
Satte Zuwächse statt Marktabkühlung: Power-Limousinen haben Konjunktur. Der Oldie-Nachwuchs startet durch: Pünktlich zum Eintritt ins H-Kennzeichen-Alter verzeichnen Autos wie die dritte Generation der BMW-5er-Reihe (E34) Wertzuwachs. Die frühen Exemplare der 1988 gestarteten dritten 5er-Generation genießen bereits Oldtimerstatus. Beim 1992 eingeführten Topmodell 540i ist es ab dem nächsten Jahr so weit.
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Theo Klein / AUTO BILD

Wie Max Heubeck von der BMW E34 IG berichtet, finden sich bis 5000 Euro vorwiegend Autos mit Wartungsstau und Karosseriemängeln. Gepflegte 540i sind wegen lange Zeit niedriger Marktwerte rar. Sie kosten inzwischen über 10 000 Euro, gut doppelt so viel wie 2015. Tendenz: weiter leicht steigend. Kenner sind besonders scharf auf die nur 2570-mal gebauten Sechsgang-Handschalter.

Der Günstigste: Jaguar S-Type 4.0 (1999-2002) Die Retrolimousine mit Anleihen beim Mk2 der 60er-Jahre hat ihre preisliche Talsohle erreicht. Ford-Gleichteile und hoher Plastikanteil dämpfen das Interesse, obwohl der 284-PS-V8 eine Jaguar-Eigenentwicklung ist. Ab 3800 Euro im Zustand 3.
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Angelika Emmerling / AUTO BILD

Rover 3500 P6 V8 (1968-76): Der 3,5-Liter-V8, ursprünglich eine Konstruktion der US-Marke Buick, macht den Rover P6 zum Leckerbissen.
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Charlie Magee / AUTO BILD

Neue Fans findet der britische Geheimtipp aber offenbar keine: Die Preise treten seit Jahren auf der Stelle. Handschalter, erkennbar am "S" in der Typenbezeichnung, werden 500 bis 1000 Euro höher gehandelt.

Audi V8 (1988-94): Pünktlich zum H-Kennzeichen hat Audis erste Luxuslimousine 2019 die 10.000-Euro-Hürde genommen.
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Audi AG

Markenfans honorieren die historische Rolle des Hochkaräters (Allrad, Vier-Nockenwellen-V8); teure, schwer verfügbare Ersatzteile schrecken aber auch Interessenten ab. Top-Autos sind rar und legen weiter zu.

Simca Vedette V8 (1954-61): Als Simca 1954 die französische Ford-Dependance übernahm, gehörte zur Mitgift die fertig entwickelte V8-Limousine Vedette mit selbsttragender Karosserie.
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Goetz von Sternenfels / AUTO BILD

Hierzulande ist der Pseudo-Ami kaum bekannt. Das erklärt neben der allgemein schwindenden Popularität von 50er-Jahre-Oldies seinen schleichenden Preisverfall.

Opel Diplomat B 5.4 V8 (1969-77): Mit 40 Prozent Wertzuwachs binnen fünf Jahren hat das Topmodell von Opels KAD-Reihe der Flaute getrotzt, allerdings hält der "Diplo" weiterhin Respektabstand zur achtzylindrigen Mercedes-Konkurrenz.
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Uli Sonntag / AUTO BILD
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/3/2/7/2/9/7/Marktanalyse-V8-Limousinen-Junge-Exemplare-im-Aufwind-1200x800-a9ad0f77a54e1d6a.jpg
Am Markt wird viel Durchschnittsware angeboten, da früher fast nie aufwendig restauriert wurde.
https://i.auto-bild.de/ir_img/2/3/2/7/2/9/7/Mercedes-600-Pullman-W-100-1200x800-7ee8de8c62183536.jpg
Der Teuerste: Mercedes 600 (W 100, 1964-81): Die Langversion Pullman (6,24 m) hat hohen Sammlerwert (Zustand 2: 360.000 Euro) – auch weil bei vielen der 429 Exemplaren prominente Vorbesitzer im Brief stehen. Kurze 600 sind günstiger, notieren aktuell bei 114.000 Euro. Hier geht es weiter zur Marktanalyse von Kompressor-Klassikern.
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Angelika Emmerling