Der Sieg von Ayrton Senna auf einem Mercedes 190 E 2.3-16 beim Eröffnungsrennen des neuen Nürburgrings 1984 war die Geburtsstunde der Sportlimousinen. Mit einem Serien-190 hat der Evo II nichts zu tun. Er ist ein Flügel-Monster, das vor Kraft kaum fahren kann. Vollgepumpt mit Testosteron.


Aufgesetzte Verbreiterungen und einstellbarer Frontspoiler – der Mercedes lässt keinen Zweifel an seiner Bestimmung: Sein Revier ist die Rennpiste, aber auch den Weg dorthin scheut er nicht.
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Uli Sonntag

Zur tiefen Frontschürze und den breiten Kotflügeln gehört eine Theke auf dem Kofferraumdeckel. Nicht Show, sondern Abtrieb für mehr Anpressdruck war gefragt. Trotzdem: Wer im Evo II unterwegs ist, fällt auf.
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Der Evo II sieht nicht nur gefährlich aus, er markiert tatsächlich das Ende der sportlichen Fahnenstange. 235 PS, ein knallhartes Fahrwerk und kaum Bodenfreiheit. Der ist für die Rennstrecke gemacht – und sonst gar nichts.
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Das Fahrwerk hält den Evo II auf der Straße wie festgenagelt. Lastwechsel bringen ihn ebenso wenig aus der Ruhe wie schnelle Wechselkurven oder brutales Einbremsen.
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500 Exemplare musste Mercedes bauen, um den Evo II im Rennsport einsetzen zu können. 109.440 D-Mark standen 1990 auf dem Preisschild – rund das Doppelte dessen, was die Konkurrenz für ihre "normalen" Sportler verlangte.
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Die 18-Zöller von Carlsson sind nicht original. Ausgeliefert wurde der Evo II seinerzeit mit 17-Zoll-Rädern.
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Lenkrad und Schaltung liegen perfekt zur Hand, doch das karge 190er-Cockpit mit nachgerüstetem Sportlenkrad lässt keine Rennatmosphäre aufkommen.
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Der Evo II war etwas ganz Besonderes, und wird heute als Liebhaberstück entsprechend hoch gehandelt (bis zu 50.000 Euro, je nach Zustand). Auch wenn er noch so sehr auf Macho macht, das Fahren ist ein Klacks. Die Recarositze passen wie angegossen.
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Die Fünfgangschaltung passt weniger zum sportlichen Anspruch: Die Gänge sind zwar gut abgestimmt, aber die Bedienung ist hakelig wie so oft damals bei Mercedes. Der erste Gang liegt wie bei einem Sportler üblich hinten links.
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Die zweite Ausbaustufe des 2,5-Liter-Vierventilers leistet 235 PS und dreht über 7000 Touren. Das Schönste dabei ist der gierige Sound – als käme er direkt von der Rennpiste.
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