
Auf den ersten Blick scheint der neue Audi A3 mehr eine detailreiche Evolution statt eine bahnbrechende Revolution zu sein. Was sich bei näherem Hinsehen offenbart und ob die 4. Generation des Premium-Kompakten die Erwartungen erfüllt, klärt diese Kaufberatung.
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Die Proportionen, sowohl beim Sportback als auch bei der 15 Zentimeter längeren Limousine, sind nahezu unverändert.
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Drei Zentimeter mehr Breite und Länge gestehen die Verantwortlichen in Ingolstadt dem Kompakten zu, der Radstand (2,64 Meter) bleibt indes gleich. Die Plattform, den "MQB evo", teilt er sich mit dem aktuellen Golf 8 sowie dem Seat Leon.
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Beim Design halten sich die Veränderungen ebenfalls im Rahmen. Wohl am prägnantesten: der nochmals breitere Kühlergrill und die neuen und jetzt serienmäßigen LED-Scheinwerfer und -Rückleuchten.
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Deutlich umfangreicher fällt die Überarbeitung im Innenraum aus. Der Platz ist üppig, und schon die regulären Sitze bieten reichlich Komfort (die Bezüge sind übrigens teilweise aus recycelten PET-Flaschen gefertigt). Darf's etwas mehr sein? Dann empfehlen wir die Sportsitze (350 Euro) mit verstellbarer Oberschenkelauflage.
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In der zweiten Reihe residieren Mitreisende bis 1,85 Meter im Audi A3 ohne Probleme, wobei die Beinauflage eine Spur länger ausfallen dürfte.
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Das Kofferraumvolumen für den Sportback liegt bei klassenüblichen 380 bis maximal 1200 Liter, ...
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... das der Limousine bei unveränderten 425 Litern.
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Im Innenraum orientiert sich der A3 an der aktuellen Designsprache seiner Geschwister. Zur nach wie vor übersichtlichen Grundausstattung gehört neben volldigitalen Instrumenten auch ein 10,1 Zoll großes Touch-Infotainment mit klar strukturierter und durchdachter Menüführung.
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Vorbildlich ist Audis Kompromiss bei der Ergonomie. Anders als beim Golf oder Seat, deren Touch-Strategie reichlich Einarbeitungszeit erfordert, bleibt Audi beispielsweise bei einer klassischen Klimabedienung. Es wird gedreht und gedrückt statt gewischt. So lässt sich die Temperatur auch noch während der Fahrt problemlos justieren.
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Empfehlenswert ist die Sitzheizung vorn (331 Euro), die es auch nach vier Generationen noch nicht serienmäßig gibt. Dazu den elektrisch verstellbaren Fahrersitz (375 Euro), sofern viele Familienmitglieder das Auto fahren. Muss: die 4-Lendenwirbelstütze (263 Euro). Achtung: Die Massagefunktion (438 Euro) können Sie sich sparen.
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Bei den Motoren sieht es zum aktuellen Zeitpunkt wie folgt aus: Basisbenziner ist der 1,0-Liter-Dreizylinder mit 110 PS, auch bekannt als 30 TFSI. Für den Wenigfahrer das Mittel zum Zweck. Beim Grundgewicht von gut 1,3 Tonnen dürfen Sie keine Wunder erwarten, dazu ist er bei höheren Drehzahlen im Innenraum recht präsent. Aber das ist Klagen auf hohem Niveau.
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Zweiter im Bunde ist der 35 TFSI. In Zahlen bedeutet das: 1,5-Liter-Vierzylinder und 150 PS. Im Teillastbetrieb kappt der Motor Zylinder zwei und drei. Das soll laut Audi rund 0,4 Liter Sprit sparen. Entscheiden Sie sich ...
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... für das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (1949 Euro), fahren Sie darüber hinaus mit Mildhybrid-Technik. Der Riemen-Starter-Generator unterstützt beim Anfahren mit bis zu 9 kW und 50 zusätzlichen Nm. So setzt sich der A3 geschmeidig in Bewegung, der Vierzylinder hält sich vornehm zurück.
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Bei den Selbstzündern stehen der 30 TDI (jetzt mit 300 Nm Drehmoment und 2,0 Liter statt 1,6 Liter Hubraum) und der 35 TDI zur Wahl. Schon der Einsteiger – unser Tipp – harmoniert vorzüglich mit der neuen Sechsgang-Handschaltung. Auf einer ersten Tour mit unterschiedlichen Verkehrsbedingungen verbrauchten wir laut Bordcomputer 6,2 Liter Diesel.
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Der leistungsstärkere 35 TDI mit 150 PS ist, keine Überraschung, das Universal-Aggregat aus dem Hause VW. Das dazugehörige DSG (nur für den 35 TFSI und TDI) schaltet angenehm verschliffen ohne Auffälligkeiten.
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Der kürzlich vorgestellte S3, mit aufgeladenem Zweiliter-Vierzylinder, leistet jetzt 310 PS, 400 Nm und kommt selbstverständlich wieder mit Allradantrieb.
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Klare Empfehlung, unabhängig von der Motorisierung: das Adaptivfahrwerk für 1101 Euro. Damit gleitet der A3 im "Comfort-Modus" ausgesprochen gelassen über Unebenheiten. Im "Dynamic-Modus" straffen sich die Dämpfer sowie die optionale Progressivlenkung (243 Euro), ohne Unebenheiten direkt weiterzureichen.
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Mehr als bei den Antrieben ändert sich bei den technischen Helferlein. Schon die Serienassistenz (Notbrems-, Ausweichassistent sowie Spurverlassenswarner) gibt sich keine Blöße.
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Deutlich entspannter fahren Sie allerdings mit dem Assistenzpaket für aktuell 3246 Euro. Neben üblichen Kleinigkeiten wie Fernlicht-, Notfall- und Effizienzassistent sowie der Einparkhilfe und einer kamerabasierten Verkehrszeichenerkennung ist vor allem der aktive Fahrassistent interessant, denn so geht es Richtung autonomes Fahren.
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Einziges Problem, das wir bereits von anderen Audi-Modellen kennen: Fahren Sie lange geradeaus und halten die Hände ruhig am Lenkrad, glaubt die Technik, dass Sie das Steuer losgelassen haben. Ein leichtes Drücken des Volants wie bei BMW und Mercedes reicht zur Korrektur allerdings nicht: Das Lenkrad braucht einen kurzen Ruckler, was auf Dauer lästig ist.
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Die Verkehrszeichenerkennung hat während der Testfahrt nur wenige Male ein falsches Tempolimit angezeigt; das sieht bei anderen Herstellern bedeutend schlechter aus. Sollte Ihnen das Paket zu teuer sein, besteht die Option, die Extras einzeln zu ordern. Unsere Empfehlung: das Head-up-Display (779 Euro) und der adaptive Fahrassistent (233 Euro).
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Fazit: Der neue A3 knüpft an die Tugenden seiner Vorgänger an, kann sich dem von Konzernmutter VW auferlegten Sparprogramm aber nicht vollends entziehen. Unterm Strich ein gelungener, wenn auch nicht an allen Stellen überzeugender, Modellwechsel.
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