3.1. Schutzfunktion: Protektoren, Nähte und Schleifer
EN 1612 für Protektoren
Neben der Norm für die Kombi als Ganzes gibt es auch die Norm EN 1612 eigens für Protektoren.
Die Protektoren, die nach Europäischer Norm zertifiziert wurden, haben sich in unabhängigen Tests als besonders sicher erwiesen.
Das Wichtigste an einer Lederkombi ist ihre Schutzfunktion. Insbesondere wenn Sie auf der Suche nach einer günstigen Motorrad-Lederkombi sind, sollten Sie diesen Punkt nicht vernachlässigen und genau schauen, wie gut das Kleidungsstück verarbeitet ist.
In der Regel sind Motorradkombis bereits mit Zubehör ausgestattet, die dem Schutz dienen:
- Sicherheitsnähte: sehr feste, verdeckte Nähte, die nicht reißen, wenn der Fahrer z. B. über den Asphalt rutscht
- Protektoren: bestehen aus robustem Material; können sich im Bereich der Schultern und Ellenbogen, an der Hüfte und am Knie und am Rücken befinden
- Schleifer: erleichtern bei einem Unfall das Gleiten über den Boden; sind aus gleitfähigem Material gefertigt

Ein Rückenhöcker ist kein Muss an Ihrer Lederkombi und eher im professionellen Motorsportbereich zu finden, dennoch kann er vor Halsverletzungen bei Stürzen schützen.
- reflektierende Flächen: helfen, dass Motorradfahrer im Dunkeln besser gesehen werden
- Rückenhöcker oder Buckel: vor allem beim professionellem Motorsport zur Minimierung des Luftwiderstandes, kann aber auch bei Sturz vor Überstrecken des Halses schützen
3.2. Obermaterial, Leder & Futter
Im Falle eines Sturzes sollte das Obermaterial der Motorradkombi aus sehr hochwertigem Leder bestehen, sodass es besonders abriebfest ist. Leder ist ein sichereres Obermaterial als viele andere Textilien. Vor allem gutes Känguruleder gilt im Vergleich zum kostengünstigeren Rindsleder als sehr abriebfest, allerdings ist es unbehandelt relativ nässeempfindlich.
Hydrophobiertes Leder: Achten Sie darauf, dass es sich bei der Motorradbekleidung um hydrophobiertes Leder handelt, da dies so behandelt wurde, dass es sich nicht mit Wasser vollsaugt. Wasser prallt an der Materialoberfläche ab und im Fahrtwind wird dem Fahrer nicht kalt. Zudem hat das behandelte Leder eine höhere Lebensdauer.
Wichtig ist nicht nur das Obermaterial, sondern auch das Futter der Motorradbekleidung. Die Lederkombi muss den Fahrer bei kalten Temperaturen warm halten und im Sommer dafür sorgen, dass dem Fahrer nicht zu heiß wird. Für zusätzliche Wärmezufuhr können Sie auch andere Hilfsmittel wie ein Nierenwärmer hinzuziehen.

Neben Knie-Protektoren sind auch Schutzvorrichtungen an Ellenbogen, Rücken, Schultern und Hüfte sehr wichtig. (hier ein Modell der Marke Pro Sports)
Im Motorrad-Lederkombi-Test hat sich sowohl bei Leder- als auch Textilkombis eine Klimamembran bewährt (zum Beispiel Gore-Tex oder Sympatex). Solche Membranen sorgen dafür, dass der Schweiß des Fahrers in Form von Dampf nach außen abgegeben wird – Klimamembranen sind atmungsaktiv, wasserdicht und windundurchlässig.
Bei manchen Motorradjacken können Sie auch das Futter herausnehmen, sobald die Temperaturen etwas höher sind. Einige kostspielige Kombi-Modelle bieten sogar die Möglichkeit, die Klimamembran als zweite Schicht zu entfernen. Zudem sind viele Motorrad-Lederkombis mit Lufteinlässen versehen, damit der Fahrtwind für zusätzliche Kühlung des Fahrers sorgt.
3.3. Tragekomfort – wichtig bei langen Touren
In Motorrad-Lederkombi-Tests hat sich gezeigt, dass insbesondere bei langen Touren mit dem Motorrad Tragekomfort und Bequemlichkeit Ihres Motorrad-Lederkombi-Testsiegers eine wichtige Rolle spielen.
Auch für die Sicherheit ist eine bequeme Kombi wichtig, denn zwickende Motorradbekleidung würde den Fahrer bei der Fahrt ablenken und stören. Die meisten Lederkombis besitzen eingearbeitete Elastikelemente, die sich unterschiedlichen Sitzpositionen auf dem Motorrad anpassen.
Beachten Sie: Einteiler können sich der Körperstatur weniger gut anpassen als Zweiteiler, weshalb Sie beim Kauf unbedingt prüfen sollten, ob auch im Sitzen nichts an Ihrer Lederkombi drückt oder zwickt.

Der verdeckte Reißverschluss des Lederkombi-Zweiteilers der Marke Dainese ist im Leder vernäht.
Wenn Sie sich für einen Zweiteiler entscheiden, können Sie für Ober- und Unterteil unterschiedliche Größen wählen, sollten aber auf Kleidung derselben Marke zurückgreifen, damit der Reißverschluss als Verbindungselement passt.
Viele Biker empfinden Zweiteiler als bequemer als die einteiligen Lederkombis, wiederum andere halten zweiteilige Kombis für zu zugig, da Fahrtwind durch den Reißverschluss eindringen kann.