
Ende 2008 startete der Mercedes GLK als verspätete Antwort auf den seit 2004 verkauften BMW X3. Hier tritt ein GLK 350 CDI 4Matic von 2013 zum Gebrauchtwagentest an. Die Laufleistung liegt bei 200.000 Kilometern, der Preis bei 13.990 Euro.
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Sandra Beckefeldt / AUTO BILD

Der V6 mit dem Motorcode OM 642 gilt nicht nur als kraftvoller, sondern auch als ziemlich verlässlicher Antrieb. Zu den wenigen Schwachstellen des Motors gehört der Wärmetauscher, der tief unten im V des Motorblocks haust.
Gebrauchtwagensuche: Mercedes GLK
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Bei höheren Laufleistungen neigt der Ölkühler zu Undichtigkeiten. Das Problem lässt sich durch einen Satz überarbeiteter Dichtringe beseitigen. Allerdings muss zum Dichtungstausch allerhand demontiert werden, unter anderem der Turbolader. Satte sieben Stunden dauert der Spaß. Daher besser checken, ob der Kühler undicht ist.
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Motoröl unter dem Getriebe ist der typische Indikator für diesen Mangel, denn das auslaufende Öl fließt nach hinten über das Getriebe ab. Auch unser Testwagen ist an dieser Stelle etwas ölfeucht.
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Schäden am Turbo sind selten, kommen aber vor und sind sehr teuer: Ein Austausch-Lader kostet mit Einbau 4100 Euro.
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Beim Bühnencheck entdecken wir außerdem noch ein paar verschlissene Gummibuchsen im Hilfsrahmen der Hinterachse. Und am Abschlussblech auf Höhe der nachgerüsteten Anhängerkupplung mehrere kleine Rostansätze.
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Thema Fahrwerkslager: Die Gummilager sind gut dimensioniert, bei hohen Laufleistungen aber oft verschlissen.
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Die komplette Auspuffanlage hält wohl locker noch weitere sieben Jahre und 200.000 Kilometer. Die Stoßdämpfer sind noch die ersten, hinten rechts ertasten wir in den Falten des Balgs ein Tröpfchen Öl. Leichtes Schwitzen ist aber normal und stört auch keinen Prüfer bei der Hauptuntersuchung.
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Das gilt auch für die Parkrempler am Heck. Davon abgesehen sieht der polarweiße Lack aber noch tipptopp aus.
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Weiteres Futter für die Preisverhandlung: Die Bremsscheiben haben bereits einen leichten Grat.
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Im Innenraum zeugt allein die leicht angescheuerte linke Sitzwange des Fahrersitzes von der stattlichen Laufleistung. Das Cockpit ist etwas schroff gestaltet. Vor dem Facelift sah es noch rustikaler aus.
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Probleme kann die Spracherkennung Comand APS Linguatronic machen. Oft ist das Steuergerät defekt. Ersatz ist teuer, im Netz gibt es Gebrauchtteile.
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Beim OM 642 im Leerlauf genau hinhören: Ein drehzahlabhängiges Tickern verrät eine fragile erste Kurbelwellenlagerschale.
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Inzwischen bietet Mercedes eine verstärkte Version der ersten Lagerschale an. Durch den Tausch lässt sich ein Motorschaden verhindern.
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Beeindruckend, wie gelassen und druckvoll der Turbodiesel den knapp zwei Tonnen schweren Allradler oberhalb von 140 km/h anschiebt. Auch schwere Hänger bringen diesen GLK nicht in Nöte.
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Mit acht Litern lässt sich so ein GLK 350 CDI durch den Alltag bewegen. Teuer wird die Angelegenheit nur durch die hohe Kfz-Steuer. Saftige Ersatzteilpreise und hohe Typklasseneinstufungen einen dagegen alle GLK-Modelle, gleich ob Vierzylinder oder V6, Diesel oder Benziner.
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Am Ende bleibt vor allem Anerkennung. Nach 200.000 Kilometern können wir keinen gravierenden Mangel feststellen. Das Fahrwerk arbeitet knackig, die Automatik fast wie im Neuzustand.
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Fazit: Nicht unbedingt überraschend, wohl aber beeindruckend, wie frisch der GLK nach 200.000 Kilometern noch wirkt. Der solide V6-Diesel gefällt mit Kraft. Erste Wahl sind aber die Vierzylinder-Diesel mit Euro 6.
Gebrauchtwagensuche: Mercedes GLK
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Sandra Beckefeldt / AUTO BILD
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Und noch ein Blick auf die Alternativen zum Mercedes GLK: Einen Audi Q5 3.0 TDI quattro aus dem Jahr 2013 (245 PS) gibt es ab 14.900 Euro.
Gebrauchtwagensuche: Audi Q5
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Thomas Müller
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BMW X3: ein xDrive30d (2013, 258 PS) ist ab 13.500 Euro zu haben.
Gebrauchtwagensuche: BMW X3
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Roman Raetzke / AUTO BILD
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Vorschlag Nummer drei: ein Volvo XC60. Ein D5 AWD von 2012 (215 PS) lässt sich ab 13.000 Euro finden.
Gebrauchtwagensuche: Volvo XC60
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Christian Bittmann