Der Pössl Duett ist ein uneitler Typ, ganz ohne Schnickschnack. Während sich heutzutage die Mehrzahl der Ausbauer damit beschäftigt, Kastenwagen-Modelle zu trendigen Lifestyle- und Abenteuermobilen aufzumotzen, wirkt dieser Pössl-Youngtimer wunderbar pragmatisch. Was hat er nach 21 Jahren noch auf dem Kasten?


Dem Duett gebührt die Ehre, als Archetyp des erschwinglichen, mittelgroßen Wohn-Kastens gelten zu dürfen. Pössl vermarktete seine Blechwand-Mobile zu absoluten Kampfpreisen, der Straßenkurs lag anfangs kaum über dem der nackten Transporter.
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Christoph Börries / AUTO BILD

Die Eckdaten: 5,01 Meter Länge, zwei Sitz- und Schlafplätze, Gebrauchtwagenpreis: ab 16.900 Euro.
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Auf der Grundfläche eines Oberklassekombis zaubert der Pössl Duett ein rollendes Ein-Zimmer-Apartment mit Kochnische und separatem Badezimmer – inklusive Dusche. Die Komforterwartungen sollten jedoch nicht allzu groß sein. Hinter den Vordersitzen schließen sich das kompakte, schlichtweiße Badmodul ...
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... und ein Mini-Kühlschrank mit integriertem Zwei-Sterne-Tiefkühlfach an.
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Der gegenüberliegend verbaute Mini-Küchenblock mit Edelstahlspüle hat ein Zweiflammen-Kochfeld im Weekender-Format. Bei der Innenraumhöhe kneift nichts. Nordeuropäer können sich ohne gekrümmten Rücken an Bord bewegen.
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Im Heckbereich dient die umbaubare Rundsitzecke als Wohnlandschaft und Schlafgemach. Wir empfanden die Musterung der betagten Polster als harte Geschmacksprobe.
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Angesichts der kompakten Außenlänge fällt die Rundecke luftig aus. Mit einigen Handgriffen ...
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... wird sie zum Doppelbett. Der Schlafkomfort des Matratzenpuzzles kann leider nicht mit heute üblichen Festbettlösungen mithalten.
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Wer Wert auf Gästebett, (Halb-)Dinette oder Stauraumreserven legt, dem seien an dieser Stelle die längeren Pössl-Modelle empfohlen.
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Essenziel ist ein ausgiebiger Check der betagten Technik: Der als talentierter Roster gefürchtete Transporter sollte nicht nur mit Reiseutensilien überzeugen, sondern muss auch auf der Hebebühne bei kritischen TÜV-Prüfern bestehen können.
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Im Pössl Duett ist man ursprünglich unterwegs. Servolenkung und Fünfganggetriebe sind bereits der Gipfel der Technik. Heute selbstverständliche Lebensretter ...
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... wie Airbags oder ESP sucht man vergebens. Sogar der Drehzahlmesser fehlt.
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Der rau laufende 2,5-Liter-Direkteinspritzer geht sparsam mit dem Diesel um, dafür fehlen ihm Partikelfilter und eine Umweltzonen-konforme Abgaseinstufung.
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Und auch wenn die Papiere mehr versprechen: Zwischen 110 und 120 km/h liegt lärmbedingt die optimale Reisegeschwindigkeit. An Steigungen kann der Reiseschnitt mangels Drehmomentreserven einbrechen.
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Fazit: Raumökonomie und Funktionalität sind die Stärken des frühen Pössl. Interessenten müssen trotz Rostproblemen hohe Preise akzeptieren: Unter 15.000 Euro geht fast nichts. Urteil: drei von fünf Punkten.
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