Egal ob Sie sich nun für ein Faltrad, ein Elektrofahrrad oder doch ein herkömmliches Fahrrad entscheiden: Es gibt beim Kaufen eines Fahrrads viel zu beachten. Damit auch Sie das beste Rad für Ihre Zwecke finden, haben wir verschiedene Fahrrad-Tests miteinander verglichen und die wichtigsten Kaufkriterien näher betrachtet.
2.1. Fahrrad-Typen
Hierbei kommt es ganz auf Sie an: Sind Sie auf der Suche nach einem Sportrad um beispielsweise an Rennen teilzunehmen? Dann ist ein Rennrad ideal für Sie. Im Fahrrad-Vergleich ist dieses am schnellsten und leichtesten, verfügt dafür aber auch nicht über einen Fahrradständer und Gepäckträger.
Wollen Sie jedoch einfach ein wenig durch die Stadt cruisen oder mit dem Fahrrad Ihren Weg zum Einkaufsladen oder zur Arbeit erledigen, empfiehlt sich für als Fahrrad für Damen ein City- und für Herren ein Trekkingrad. Sie müssen also auch schon beim Fahrradtyp darauf achten, für wen das jeweilige Modell geeignet ist. Handelt es sich um ein Fahrrad für Damen oder ein Fahrrad für Herren? Ist es ein Kinderfahrrad und wenn ja, ist dies ein Fahrrad für Mädchen oder doch eher ein Fahrrad für Jungs?
In unserer Typentabelle haben wir die wichtigsten Typen für Sie kurz und knapp zusammengefasst. Auf diesen Weg behalten Sie auf jeden Fall den Überblick und finden das beste Fahrrad für Ihre Ansprüche.
Typ | Beschreibung |
BMX 
| - Bezeichnung „BMX“ steht für „Bicycle MotoCross“
- für Freestyle-Tricks geeignet
- in der Regel 20″-Felgen
- bekannte Marken: Bergamont, Cannondale, Cube, Giant, Merida, Scott und Stevens
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Cityrad 
| - auch „Citybike“ , „Stadtrad“ oder „CTB“ genannt
- für Vielfahrer und Freizeit geeignet
- sehr stabil & bequem
- besitzt die wichtigsten Sicherheitsstandards
- aufrechte Sitzposition, dickere Reifen, niedriger Einstieg
- Unter-Kategorien: Hollandrad und Damenfahrrad
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Laufrad 
| - für Kleinkinder geeignet
- zur Schulung der motorischen Fähigkeiten und Gleichgewichtssinn des Kindes
- besitzt in der Regel verstellbaren Sattel, gepolsterte Griffe
- Alternativen (abhängig vom Kindesalter): Dreiräder und Kinderräder
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Mountainbike 
| - auch „MTB“ genannt
- für steinige und rutschige Geländefahrten geeignet
- bei Sportlern und Abenteurern beliebt
- grobes Reifenprofil, gute Reifenfederung am Vorderrad (teilweise auch Hinterrad)
- bekannte Marken: Bergamont, Cannondale, Cube, Giant, Meridam Scott, Stevens
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Rennrad 
| - für ebene und feste Strecken geeignet
- bei Sportlern beliebt
- schnellstes Rad unter den Fahrrädern
- besteht aus Alu (somit besonders leichtes Fahrrad)
- besitzt keinen Ständer und Gepäckträger, zudem windschnittige Sitzposition
- bekannte Hersteller: Canyon, Cube, Focus, Merida, Rose, Scott, Specialized
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Trekkingrad 
| - auch unter „Touringbike“ oder „Herrenrad“ bekannt
- für die Stadt geeignet
- dünne Reifen, schlanker Rahmen, windschnittige Sitzposition
- schneller als Cityrad
- bekannte Marken: Diamant, Hercules, Kalkhoff, Pegasus, Rose, Stevens
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2.2. Die passende Rahmengröße: die Schrittlänge ist gefragt

Die passende Rahmengröße ist essenziell für ein angenehmes Fahrerlebnis.
Haben Sie nun den passenden Rad-Typ für Sie gefunden, bleibt die Frage: „Welche Fahrradgröße passt zu mir?“ . Die passende Rahmengröße ist abhängig von Ihrer individuellen Schrittlänge. Sollten Sie Ihre aktuelle Schrittlänge nicht im Kopf haben, lohnt es sich zu einem Maßband zu greifen und einmal konkret nachzumessen.
Die Schrittlänge sollte von der Fußsohle (ohne Schuhe) bis zum Schrittansatz gemessen werden. Bei einem Erwachsenen liegt die Schrittlänge durchschnittlich zwischen 65 und 95 cm. Die Länge des Schrittes variiert hierbei stark zwischen dem jeweiligen Geschlecht und der Körpergröße.
Haben Sie nun Ihre Schrittlänge ermittelt, können Sie im Internet sowohl Rahmengrößen-Rechner als auch Tabellen für die Ermittlung der passenden Rahmengröße finden. Die Größen werden hier manchmal in Zoll, aber häufig auch in Zentimetern angegeben. Ein Zoll entspricht ungefähr 2,5 cm. Je nachdem welche Einheit Sie gerade brauchen, können Sie mit diesem Merksatz die Angaben jederzeit umrechnen.
So benötigt ein Erwachsener mit einer Größe zwischen 170 und 175 cm beispielsweise eine Rahmenhöhe von 16 – 17″ , was wiederum 41 bis 43 cm entspricht. Jemand, der zwischen 185 und 190 cm groß ist, benötigt jedoch einen entsprechend größeren Rahmen mit 19 – 21″ , was einer Größe von 48 bis 53 Zentimetern gleichkommt.
2.3. Schaltsysteme: Nebenschaltungen als Allroundtalente

Kettenschaltungen haben einen höheren Wartungsaufwand.
Bei den Schaltungen wird in erster Linie zwischen Ketten- und Nebenschaltungen unterschieden. Bei der Kettenschaltung wird die Fahrradkette 2. von einem Kettenblatt zum nächsten bewegt. Hierfür sind sowohl am Vorder- als auch am Hinterrad entsprechende Zahnräder („Ritzel“) angebracht.
Kettenschaltungen sind leichter und günstiger als Nebenschaltungen. Nachteile hierbei sind jedoch, dass kaum Schutz vor Verschmutzungen geboten wird und man nur während dem Treten schalten kann. Zudem bringt eine kaputte Kettenschaltung auch einen höheren Wartungsaufwand mit sich.
Nebenschaltungen sind mechanische Getriebe, welche in der Hinterradnabe eingebaut werden. Hier kommen sogenannte Planetengetriebe zum Einsatz, wobei verschiedene Zahnräder ein einzelnes Zahnrad umkreisen. Nebenschaltungen sind kurz gesagt das Gegenstück zu Kettenschaltungen, was die Funktionen betrifft. Somit kann man auch im Stand schalten, es ist nur ein geringer Wartungsaufwand vorhanden und ein guter Schutz vor Verschmutzungen ist gegeben.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Nebenschaltungen mehr Vorteile aufweisen als Kettenschaltungen, hierfür aber auch deutlich kostenintensiver sind. Bei Citybikes werden Sie in erster Linie auf die günstigen Kettenschaltsysteme treffen, während sich Nebenschaltungen für jedes Terrain und somit auch für jedes beliebige Fahrrad anbieten.
2.4. Bremssysteme: auf das Anwendungsgebiet abgestimmt

Mit einem Fahrrad mit gutem Bremssystem können Sie jederzeit neue Gegenden entdecken und die Natur genießen.
Zu den Bremssystemen lässt sich pauschal sagen, dass die meisten Fahrräder Felgenbremsen besitzen. Manche Modelle verfügen zusätzlich über eine Rücktrittsbremse. Scheibenbremsen wurden erst in jüngerer Zeit entwickelt und sind vor allem bei Mountainbikes vorzufinden.
Der Bremsvorgang wird hierbei durch das Aufdrücken der Bremsbeläge auf die Felgenflanken des Laufrads ausgelöst. Durch die dabei entstandene Reibung entsteht schließlich die Bremswirkung. Das hat jedoch zur Folge, dass diese Felgenbremsen nur schlecht bei Nässe oder Glätte funktionieren und einen hohen Verschleiß aufweisen. Auf der anderen Seite überzeugen sie mit einem geringen Gewicht, niedrigem Preis und einer simplen Wartung.
Bei Mountainbikes kommen vermehrt Scheibenbremsen zum Einsatz, welche sich durch geringere Reibungsverluste, einer besseren Dosierbarkeit und Bremskraft und Zuverlässigkeit auszeichnen. Dafür sind diese Art von Bremsen aber auch teurer in der Anschaffung und benötigen für eine Wartung zudem spezielles Werkzeug.
Möchten Sie sich ein Mountainbike-Fahrrad kaufen, eignen sich also eher Scheibenbremsen für Ihr Fahrrad. Bei einem vergleichsweise günstigen Fahrrad, wie z. B. einem Citybike, reichen jedoch auch Felgenbremsen völlig aus, da eine Fahrt bei Nässe und Eis ohnehin nicht besonders empfehlenswert erscheint.
2.5. Das Gewicht ist abhängig von der Ausstattung
Zahlreiche Rad-Tests haben bestätigt, dass das Gewicht in erster Linie von der Ausstattung des Fahrrads abhängig ist. Da ist es kein Wunder, dass das Rennrad zu den leichtesten und somit auch schnellsten Fahrrädern gehört. Es hat weder einen Fahrradständer noch einen Gepäckträger oder anderes Zubehör. Zudem besteht es aus Alu, was wiederum das geringe Gewicht erklärt.
Wollen Sie besonders schnell unterwegs sein, sollten Sie also auf eine geringere Ausstattung und ein leichtes Rahmenmaterial achten. Beide Faktoren wirken sich schließlich auf das Gewicht des Fahrrads aus und beeinflussen somit auch Ihre Fahrgeschwindigkeit.
Für Rennen bieten sich leichte Rennräder an. Im Alltag reicht hingegen ein herkömmliches Citybike aus, welches auch über alle nötigen Sicherheitsstandards, wie einem aufrechten Sitz und einem Fahrradständer, verfügt. Derartige Fahrräder haben in der Regel ein Gewicht zwischen 10 und 20 kg.
Tipp: Achten Sie nicht zu sehr auf das Gewicht Ihres Fahrrads, wenn Sie nicht gerade an Fahrrad-Rennen teilnehmen wollen. Wirklich entscheidend sollte sein, dass das Fahrrad über alle nötigen Sicherheitsstandards, wie z. B. einem Fahrradlicht und einem Fahrradständer, verfügt.