3.1. Einweg vs. Wiederverwendung: Die Menge macht’s
In den meisten Arbeitshandschuh-Tests, die Sie online finden, sind die getesteten Modelle sogenannte Einweghandschuhe, die für den einmaligen Gebrauch bestimmt sind. Diese Einmalhandschuhe gibt es in den unterschiedlichsten Auflagen zu verschiedenen Preisen.
Unserem Vergleich zufolge kostet ein Paar der Arbeitsschutzbekleidung zwischen ca. 70 Cent und fast 18 Euro. Günstige Handschuhe aus schlecht verarbeiteten Materialien können schnell einreißen. Eine bessere Qualität hat bei Arbeitshandschuhen auch einen höheren Preis zufolge.
Wie viele Paare Sie bestellen, hängt davon ab, wie oft Sie die Handschuhe nutzen. Arbeiten Sie täglich mit Materialien, die den Schutz Ihrer Hände erforderlich machen, lohnt es sich, viele Handschuhe auf einmal zu kaufen, um stets ein frisches, noch unbenutztes Paar zur Verfügung zu haben.
Falls Sie unregelmäßig, dann aber mit sehr schweren oder spitzen Materialien arbeiten, sollten Sie lieber wenige, dafür aber teurere und qualitativ sehr hochwertige Arbeitshandschuhe kaufen, um Ihre eigene Sicherheit stets garantieren zu können.
Tipp: Nicht jeder Arbeitshandschuh ist nur einmal verwendbar. Qualitativ hochwertige Schnittschutzhandschuhe können oft mehrfach benutzt werden. Sind Sie sich nicht sicher, wie oft die Handschuhe nutzbar sind, beachten Sie die Hinweise des Herstellers oder wenden Sie sich an einen Fachverkäufer im Baumarkt Ihres Vertrauens.
3.2. Das perfekte Material hängt vom Einsatzbereich ab
Arbeitshandschuhe bestehen entweder klassisch aus Leder oder aus synthetischen Materialien, wie z. B. Polyurethan, Nylon, Latex oder Nycra (auch als Elastan bekannt).
Die erste Wahl, die Sie als Verbraucher normalerweise treffen müssen, ist, ob die Schnittschutzhandschuhe aus Leder sein sollen oder nicht. Im Vergleich zu synthetischen Materialien haben Lederhandschuhe folgende Vor- und Nachteile:
Vorteile- Sehr widerstandsfähig und robust
- Hitzebeständig und teils resistent
- Arbeitshandschuhe schützen die Hände beim arbeiten
- Längere Haltbarkeit
Nachteile- Eingeschränkte Feinmotorik durch starre Passform
- Arbeitshandschuhe sind nicht wasserdicht
- Rutscht leichter durch weitere Passform und weniger griffige Oberfläche
Durch diese Eigenschaften sind Lederhandschuhe besonders im Umgang mit spitzen oder heißen Materialien geeignet. Für feinmotorisch anspruchsvollere Aufgaben sollten Sie jedoch lieber Synthetik-Schutzhandschuhe wählen.
Doch auch bei der Schutzbekleidung aus künstlichen Materialien gibt es Unterschiede.
Tipp: Latex-Handschuhe sind besonders rutschfest und Öl- und Wasserbeständig, können aber durch Ihre geringe Atmungsaktivität schnell für schwitzende Hände sorgen und zudem allergische Reaktionen auslösen.
Sind Sie allergisch gegen Latex können Handschuhe aus Nitril oder auch Elastan Abhilfe schaffen. Sie besitzen ähnliche Eigenschaften wie Latex-Handschuhe, sind aber grundsätzlich etwas verträglicher für die Haut.
Die höchste Bewegungsfreiheit und Feinmotorik bieten übrigens Handschuhe aus Polyurethan, die sich an die Finger anpassen wie eine zweite Haut.
Tipp: Den besten Tragekomfort bieten Baumwollhandschuhe. Sie sind am bequemsten und haben eine gute Durchlüftung, bieten allerdings auch verhältnismäßig weniger Schutz. Für Arbeiten mit Glas oder Porzellan sind sie gut geeignet.
3.3. Atmungsaktive Handschuhe verhindern schwitzige Hände
Bei körperlicher Arbeit kommen Menschen ins Schwitzen. Umso besser ist es dann, wenn Sie Arbeitshandschuhe haben, die Durchlüftung bieten und vermeiden, dass Sie rutschige und nasse Hände bekommen.
Gummihandschuhe, die besonders isoliert sind, verhindern zwar, dass Flüssigkeiten von außen in die Schutzhandschuhe eindringen, können aber dafür sorgen, dass es in den Handschuhen schnell feucht wird. Bei kurzen Arbeiten ist das kein Problem, müssen Sie allerdings schwer tragen, kann es passieren, dass Sie aus den Handschuhen rutschen, wenn Ihre Finger zu stark darin schwitzen.
Achtung: Warme, feuchte Handschuhe sind der ideale Nährboden für Pilze und Bakterien. Das lange Tragen solcher Handschuhe sollten Sie deswegen dringend vermeiden.
3.4. Schutzhandschuhe müssen rutschfest sein
Egal, welcher Tätigkeit Sie nachgehen, Ihre Handschuhe sollten stets eine rutschfeste Beschichtung haben, damit Sie auf keiner Oberfläche den Halt verlieren und sich verletzen können. Dementsprechend können wir Ihnen nur empfehlen, für jede Arbeit rutschfeste Schutzhandschuhe zu kaufen.
3.5. Handschuhe mit Noppen eignen sich noch besser für rutschige Materialien
Im Gegensatz zu einer grundsätzlichen rutschfesten Beschichtung sind Noppen an den Innenseiten der Handflächen kein Muss, gerade wenn Sie mit Materialien, die an sich wenig Halt bieten arbeiten, aber eine kluge Investition.
Tragen Sie Gläser, Fenster, Spiegel oder sehr glatte Holzflächen, sollten Ihre Handschuhe mit zusätzlichen Noppen bestückt sein, um Ihren Halt zu stabilisieren.
3.6. Synthetische Schnittschutzhandschuhe sind besser für Feinarbeiten geeignet
Schutzhandschuh-Tests geben grundsätzlich an, inwiefern die getestete Arbeitskleidung für Feinarbeiten geeignet ist.
Die Grundregel hierzu ist einfach: Je starrer und fester die Materialien der Handschuhe, umso weniger sind sie für feinmotorisch anspruchsvolle Arbeiten geeignet. Desto mehr sich die Handschuhe an Sie anpassen, umso stärker ist Ihr Feingefühl und umso genauer kann Ihre Arbeit sein.
Hautenge Materialien wie Polyurethan oder Latex sind dementsprechend besser geeignet als starre Materialien wie Leder, bieten dafür aber meist weniger Sicherheit.
3.7. Widerstandsfähigkeit und Schutz werden nach EN388 eingestuft
Was ist EN388?
EN388 ist eine Norm, die offizielle Sicherheitshandschuhe laut Arbeitsschutzgesetz erfüllen müssen. Handschuhe nach EN388-Norm sind stich-, schnitt-, abrieb- und reißfest. Je höher die Leistungsstufe, umso sicherer ist die Arbeitsschutzbekleidung.
In unserer Vergleichstabelle haben wir, ähnlich zu den meisten Schnittschutzhandschuh-Tests, stets die Sicherheitsstufen der Handschuhe nach EN388-Norm angegeben.
Aufgeteilt in die vier unterschiedlichen Bereiche können Sie in unserer Tabelle nachvollziehen, auf welcher Stufe welches Arbeitshandschuh-Paar steht.
Dabei ist Klasse 4 die höchste Leistungsklasse und Klasse 0 die Niedrigste. Je nach Einsatzbereich ist die Leistungsklasse in den unterschiedlichen Bereichen unterschiedlich wichtig.
Tipp: Die wenigsten Arbeitshandschuhe sind wirklich hitze- oder kälteresistent. Arbeiten Sie unter extremen Bedingungen, sollten Sie sich z. B. extra-isolierte Arbeitshandschuhe für den Winter und dessen niedrige Temperaturen kaufen.
3.8. Wasserabweisende Handschuhe können immer eingesetzt werden
Ob im Regen oder bei der Arbeit mit feuchten Materialien, wasserabweisende Handschuhe halten Ihre Hände stets trocken.
Recherchieren Sie in Arbeitshandschuh-Tests, ob die Handschuhe, auf die Sie ein Auge geworfen haben, wasserabweisend sind, um auch bei der Arbeit bei schlechtem Wetter immer trockene Hände zu behalten und das Risiko abzurutschen zu verringern.
3.9. Für Bauarbeiten sollten die Handschuhe öl- und fettbeständig sein
Wenn Sie bei der Arbeit viel mit Öl und Fett in Kontakt kommen, lohnt es sich in Arbeitshandschuhe zu investieren, die diese Flüssigkeiten abweisen.
Ihre Hände werden nicht schmieren oder rutschen und die Arbeit kann ohne Unterbrechungen, um sich die Hände zu trocknen, fortgesetzt werden. So sparen Sie Zeit und Nerven.
