Der Opel Diplomat B löst 1969 den "A" ab und wird bis 1977 gebaut. Der "B" unterscheidet sich mit den senkrecht stehenden Scheinwerfern und Heckleuchten von seinem Vorgängermodell. Der Chevrolet-V8 mit 5,4 Litern und 230 PS ist geblieben. Alternativ bot Opel auch den 2,8-Liter großen Reihensechser mit 165 PS an.


Gegenüber seinem Vorgänger mit hinterer Starrachse fährt sich der Diplomat B mit seiner De-Dion-Hinterachse deutlich komfortabler. Auch die weich schaltende Dreistufenautomatik des B-Modells wirkt im Fahrbetrieb angenehmer als die zweistufige GM-Powerglide.
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Christian Bittmann

Weiß ist als Autofarbe wieder Mode geworden. Fraglich, ob das Vinyldach auch wiederentdeckt wird. Die Leichtmetallräder in 6x14" sind original. Auch heute noch ist der stattliche Diplomat B eine elegante Erscheinung.
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Christian Bittmann

Zeitgemäße Rundinstrumente schmücken das kantige Cockpit. Das Dreispeichen-Lenkrad suggeriert einen Hauch Sportlichkeit, die Dreigang-Automatik wird über den filigranen Wählhebel bedient. Fortschrittlich: die Frontscheibe mit integrierter Radioantenne.
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Christian Bittmann

Die üppigen Sessel mit serienmäßigen Kopfstützen und Velourspolsterung sind äußerst bequem, aber leider nicht in der Höhe verstellbar. Das Platzangebot ist mehr als ausreichend, der rote Stoff und das Holzimitat spiegeln den Zeitgeist der 70er-Jahre.
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Christian Bittmann

Gute Verarbeitung in allen sichtbaren Winkeln. Wo das Auge nicht hinblickt, durfte hingegen gespart werden. Das Resultat: 1970 war ein Diplomat 5.4 6638 D-Mark günstiger als ein Mercedes 280 SE 3.5 – für die Summe gab es bereits einen nackten B-Kadett.
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Christian Bittmann

Der Kofferraum reicht für das Reisegepäck, einquartiert ist ein normales Ersatzrad. Es liegt seitlich in der Kofferraummulde, typisch für eine Limousine der 70er-Jahre. Auf Wusch gab es auch ein Falt-Ersatzrad.
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Christian Bittmann

Unter der Haube ist der Diplomat B nach wie vor sehr amerikanisch. Der Chevrolet-V8 holt 230 PS aus 5,4 Liter Hubraum, bei entspannten 3000 Umdrehungen liegen sagenhafte 427 Nm Drehmoment an. Dezent grollend schiebt der Small Block das Flaggschiff an, nach neun Sekunden steht die Tachonadel bei 100.
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Christian Bittmann

Mit Sicherheit keine B-Ware: Der Diplomat B hat das mit Abstand sicherste Fahrverhalten aller Oberklasse-Opel dieses Vergleichs. Grund: die De-Dion-Hinterachse. Spur und Sturz bleiben wie bei einer simplen Starrachse in allen Fahrsituationen konstant, auch bei extremen Manövern bleiben die Hinterräder am Boden.
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Christian Bittmann

Das schwere Differential ist mit dem Wagenboden verschraubt und reduziert so die ungefederten Massen. Ein Wunder, dass die Detroiter GM-Zentrale die aufwändige und teure Konstruktion abgenickt hat.
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Kersten Weichbrodt
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Die neue Sachlichkeit: Gegenüber dem sehr amerikanisch wirkenden Diplomat A wirkt der Diplomat B geradliniger und weniger verspielt, seine Abmessungen sind geringfügig kompakter.
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Christian Bittmann
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Mit dem Diplomat B (rechts) ist Opel in der Moderne angekommen. Die Karosserie ist geringfügig geschrumpft, das Design wirkt weniger neureich. Auch der B-Diplo schafft es nicht, an den Verkaufserfolg des Kapitän in den 50er-Jahren anzuknüpfen – trotz unbestreitbarer Talente.
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Christian Bittmann
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Achtzylindrig blubbern beide Diplomaten. Der "A" liefert den aufregendsten Sound und die chromschwülstige US-Optik. Vor allem hinsichtlich der Fahreigenschaften kann er nicht mit dem vergleichsweise handlichen und leichter beherrschbaren Diplomat B konkurrieren.
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Christian Bittmann
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Vier große Opel aus glorreichen Zeiten: Was Opel in den 50er- und 60er-Jahren auch anfasste, es wurde zu einem Riesen-Hit. AUTO BILD KLASSIK vergleicht Oberklasse-Opel aus goldenen Zeiten.
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Christian Bittmann
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Von links nach rechts: Diplomat A, der größte Opel aller Zeiten. Von 1964 bis 1968 9152-mal gebaut. Kapitän P II 2.6, der meistgebaute große Opel. 145.618 Exemplare in der Zeit von 1959 bis 1963. Diplomat B, von 1969 bis 1977 11.108-mal gebaut. Kapitän 2.5, wegen der Rücklichter "Schlüsselloch-Kapitän" genannt. 34.842 Stück von 1958 bis 1959.
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Christian Bittmann