Der Kadett B ist ein Sinnbild dafür, wie und warum Opel erfolgreich und beliebt wurde. Er ist immer genau so, wie ihn sich sein Fahrer wünscht: einfach, adrett, praktisch, chic oder wild, aber niemals überkandidelt. Immer passen vier Leute rein, und auch beim Coupé mit Rallyestreifen hat der Kofferraum Mittelklasse-Format, mindestens.


Auch wenn ein Rallye Kadett heute den Status eines Exoten genießt, ist er in der Tiefe seines Wesens immer ein Opel geblieben. Die Technik ist überschaubar konstruiert, gleichzeitig aber leistungsfähig und geradezu unwirklich zäh.
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Marcus Gloger

Vor allem die 1100er-Variante fährt sich dank wenig Gewicht auf der Vorderachse zauberhaft leichtfüßig und unangestrengt, nie wirkt der drehfreudige Kurzhuber angestrengt oder überfordert.
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Der Kadett trägt zwar dick auf und tut halbstark, aber im Grunde ist er ein ganz vernünftiger Kerl, der für Langstrecke, Alltag und Familie taugt. Und ganz nebenbei auch kein Vermögen kostet – so einen Typ muss man lieben. Auch dann, wenn er keine Rallyestreifen trägt.
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Geschlitzte Lenkradspeichen, imitiertes Holz, Knüppelschaltung, viel Kunststoff und wenig Komfort: In diesem sparsamen Cockpit träumte eine ganze Sportfahrer-Generation von Flugplatzrennen und Rallye-Pisten.
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Lichtschluckendes Mattschwarz im Innenraum pries Opel als Zeichen passiver Sicherheit. Zum sportiven Fahrstil und Auftreten passten am besten gelochte Handschuhe und Peer-Export-Zigaretten.
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Hosenträger trug hier keiner: Opel-Fahren war auf einmal groovy. Mit Zusatzinstrumenten machte sich der kleine Kadett ganz schön wichtig.
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Ende 1966 reichten 1,1 Liter Hubraum und 60 PS in 780 Kilo Kadett noch aus, um als Brandstifter aufzutreten. Dazu passte es, dass es den Rallye Kadett nicht als vernünftige Limousine oder praktischen Kombi gab.
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Sein großer Erfolg war seine große Schwäche. Ganz Generationen von Kadett-Fahrern haben ihn totgeliebt, ihn hart rangenommen bis zum Schluss. Heute sind echte Rallye Kadett der Baureihe B extrem selten. Originale Fahrzeuge handelt die Szene unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die schmalen Rückleuchten verraten übrigens die frühe Ausführung bis August 1967.
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Zum Vergleich: die "zivile" Version. Einfach nur ein Kadett, ganz brav mit 45 PS. Anders gesagt: der legendärer Million-Seller aus Bochum, der über drei Jahrzehnte fest zum europäischen Straßenbild gehörte.
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Nun zur Kadett-Familie: Der Vorgänger von 1963 bis 1965 war kein "Rallye", aber echt "Super": Opel Kadett A Coupé mit Einliter-S-Motor und 48 PS.
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1975 bis 1979: Der nachfolgende Opel Kadett C GT/E war als Einspritzer mit 105 oder 115 PS der wilde Erbe des Rallye Kadett.
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1983 bis 1984: Der nächste Sport-Kadett hieß Opel Kadett D GTE, er ging mit Frontantrieb und 115 PS an den Start.
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1988 bis 1991: Einer für Asphalt und Schotter: Der Opel Kadett E GSi mit 150 PS aus 1998 ccm war der letzte heiße Kadett. Spätere Kompakt-Opel hörten auf den Namen Astra.
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