Nach gerade einmal 5523 Kilometern semmelte ein unachtsamer Trucker in unseren parkenden Ahorn Alaska und beendete damit unseren ersten Dauertest-Versuch. Doch Ahorn schickte umgehend Ersatz, und der Dauertest ging in die zweite Runde. Hier kommen die wichtigsten Ergebnisse.


Die Eckdaten unseres Kandidaten: 7,48 Meter Länge, fünf Sitz- und vier Schlafplätze, Preis: ab 47.900 Euro.
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Die Feststellung "Sehr viel Wohnmobil fürs Geld!" zog sich wie ein roter Faden durch das Fahrtenbuch. Besonders die Basis aus Frankreich hat es den Vielfahrern unter den Kollegen angetan. Die Worte "leistungsstark" und "verbrauchsarm" waren auffällig oft zu lesen.
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Im Durchschnitt schluckte der 170 PS starke Biturbo-Diesel 12,3 Liter auf 100 Kilometer. Auf skandinavischen Landstraßen bei Durchschnittstempo 80 und aktivierter Eco-Taste, die zusätzliche Verbraucher wie die Klimaanlage ausschaltet, kam Kollege Michael Voß sogar auf nur 9,2 Liter – erstaunlich für einen 7,48 Meter langen Teilintegrierten!
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Als durchdacht erwies sich auch die AdBlue-Anzeige. Zwar piepte und blinkte der Renault Master ebenfalls schon nach geringem Verbrauch (der Harnstofftank fasst 22 Liter), doch die Anzeige im Armaturenbrett gab stets Auskunft über den genauen Füllstand sowie die Restreichweite, die im Display erschien.
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Dass bei einem solchen Reisemobil-Riesen nicht an Stauraum gespart wurde, war zu erwarten. Beim Ahorn Alaska war er auch noch sinnvoll aufgeteilt: großer Kleiderschrank, Schuhschrank, ausreichend viele Dachschränke und wunderbar tiefe Küchenschubladen.
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Dazu kommt noch die große Heckgarage, die man sogar vergrößern kann, wenn man das Bett hochkurbelt.
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Dank des schwenkbaren Tisches ist die Sitzgruppe wunderbar flexibel.
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Das Bedienpanel im Alaska ist übersichtlich aufgebaut.
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Einig waren sich unsere Testcamper mit Kindern über den Segen eines abtrennbaren Schlafzimmers. Die Tür des geräumigen Badezimmers ließ sich im Ahorn Alaska nämlich gleichzeitig als Zwischentür zum restlichen Wohnraum nutzen.
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Privatsphäre hatte auch der Nachwuchs im elektrischen Hubbett, denn um die zweite Schlafstatt verlief ein blickdichter Vorhang.
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So viel Platz und Komfort im Innenraum hatten allerdings ihren Preis. Womit beim Ahorn gar nicht der Preis in Euro gemeint war – unser üppig ausgestattetes Testfahrzeug kostete 58.689 Euro. Er äußerte sich vielmehr ...
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... in einem sehr langen und ausschwenkenden Überhang, der während unserer 17 Dauertestmonate vermehrt zu Schäden an der Heckschürze führte.
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Das Heck entpuppte sich im Laufe der Zeit leider grundsätzlich als Problemzone: Die Schlösser der Heckgarage waren von Anfang an schwergängig. Eines von ihnen verweigerte zum Testende komplett den Dienst.
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Auch der komplizierte Öffnungsmechanismus der Garagentür mit Fanghaken auf der Innenseite, der erst mit viel Gefummel gelöst werden musste, brachte mehr Umstände als Nutzen. Beides hat Ahorn laut eigener Aussage in den neuen Fahrzeugen zum Modelljahr 2020 verbessert, der Fanghaken soll sogar ganz verschwunden sein.
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Die stramme Matratze, die zunächst viel Lob erhielt, erwies sich nach einigen unruhigen Nächten leider doch als viel zu dünn. Doch Glück im Unglück: Durch deren Standardmaße von 1,40 mal 2 Meter ließ sich schnell und günstig Ersatz im schwedischen Möbelhaus finden. Und wie sieht's damit ...
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... bei den neuen Modellen aus? Alexander Reichmann, Geschäftsführer von Ahorn Camp, sagt: "Viele Kritikpunkte haben wir in dem Alaska 2020 längst bereinigt. Die Matratzen wurden verstärkt und das als kalt empfundene LED-Licht durch wärmeres ersetzt."
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Auch die Aufbautür wurde verbessert. Zum einen gibt es ein neues Doppelschlosssystem und zum anderen einen größeren Handgriff zum Schließen von innen. Statt der anfälligen Arretierung hält die aufgeschwungene Tür nun mithilfe von Magneten.
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Statt einfacher Rückenpolster bekommt der Alaska zum Modelljahr 2020 richtige Kopfstützen.
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Die Kurbel ist zu lang. Im Modell 2020 gibt's ein neues Heki.
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Für die vierköpfige Familie von Redakteur Stefan Novitski war der Ahorn aber auch ohne die Modifikationen bereits perfekt.
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Fazit: Die Feuerprobe hat der Alaska bestanden! Ein paar Auffälligkeiten gab es allerdings. Wenn Ahorn viele davon in den neuen Modellen wirklich abgestellt hat, hat der Alaska Potenzial zum Vier-Sterne-Mobil. Am Ende bleibt uns der Pfälzer mit italienischen Wurzeln als tolles Familienmodell mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis in Erinnerung. Urteil: 3,5 von fünf Punkten.
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