Einen Achtzylinder für knappe 5000 Mark, 'nen Porsche für zehn Riesen oder vielleicht den GTI, GT/E, XR3, bezahlt per Überziehungskre­dit, wer käme da beim Gebraucht­wagenkauf nicht in Versuchung? Vor allem alte Golf GTI oder Manta GT/E stehen hoch in der Gunst und niedrig im Kurs. Denn für runde 5000 Mark gibt's diese kernigen Knaller schon. Baujahr 80, mindestens 100.000 Kilometer getreten, von drei oder vier Vorbesitzern verschlissen, lockt an ihnen allerdings nur noch ei­nes: Sagen zu können, man hätte "den GTI" oder "den GT/E". Gekauft wird so ein Auto nicht mit dem Kopf, "sondern mit dem Bauch", weiß Rai­ner Domke, Geschäftsführer beim Marktbeobachter Schwacke.
Objek­tiv betrachtet, sollte der Gebraucht­wagenkäufer die Finger von be­stimmten alten hochmotorisierten Autos lassen. Zu groß ist das Risiko extrem teurer Reparaturen. Beispiel Golf GTI. Hier sind bei einem 5000-Mark-Exemplar in der Regel alle Verschleißteile hinüber: Reflektoren, Stoßdämpfer, Brems­scheiben vorn, Gelenke der Antriebs­wellen, Auspuffanlage. Wollte der GTI-Fahrer diese Teile beim VAG-Händler renovieren lassen, müsste er locker 3000 bis 4000 Mark zahlen. Dann wäre er bei einem Einstandspreis von etwa 9000 Mark. Dafür gibt's jüngere GTI, die weniger repa­raturbedürftig sind.
Nicht anders wird es dem Geld­beutel eines Exoten-Fahrers erge­hen. Kann der sich doch schon für runde 7000 Mark eine elegante zehn­jährige Jaguar-Limousine vor die Tür stellen. Dort wird sie allerdings dann auch meistens stehen. Denn in die­ser Preisklasse ist mindestens der Motor hinüber. Die Überholung ko­stet 5000 Mark, ein AT-Aggregat run­de 8000 Mark. Dabei bleibt es nicht: Störanfällige Elektrik lässt jede Fahrt zum Abenteuer werden. Bremsscheiben, Gelenke der Kar­danwelle und Getriebe sind weitere kostspielige Schwachstellen. Auch Porsche mischt in dieser Klasse auf dem Second-hand-Markt mit. Einen alten 924er bekommt der Fan schon für 8000 bis 10000 Mark.