
Der Name Tabbert steht in Caravan-Kreisen für nobles Reisen, die Baureihen Comtesse, Baronesse und Grande Jeunesse sind legendär. Deutlich preiswerter, aber ebenfalls exklusiv ausstaffiert startete 2004 Tabberts volkstümlicher Luxusriese Puccini. Wird dieser Typ seinen berühmten Ahnen als älterer Gebrauchter gerecht?
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Christoph Boerries / AUTO BILD

Neben auffälligen Doppelplanken, Alufelgen im Fünfarm-Design und hellen Außenfarben setzte der in Sinntal-Mottgers gefertigte Tandemachser auf eine deutlich modernere Innenraumgestaltung als die barocken Schwestern.
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Aufwendig verarbeitete Möbel mit Eibe-Echtholzfurnierfronten und hellen Kontrasthölzern an Tisch und Küchenzeile wirken im Hier und Jetzt deutlich freundlicher als der zuvor jahrzehntelang kultivierte Eiche-rustikal-Schocker.
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Robuste Pushlock-Verschlüsse und teilweise mit Gasdruckfedern bestückte Türen verrichten selbst nach gut zwölf Jahren unauffällig ihren Dienst. Natürlich trägt das Mobiliar nach dieser langen Zeit bei genauem Hinsehen erkennbare Patina, doch der Gesamteindruck bleibt wertig.
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"La Bohème" ist der vielsagende Name der verbauten hellen Kunstlederpolster, die haptisch Distanz zu ihrem natürlichen Vorbild wahren, dafür aber pflegeleicht sind. Das längs verbaute Sofa ist eigentlich Platzverschwendung, aber zum Bett klappbar.
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Konstruktiv mag ein Puccini aus den Nullerjahren nicht mehr ganz auf Augenhöhe mit seinen als unverwüstlich geltenden Vorläufern sein – in einigen Fällen schwächelten bereits frühzeitig Heki-Dachfenster und Nähte, was zu unschönen und teuren Wassereinbrüchen führte. Dennoch passte in der Regel die Langzeitqualität.
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Unser Exemplar (8,57 Meter lang, acht Sitz und fünf Schlafplätze, ab 12.950 Euro) war jahrelang bei einer bekannten Schaustellerfamilie im professionellen Kilometerfresser-Dauereinsatz. Küchen- und Toilettenwagen im Tross ...
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... erklären den hervorragenden Zustand von Kochnische ...
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... und Badabteil im Tabbert.
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Einblick: Im Schrank versteckte Technik mit teilweise fliegend verlegten Kabeln.
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Für ein gewerbliches Dauerläuferprofil qualifiziert den Puccini besonders seine uneingeschränkte Wintertauglichkeit: Die Kombination aus wirksamer Isolierung und Truma-Heizung trotzt auch fiesesten Minusgraden, weitere Pluspunkte sind das Tabbert-Thermodach und der dämmend ausgelegte Fahrzeugboden.
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Neubesteller durften sich einst aufpreisfrei zwischen 2,30 und 2,50 Meter Außenbreite entscheiden.
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Die Breitbauvariante bietet ein tolles Raumgefühl und riesenhafte Bettenlandschaften. Andererseits ist sie ein ziemliches Kaliber, das den Verbrauch in die Höhe treibt ...
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... und selbst potenten Zugfahrzeugen wie unserer E-Klasse einiges abverlangt: Durch den langen Hebel setzen sich Caravan-Bewegungen abgemildert bis ins Cockpit fort. Keine Frage, dieses Modell ist nichts für Caravan-Einsteiger. Was bei unserem Gebrauchten fehlte, war ein Mover: Ohne ihn ist zentimetergenaues Rangieren eine Qual.
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Check unter Tage: Der Boden darf nicht wellig sein.
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Junge Reifen mit wenig Profil entlarven Vielfahrer.
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Pluspunkte bringen die langlebige Türmechanik ...
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... und der geräumiger Gaskasten mit Platz für diverse Utensilien.
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Fazit: Der Name Tabbert hält, was er verspricht: Selbst ein betagter Puccini ist ein guter Kauf, wenn die Vorgeschichte passt und es keine versteckten Wasserschäden gibt. Mehr Luxus geht kaum. Urteil: vier von fünf Punkten.
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