Königin der Löwen: Über 14 lange Jahre ließ Peugeot das 504 Coupé von Pininfarina bauen. Trotz seiner Eleganz war das Coupé selbst auf Rallye-Pisten zuhause – mit großem Erfolg in Afrika. Unter dem eleganten Blech steckt problemlose Technik aus der Großserie: Ab 1975 schiebt der 136 PS starke 2,7-Liter-Euro-V6 das Coupé an.


Das Styling der wohl proportionierten Peugeot 504 stammt aus Italien von Pininfarina. Doch nicht nur das Design kommt von dort, das komplette Auto wird in Italien gebaut, mit bedauernswerten Folgen für die Fertigungsqualität, die schlechter ist als bei der Limousine.
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Götz von Sternenfels

Das grazil geformte Peugeot 504 Coupé ruht in sich selbst, für halbstarke Heizer taugt der Franzose nicht. Und eitle Geld-Gecken kann er auch nicht glücklich machen. Wer sich in einem 504 Coupé wohlfühlen möchte, der trägt ein simples T-Shirt. Aber am besten so lässig, als käme er aus dem Jachthafen. Und nicht vom Campingplatz.
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"Schön und sanft" titelt das Fachmagazin "auto motor und sport" nach der ersten Begegnung: Denn etwas träge sei der elegante Franko-Italiener allemal. In der Tat reichen die Wurzeln des 1,8-Liter-Vierzylinders in die Ära des legendären 404 zurück. Der Motor gilt als sehr robust, nicht umsonst bewegt er halb Afrika.
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Ein Aufreger will das 504 Coupé nicht sein. Pininfarina hat ja auch unzählige Ferrari entworfen. Doch die gehören zu einer anderen Welt, sind energischer, dramatischer. Da gibt sich das 504 Coupé deutlich volksnäher.
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Jeder tat das, was er am besten konnte: Pininfarina in Italien entwarf die hinreißende Form und schweißte die Karosserien, bei Peugeot in Frankreich baute man aus der puren Hülle ein fertiges 504 Coupé.
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Das Peugeot 504 Coupé, ein großer Wurf auch in kleinen Details: meisterhaft gezeichnet, elegant und würdevoll. Ein bequemer Reisewagen für zwei, der zudem in seiner Zuverlässigkeit auf Augenhöhe mit Mercedes liegt. Das alles gibt es heute zu einem äußerst moderaten Preis. Coupés im Dreier-Zustand wechseln ab rund 7000 Euro den Besitzer.
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Enge Vorgaben: Sechs Außenfarben bot Peugeot an – fertig. Und das Mahagonibraun-Metallic ließ sich nur mit sandfarbenem Velours kombinieren. Die Dreistufenautomatik kostete rund 1600 D-Mark Aufpreis.
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Stahlräder mussten dem 504 Coupé zum Kontakt mit der Straße genügen – ausgesprochen filigrane, wohlgemerkt.
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Das Cockpit folgt sportlichen Traditionen. Es gibt sich klassisch sportlich, übertreibt es aber nicht. Typisch Peugeot ist die eigenwillige Bedienung über die Lenkradhebel.
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Steigen Sie ein: Im luxuriösen Innenraum des Peugeot 504 Coupé ist kommodes Sitzen wichtiger als möglichst rasantes Vorankommen. Sogar elektrische Fensterheber sind an Bord, typisch Franzose eben, der zudem jede Menge Platz bietet – ein 2+2 de luxe. Für lange Reisen zu viert taugt er nicht, doch immerhin herrscht hinten keine kriminelle Enge.
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Sie sehen nicht nur bequem aus, die Sitze: Sie sind es auch. Das dicke, weiche Velours wirkt nicht nur luxuriös, sondern gibt sich sehr angenehm und verhindert das Herumrutschen.
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Götz von Sternenfels
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Fast alles stimmt, außen wie innen, obwohl hier Kunststoff dominiert. Was nicht stimmte, war der Preis: Für das, was der 97-PS-Vierzylinder bietet, ist ein 504 Coupé schlichtweg zu teuer. Beispieljahr 1973: Peugeot zählt nur magere 200 Neuzulassungen in Deutschland. Ab 1975 sollte der 2,7-Liter-Euro-V6 das ändern. Leider konnte der rauhe V6 nie überzeugen, ...
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Götz von Sternenfels
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... auch nicht in Verbindung mit der seit 1971 lieferbaren Dreistufen-Automatik.
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Götz von Sternenfels
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Der Euro-V6 geht in Ordnung, kann allerdings nicht begeistern. Die erste Version mit Vergasern ist träge und durstig, besser ist hier der ab 1977 angebotene Euro-V6 mit K-Jetronic, 144 PS und fünf Gängen.
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Die Basis für das Coupé: Mit dem 504 festigte Peugeot seinen Ruf als Hersteller von qualitativ hochwertigen und zuverlässigen Fahrzeugen. Der konventionell konstruierte 504 wurde ein weltweit verkaufter Bestseller. In Frankreich wird der 504 von 1968 bis 1983 gebaut, in Nigeria lief der letzte 504 erst 2005 von Band. Insgesamt entstehen über 3,7 Millionen 504.
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Martin Meiners
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Typisch Peugeot, typisch Pininfarina: Das ab 1962 angebotene 404 Coupé verband beide kongenial.
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1979 stellte Pininfarina das 504 Sport Coupé als Studie vor. Es blieb ein Einzelstück.
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Ein kurzes Gedankenspiel 1982: Warum kein 505 Cabriolet für den US-Markt?
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1997 kam mit dem 406 Coupé der letzte Spross der Peugeot-Pininfarina-Ehe zur Welt.
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