Der Superlativ von Auto heißt Type 41 Royale. Ettore Bugatti wollte mit diesem gewaltigen Wagen 1926 die Welt aus den Angeln heben. Es hatte mehr Luxus, mehr Leistung, mehr Größe, mehr Exklusivität als alles, was jemals zuvor auf vier Räder gesetzt wurde.


Bugatti waren so angesagt wie heute vielleicht Ferrari. Das mag Ettore Bugatti ein bisschen zu Kopf gestiegen sein, denn er träumte bald davon, das beste Auto der Welt zu bauen, das heißt: das größte, komfortabelste, leiseste, schnellste und teuerste.
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Bernard Canonne

Gerade mal sechs Bugatti Type 41 sind entstanden, denn zu Ettores böser Überraschung wollte niemand das teure Monstrum kaufen.
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Bernard Canonne

Kein Wunder: 100.000 Reichsmark kostete allein das Fahrgestell! Übrigens existieren alle sechs Exemplare noch heute, aber die Chance, heute einen auf dem Markt zu finden, ist gleich Null.
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Bernard Canonne

Der Chauffeur sitzt im Freien, die Herrschaft im Plüschsalon dahinter. Das Lenkrad ist so groß als wär’s eine Jacht. Die Blechtröte rechts unten ist die Gegensprechanlage nach hinten.
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Bernard Canonne

Ein 1,4 Meter langes Monument von einem Motor trieb den Royale 41. Der knapp 14 Liter (!) große Reihenachtzylinder hat eine obenliegender Nockenwelle, Block und Zylinderkopf bestehen aus einem Stück.
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Bernard Canonne

Drei Ventile pro Zylinder, neun Kurbelwellenlager, Doppelzündung (also 2 Kerzen pro Zylinder, im Bild gut zu erkennen). Als Leistung wurden 300 PS geschätzt, als Höchstgeschwindigkeit 200 km/h – und das 1926!
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Bernard Canonne

Als Gag pflanzte Ettore die Elefantenskulptur seines bildhauenden Bruders Rembrandt auf den Kühler, um die Rolls-Royce-"Emily" zu persiflieren.
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Bernard Canonne

Der Bugatti Royale Type 41 war seiner Zeit zu weit voraus (und viel zu teuer), um Erfolg zu haben. Jammerschade, er hätte der Automobilentwicklung in aller Welt Beine machen können. Auch schade, dass immer gerade die Meilensteine der Automobilgeschichte unerreichbar sind.
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Bernard Canonne

Schauen wir noch nach einigen anderen Exemplaren des Type 41: Das Chassis mit der Nummer 111 trägt das Coupé de Ville. Es gehört heute Volkswagen. Der Konzern, inzwischen Inhaber der Marke Bugatti, erwarb das Fahrzeug 1999.
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Das Chassis Nummer 131 wurde eine Limousine mit Park-Ward-Karosserie für Captain Foster. Der Wagen existiert noch, steht heute im Bugatti-Museum in Mulhouse.
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Chassis 141 erhielt eine familientaugliche Coupé-Karosserie von Kellner. Der Wagen ist verschollen, er wird in Venezuela vermutet.
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Der Wagen mit der Chassisnummer 121, ein bezauberndes Cabrio mit Weinberger-Karosse, gehörte anfangs dem Arzt Josef Fuchs. Heute steht es im Henry Ford Museum in Dearborn, Michigan, USA.
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Brian Snelson