Chrysler Le Baron - BMW 320i Cabrio
Hier haben vier Platz an der Sonne

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AUTO BILD Archivartikel 16/1988: Hüten Sie sich vor einer Probefahrt im brandneuen Chrysler- oder BMW-Cabriolet: Der Fahrspaß, den die beiden Offen-Limousinen bieten, droht das Cabrio-Fieber schnell zu vervierfachen.
Die Folgen des Cabrio-Fiebers sind vergleichbar mit Malaria. Hat es einen erst einmal erwischt, wird man es ein Leben lang nicht mehr los. Besonders ansteckend ist es an jenen Tagen, an denen sich die Sonne von ihrer wärmsten Seite zeigt und der Wunsch nach Urlaub alles andere wegweht. In den letzten Jahren war es der Industrie fast gelungen, den Cabrio-Bazillus einzudämmen. Nach dem Motto: "Gefahr erkannt - Gefahr gebannt" hat sie einfach keine offenen Limousinen mehr gebaut. Stattdessen wurde die Innenraumbelüftung verbessert und das Glasschiebedach erfunden. Und die Unheilbaren überließ man Spezialisten, die den geschlossenen Limousinen für horrendes Honorar das Dach raubten.
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Doch trotz der hohen Rezeptgebühren ließ sich der Luftikus-Virus nicht ausrotten. Im Gegenteil: Hartnäckig befiel er von Tag zu Tag neue Autofahrer und fand schließlich sogar bei einigen Firmen den Weg zurück durch die ansonsten so hermetisch abgeriegelten Türen der Entwicklungsabteilungen. Zuletzt bei BMW. Dort nahm man daraufhin die Blechschere und enthauptete die Dreier-Limousine. Und fast gleichzeitig wurden auch in Amerika neue Oben-ohne-Limousinen für den Weg über den Atlantik vorbereitet. Damit dürfte die nächste Limousinen-Cabrio-Seuche vorprogrammiert sein. Der amerikanische Autogigant Chrysler bietet seinen offenen Le Baron ab dieser Woche – offizieller Verkaufsstart ist der 21. April – ab 42.500 Mark an.
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Kein schlechter Einführungspreis für ein 148 PS starkes, viersitziges Voll-Cabrio, dessen serienmäßige Ausstattung keine Wünsche offen lässt: elektrische Fensterheber vorn und hinten, Servolenkung, Klimaanlage, Tempomat, Stereo-Radio, zwei elektrisch verstellbare Außenspiegel und vieles mehr. Der Luxus-Ami kostet dabei ganze 1400 Mark weniger als das 129 PS starke BMW 320i Cabrio (43.900 Mark). Damit hat der Chrysler-Chef Lee A. Lacocca wahr gemacht, was er vor einem halben Jahr auf der Frankfurter Automobilausstellung ankündigte: "Man wird sich in Deutschland noch wundern, mit welchen Preisen wir antreten."
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