Der neue BMW 7er greift an
Die feine Gesellschaft

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AUTO BILD Archiv-Artikel 52/1986: Harte Zeiten für die etablierte Mercedes S-Klasse: Jaguar schickt den neuen XJ 6 ins Rennen, BMW kontert mit dem neuen 7er. Vor kurzer Zeit war die Entscheidung noch eindeutig.
Wer nicht nur Auto fahren, sondern sich wirklich luxuriös fortbewegen wollte, für den war es eigentlich keine Frage: Die S-Klasse von Mercedes war erste Wahl. Doch die Zeiten haben sich geändert. Mit ihren neuen Limousinen greifen die Nobelmarken aus Bayern und von der britischen Insel endgültig nach dem Mercedes-Stern. BMW versucht es mit einer völlig neuen Karosse, unter deren aerodynamisch ausgefeilter und trotzdem ansehnlicher Haut jede Menge neuer Technik steckt. Bei Jaguar wird der Unterschied erst auf den zweiten Blick deutlich: Der XJ 6 heißt nicht nur wie sein Vorgänger, sondern sieht auch – fast – so aus.
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Tatsächlich verfügt aber auch er über ein völlig neues Blechkleid, das sich rationeller fertigen lässt und das auch dem Wind weniger Widerstand bietet. Die Motoren dagegen sind weitgehend die alten geblieben. Unter der Haube des BMW steckt das 3,5 Liter große Sechszylinder-Triebwerk, das nach wie vor ein optisches und technisches Prunkstück darstellt. Laufruhe und Elastizität sind beispielhaft – und die Leistung lässt eigentlich keine Wünsche offen. Die 220 PS haben mit dem 32 Zentner schweren Bayern keine Mühe, die Fahrleistungen sprechen für sich: Die angegebene Höchstgeschwindigkeit von 233 km/h übertraf unser Testwagen noch um drei weitere km/h – und die 7,5 Sekunden, die er für den Sprint von 0 auf 100 km/h brauchte, würden auch jedem Sportwagen zur Ehre gereichen.
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Beim Jaguar sind die Verhältnisse etwas anders. Optisch imponiert zwar der mächtige Sechszylinder-Block im Motorraum, doch im Fahrbetrieb sieht es etwas anders aus. Acht PS weniger unter der Haube ließen sich auch in Anbetracht eines Mehrgewichts von 100 Kilogramm gegenüber dem BMW zwar noch verschmerzen. Doch jenseits von 4000 Kurbelwellen-Umdrehungen gibt der Jaguar-Motor unüberhörbare mechanische Geräusche von sich, klingt ungesund laut. Die Fahrleistungen sind denn auch deutlich schlechter: Glatte neun Sekunden vergehen bei der Beschleunigung auf 100 km/h – und die Höchstgeschwindigkeit unseres Testwagens lag mit 214 km/h um drei Kilometer unter der offiziellen Werksangabe.
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