Fans der Mercedes S-Klasse W 126 haben den nur 13.996-mal gebauten 420 SE in der Regel nicht auf dem Wunschzettel. Deshalb ist er nur halb so teuer wie ein 500er. Höchste Zeit umzudenken!


224 PS leistet dieser Kat-420 SE von 1989 bei weit über anderthalb Tonnen Gewicht – da sind schon potente Kompaktwagen ernst zu nehmende Gegner. Zu Zeiten des W 126 war Ästhetik wichtiger als plumpe PS-Anmache.

Wenigstens flößt die Zahl "420" auf dem Kofferraumdeckel vielen eine Spur von Respekt ein. "Impala" taufte Mercedes diese Metallicfarbe, obwohl ein W 126 auch mit sehr viel Fantasie kaum an jene grazile Schwarzfersenantilope erinnert, die Pate für die Lackbezeichnung stand.

Der Erstbesitzer dieses Exemplares mochte Erdfarben, die Kombination des Lacktons "Impala" mit Stoff "Brasil" beweist es.

Selbst ohne "L" (ein L in der Typenbezeichnung signalisiert die längere Ausführung) ist die Beinfreiheit im Fond üppig. Trotz seiner Gediegenheit ist der W 126 ein Auto, das dem Fahrer nicht wie ein übereifriger Butler zu viel abnimmt.

Bei allem Komfort wirkt er angenehm straff und nicht weich wie ein Wattebausch. Dazu trägt auch die Kugelumlauf-Servolenkung bei: Sie setzt Lenkbefehle so direkt um, dass der Fahrer nicht argwöhnen muss, zwischen ihm und der Straße verstecke sich womöglich ein (elektrischer) Spielverderber.

"Vollausstattung" gibt es nicht, nur eine mehr oder weniger komplette Ausstattung. Das Navi-Radio ist natürlich nachgerüstet.

Automatik-Schalthebel und elektrische Fensterheber befinden sich in der Mittelkonsole.

Evolution statt Revolution: Der 4,2-Liter-Leichtmetall-V8 trägt die interne Konstruktionsbezeichnung M 116 E 42. M 116 hieß schon 1969 der 3,5-Liter-Grauguss-Achtzylinder für W 109/111, von dem er in direkter Linie abstammt.

Der Kofferraum fasst 505 Liter, genug Platz für großes Gepäck.
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Auch das unbenutzte Bordwerkzeug dieses 420 SE (Erstzulassung: Februar 1989) findet hier Platz.
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Eine Luxuslimousine vom Schlag des Mercedes 420 SE muss keine Gazelle sein. Dafür entschädigt sie mit dem ausgewogensten Design, das je für eine S-Klasse entwickelt wurde: Mit dem W 126 liefert das Team um Bruno Sacco ein Meisterwerk ab.
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Die Turbodiesel-Versionen (hier ein 300 SD) waren in Europa eine wahre Rarität. Mercedes baute sie nur für Nordamerika.
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Auf der Basis eines gepanzerten 500 SEL entstand dieses Papamobil für Papst Johannes Paul II.
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In ihm waren Beamte und gefangene Bösewichter komfortabel unterwegs: der W 126 als Polizeiauto.
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Vom W 126 gibt’s auch Kombi-Umbauten, hier zum Beispiel eine Version von Zender.