Langer oder kurzer Kasten? SUV, Kombi oder Van? Schlaue Familientransporter sind sie alle. Gleichzeitig besitzen diese fünf Typen ganz unterschiedliche Qualitäten: Renault Kangoo, Seat Tarraco, Skoda Superb, Toyota Proace Verso City und VW Touran im Test der Familienfreude.


Platz fünf mit 58,5 von 80 Sternen: Renault Kangoo. Wirkt der riesig! Liegt gar nicht so sehr an der Länge, der brandneue Kangoo kommt mit noch kompakten 4,50 Metern daher. Sondern an der stattlichen Höhe von immerhin 184 Zentimetern.
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD

Entsprechend luftig ist der große Innenraum, der über etliche Ablagen verfügt und von den Kleinen über zwei große Schiebetüren gestürmt werden kann – praktischer geht es kaum! Toll, dass in den Schiebetüren elektrische Fensterheber arbeiten. Nicht mehr zeitgemäß allerdings, dass ein Einklemmschutz fehlt.
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD

Ein Oho entweicht uns bei der Bedienung. Der matte Touchscreen (keine Fingerabdrücke, kaum Spiegelungen) arbeitet flüssig, die analoge Klimabedienung klappt intuitiv, ...
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD

... und bei der Verarbeitung hat der Kangoo im Vergleich zu seinem 16 Jahre lang gebauten Vorgänger einen Sprung gemacht.
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD

Nur das Fahrwerk wirkt noch etwas hölzern, und in Kurven verneigt sich der Franzose sehr tief. Passt schon, denn der 130-PS-Benziner ist eh kein großer Dynamiker.
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD

Die Talente des Kangoo spielen sich vor allem auf der Rückbank ab. Mehr Innenbreite bietet nur der Touran! Da ist es schade, dass der mittlere Sitz kein Isofix besitzt, denn eine ordentliche Sitzerhöhung passt locker in die Mitte. Milla freute sich zudem über die praktischen Klapptische, wo Malblock und Snacks Platz finden.
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD

Genial zum Beladen: Die nur 56 Zentimeter niedrige Ladekante ist schnell überwunden. Und der Platz im Kofferraum reicht bei Regen auch als Ausweich-Spielzimmer.
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD

Die AUTO BILD-Empfehlung: Renault Kangoo TCe 130 Plus Intense, ab 26.700 Euro, mit Klapptischen, 2-Zonen-Klima und Sonnenschutzverglasung hinten.
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD

Platz vier mit 62,5 von 80 Sternen: Skoda Superb Combi. Seit wann sind Kombis eigentlich nicht mehr das Paradebeispiel für ein Familienauto? In unserem Vergleich zeigt der Skoda Superb eindeutig: Es muss nicht unbedingt SUV oder Van sein – auch im Combi ist eine vierköpfige Familie komfortabel unterwegs.
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/Superb-012-c65619eff51e313e.jpg
Kein Wunder, der Superb punktet innen mit einem mehr als ordentlichen Raumangebot.
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/Superb-003-e3153cb8fd6d3384.jpg
Zwar ist der Kofferraum der kleinste im Testfeld, verglichen mit anderen Modellen seiner Klasse liegt das Superb-Ladeabteil aber ganz weit vorn. Wer mit dem Stauraum dennoch nicht auskommt, kann eine Dachbox aufschnallen, die Dachreling ist serienmäßig.
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/Superb-012-c65619eff51e313e.jpg
Mit smarten Gadgets unterstreicht der Superb seine Familientauglichkeit: Die Kopfstützen hinten sind mit klappbaren Hörnchen versehen, sodass der Kopf des Kindes auch geschützt ist, wenn es etwa nur auf einer Sitzerhöhung sitzt.
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/Superb-004-b95b97356f93d29d.jpg
Ebenfalls an Bord: Tablethalter, Sonnenrollos, ein kleiner Mülleimer in der Fahrertür und ein Regenschirm, der clever auf der Beifahrerseite verstaut ist.
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/Superb-028-a99d1a263b0c7a99.jpg
In Sachen Antrieb lässt der Zweiliter-Diesel (150 PS) keine Wünsche offen. Der Superb liegt satt in den Kurven und federt Unebenheiten sanft ab.
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/Superb-030-0322755b065c7a24.jpg
Assistenten wie der Abstandstempomat und der Spurhalteassistent sind gut abgestimmt und den Paket-Auf-preis von knapp 2200 Euro wert. Für Familien, die nicht auf weitere Plätze im Fond angewiesen sind, ist der Superb eine clevere Alternative.
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/Superb-014-035674404ed82e2f.jpg
Die AUTO BILD-Empfehlung: Die 150 Basis-PS reichen, gerne mit DSG (2250 Euro), Sicherheits- (420 Euro) und Komfort-Plus-Paket (1580 Euro).
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/Proace-015-68cd0b04b8f8f4ac.jpg
Platz drei mit 64 von 80 Sternen: Toyota Proace City Verso. Es ist doch eher ungewöhnlich, wenn der Größte im Vergleich auch noch sehr günstig ist.
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/Proace-023-21dc9c4bfb6a3976.jpg
Überraschung Nummer 2: Der kastige Proace City Verso (im Gegensatz zum Kleinbus Proace teilt sich der City die Plattform mit dem Opel Combo) federt erstaunlich komfortabel.
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/Proace-020-2ccca31c651d8dcc.jpg
Dazu harmoniert der 1,5 Liter große Vierzylinder-Diesel mit der weich schaltenden Achtstufenautomatik. Vollbeladen stoßen die 130 PS aber an ihre Grenzen.
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/Proace-006-14ea8fd284f0a913.jpg
Alle sieben Sitze (serienmäßig) sind schnell zu entern, nirgendwo haben die Kleinen in der dritten Reihe mehr Platz. Umso ärgerlicher, dass es nicht wie beim Touran auch Isofix für ganz hinten gibt.
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/Proace-018-d06c8e5c2acdbb9f.jpg
Wer vom Premium-Hersteller umsteigt, der dürfte von den einfachen Materialien und der schlichten Haptik etwas überrascht sein. Das relativiert sich aber nach dem ersten Frühjahrsputz, die verbauten Kunststoffe sind sehr pflegeleicht.
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/Proace-014-1381dea42798cc49.jpg
War damals okay und ist es noch heute: Einfache Ausstellfenster in den Schiebetüren sorgen für frische Luft.
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/Proace-005-4d0ddfd26ae310d5.jpg
Und wer neben sechs Passagieren auch noch Gepäck einladen möchte, ist entzückt über den Platz hinter der dritten Sitzreihe. Wenig Luxus, viel Platz und faire Preise – so wird der Toyota Proace City Verso zum Familienhelden.
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/Proace-007-ae9985d6a20f36f5.jpg
Die AUTO BILD-Empfehlung: Toyota Proace City Verso L2. 130-PS-Benziner mit Automatik ab 27.650 Euro, als Shuttle mit sieben Sitzen ohne Aufpreis.
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/Tarraco-021-fede37206cc1532e.jpg
Platz zwei mit 65 von 80 Sternen: Seat Tarraco. Wer den SUV-Trend hinterfragt, sollte sich mal in den Tarraco setzen. Denn der variable Spanier klärt alle Fragen.
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/Tarraco-005-51ca71c9ebe019ca.jpg
Ganz souverän, mit bis zu knapp 2000 Liter Ladevolumen, bietet der sportlich-schicke Spanier fast so viel Stauraum wie ein Kastenwagen.
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/Tarraco-007-9355c405e9ed57da.jpg
Dazu gibt es eine verschieb- und neigbare Rückbank, klappende Tische, hilfreiche Ablagen, ...
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/Tarraco-010-ccfb68f56f456662.jpg
... Isofix-Anschlüsse am Beifahrersitz serienmäßig und auf Wunsch sogar sieben Sitze – da klatschen die Eltern freudig ab.
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/Tarraco-024-4809fe34398a134a.jpg
Auch bei der gelungenen Antriebseinheit, bestehend aus dem wohlbekannten 2,0-Liter-TDI mit 150 PS sowie DSG und Frontantrieb, genehmigt sich der Diesel kaum mehr Sprit als im Superb.
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/Tarraco-023-caa837a14914a940.jpg
Gibt es am Allround-SUV auch etwas zu meckern? Ja, denn trotz Verstellfahrwerk DCC federt der Tarraco etwas hölzerner als der Touran. Das trendige SUV ist zudem am teuersten, seine Ladekante im Vergleich am höchsten (für einen SUV aber noch okay).
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/Tarraco-008-70a1305906e446eb.jpg
Die Bedienung von Multimedia und Klima mit Touch-Schiebereglern finden wir nicht optimal – das erhöht unnötig den Stressfaktor, wenn der Lärmpegel der Kleinen auf langen Fahrten am Anschlag ist.
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/Tarraco-018-02b4b22e51057dc9.jpg
Am Ende eingeprägt haben sich bei uns die zahlreichen Verwöhn-Talente des komfortablen Spaniers und seine für einen SUV sehr hohe Variabilität. Willkommen in der Familie, großer Tarraco!
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/Tarraco-013-35ef3690015a07e7.jpg
Die AUTO BILD-Empfehlung: Seat Tarraco 2.0 TDI Xcellence, 150 PS und 7-Gang- DSG, ab 41.040 Euro, unter anderem mit drei Klimazonen und Keyless Go.
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/TOM_0295-8054986be70626e1.jpg
Platz eins mit 68 von 80 Sternen: VW Touran. Sieben Sitze oder lieber ein riesiger Kofferraum? Einer der wenigen Kompromisse, die man beim VW Touran eingehen muss.
Bild:
Tom Salt / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/Touran-023-9565ee23c37620fb.jpg
Die beiden hintersten Sitze (ab 640 Euro) lassen sich vollständig im Kofferraumboden versenken.
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/Touran-004-9f6b3f21e8c015af.jpg
Serienmäßigsind die Sitze der zweiten Sitzbank verschieb-, neig- und klappbar. Damit wird das Durchladen langer Gegenstände zum Kinderspiel.
Bild:
Olaf Itrich / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/TOM_1248-da3165de516d65dd.jpg
Unterwegs ist der Touran ein entspannter und auf Wunsch auch dynamischer Begleiter. Der 150-PS-TDI des Testwagens reicht für über 200 km/h und begnügt sich mit rund sechs Liter Diesel. Sein sanft schaltendes DSG ist serienmäßig.
Bild:
Tom Salt / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/TOM_2096-ff8c423d6f6e344b.jpg
Empfehlenswert ist die Investition in das adaptive DCC- Fahrwerk (1019 Euro), womit sich die Dämpfer von soft bis straff anpassen lassen. Abstandstempomat und Spur-halteassistent (Fahrassistenzpaket Plus, 2770 Euro) erhöhen den Fahrkomfort und zusätzlich die Sicherheit.
Bild:
Tom Salt / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/TOM_2631-0527acd02fa31201.jpg
Innen punktet der Touran mit wertigen Materialien und durchdachten Features wie Tischen an den Rücksitzen, Cupholdern, Ablagen und Sonnenschutzrollos (Family-Paket für 210 Euro).
Bild:
Tom Salt / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/TOM_0267-5c56be2712200bb7.jpg
Da blendet uns nur noch der Preis. Mit Extras geht's schnell über 40000 Euro. Mit Wohl-fühlatmosphäre, viel Platz und Variabilität tröstet der Touran über das Loch in der Familienkasse hinweg.
Bild:
Tom Salt / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/TOM_0234-3e680cf101e22a3b.jpg
Die AUTO BILD-Empfehlung: Der 150-PS-TDI harmoniert ausgezeichnet mit dem 7-Gang-DSG (ab 37.725 Euro) und passt gut zum Touran.
Bild:
Tom Salt / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/9/3/7/7/0/1/TOM_2579-baa142f984c154d4.jpg
Das Fazit: Der Touran macht das Rennen, sammelt in unserer Familien-Wertung die meisten Sympathien. Überraschend ist es nicht, Familien-Vans sind eben sehr gute Allrounder. Dicht beieinander liegen dann Tarraco, Proace und Superb. Etwas abgeschlagen folgt der Kangoo, der aber beim Preis aufholt.
Bild:
Tom Salt / AUTO BILD