfekter Traktion in allen Lebenslagen. Nachteile: etwas höherer Verbrauch, und man spürt den Einfluss der angetriebenen Vorderräder in der Lenkung ein wenig.
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Christoph Boerries
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Platz eins mit fünf von fünf Sternen: 52.100 Euro kostet der BMW X5 sDrive 25d – also 2600 Euro weniger als sein Bruder mit Allradantrieb. Gut gespartes Geld. Denn X5 und Hinterradantrieb, das passt perfekt zusammen.
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Christoph Boerries
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Groß, komfortabel und noch etwas sparsamer, wird wohl kaum jemand die zusätzlich angetriebenen Vorderräder vermissen. Zumindest kein Flachland-Bewohner.
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Christoph Boerries