Bei rund einem Drittel aller gehandelten Gebrauchtwagen soll der Tacho manipuliert worden sein, so die Schätzungen des ADAC. Was Laien beim Autokauf hilft, sind gesundes Misstrauen und etwas detektivisches Talent.


Eine elegante Möglichkeit ist das Auslesen des Fehlerspeichers oder der Steuergeräte im Auto. Denn in modernen Fahrzeugen stecken viele kleine Rechner, vom Automatikgetriebe bis zur Klimaanlage. Und viele legen auch den Kilometerstand ab – den echten, nicht den gedrehten. Denn die Tachotrickser manipulieren in der Regel nur die Anzeige im Cockpit.
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Ralf Timm

Auch das Smartphone kann als Diagnose-Werkzeug genutzt werden: Passend zum Auto kommt ein Stecker in die OBD-Dose und sendet die Daten ans Handy. Preis: ab 40 Euro.
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Ralf Timm

Ein echter Tipp ist die App des besonders auf BMW spezialisierten Anbieters Carly: Sie liest diese Werte automatisch aus und schlägt Alarm, wenn etwas nicht stimmt. Für die Diagnose werden unterschiedliche Steuergeräte im Fahrzeug ausgelesen. Im ersten Fenster startet das Auslesen.
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Carly

Die Software sucht nach abgelegten Kilometerständen und weiteren Angaben in den Steuergeräten.
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Carly

Ist das Ergebnis nicht schlüssig, schlägt die App Alarm.
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Carly

Generell gilt: Der Fahrzeugzustand muss zur Kilometerangabe passen. Der Wagen hat angeblich erst 60.000 Kilometer runter, doch das Lenkrad ist völlig abgegriffen und die Sitzwange des Fahrersitzes löst sich langsam auf dann stimmt wahrscheinlich etwas nicht. Wenn jetzt kein Serviceheft da ist oder TÜV-Berichte und Werkstattrechnungen fehlen, ist Vorsicht geboten.
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Sven Krieger