Die meisten Outdoor-Wasserfilter bestehen aus einem extrem kleinporigen Keramik- oder Glasfaserfilter, durch den das Wasser gedrückt oder gepumpt wird. Manchmal wird dieses Element noch ergänzt durch eine Aktivkohleschicht, die auch chemische Substanzen und Schwermetalle binden kann.
2.1. Die verschiedenen Wasserfilter-Typen
In der Tabelle finden Sie eine Übersicht über die wichtigsten Filtersysteme, die für Outdoor-Wasserfilter verwendet werden. In der Praxis treffen Sie häufig auf eine Kombination verschiedener Verfahren, was die Filterleistung verbessern und die Haltbarkeit der Outdoor-Wasserfilter bzw. der einzelnen Filterelemente verlängern soll.
Wasserfilter-System | Wirkungsweise |
Aktivkohlefilter | - mechanische Aufbereitung
- ein Outdoor-Wasserfilter mit Aktivkohlefilter kann auch mikroskopisch kleine Krankheitserreger aus dem Wasser filtern
- außerdem filtert er unangenehmen Geschmack und Gerüche
- wenn er nicht mit einem anderen Filter kombiniert ist, hält seine Filterleistung nicht lange
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Elektroadsorption | - elektrochemische Aufbereitung
- der elektrisch positiv geladene Filter bindet die negativ geladenen Krankheitserreger aus dem Wasser
- ein Ionentauscher enthält zusätzlich Silber, das antibiotisch wirkt und Bakterien abtötet
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Umkehrosmosefilter | - mechanische Aufbereitung
- semipermeable Hohlfasern lassen das Wasser hindurch, während Schwebeteilchen, Bakterien und Protozoen herausgefiltert werden
- begegnet einem häufig in Outdoor-Wasserfilter-Tests, da er sehr beliebt ist
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Hier deutlich zu sehen: der Unterschied zwischen gefiltertem und ungefiltertem Wasser.
2.2. Vor- und Nachteile eines kombinierten Outdoor-Wasserfilters mit Aktivkohlefilter und Hohlfasermembran
Ein Kombi-Filter aus Aktivkohle- und Hohlfaserelement vereint die wichtigsten Eigenschaften, die ein Outdoor-Wasserfilter mitbringen sollte.
Vorteile- nicht nur Bakterien und Protozoen, auch Schwermetalle werden gefiltert
- Geruch und Geschmack des Wassers werden verbessert
- Wasserqualität insgesamt steigt
Nachteile- unter Umständen teurer in der Anschaffung
- Aktivkohlegranulat oder -kern muss nach einer bestimmten Zeit ausgewechselt werden

Gerade auch bei schwierigen Bedingungen sollte man das bestmögliche Wasser in der Umgebung suchen.
Wenn Sie innerhalb der EU unterwegs sind, reicht Ihnen eigentlich ein Outdoor-Wasserfilter gegen Bakterien und Protozoen (Parasiten). Die Flüsse und Gewässer sind im Allgemeinen nicht mit Schwermetall und Chemikalien belastet. Allerdings sollten Sie sich von Industrieflüssen fernhalten.
Falls Sie unsicher sind, wie die Wasserqualität in dem jeweiligen Gebiet ist – schließlich hat auch Landwirtschaft einen Einfluss auf die umliegenden Gewässer – ergibt es aber Sinn, sich vorsorglich einen Outdoor-Wasserfilter gegen Chemikalien zu kaufen. Dieser ist ein Muss, wenn Sie in Länder reisen, in denen nicht kontrolliert wird, ob Abwasser und Abfälle ungehindert in der Natur landen.
Die Gefahr von Viren im Trinkwasser wird erst bei größeren Reisen (z. B. nach Afrika, Asien oder Südamerika) ein Thema. Hier sollten Sie sich tatsächlich einen Outdoor-Wasserfilter gegen Viren zulegen. Sie haben hier die Wahl zwischen Filtern, die alles können, und der Kombination unterschiedlicher Filter.
» Mehr Informationen 2.4. Outdoor-Wasserfilter in Tests: Vom Strohhalm bis zur komplexen Pumpe

Kleinere Strohalm-Modelle sind besonders handlich.
Ein wichtiger Faktor bei der Kaufberatung ist die Anwendungsweise der unterschiedlichen Outdoor-Wasserfilter. Einige bestehen praktisch nur aus einem Strohhalm, wie ein Modell von Lifestraw, mit dem Sie direkt aus dem Gewässer trinken können. Das ist extrem praktisch für zwischendurch, aber nicht unbedingt geeignet, um Ihren gesamten Wasserbedarf zu decken.
Bei anderen Modellen, müssen Sie das Wasser durch den Filter drücken oder pumpen – Letzteres gilt z. B. für den Pocket-Filter von Katadyn – was natürlich weniger bequem ist, aber eine hohe Durchflussrate erlaubt. Eine nicht ganz schnelle, dafür aber kraftsparende Variante sind die Outdoor-Wassserfilter, bei denen die Schwerkraft die Arbeit erledigt und das dreckige Wasser aus einem Beutel gefiltert in einen tiefer hängenden Beutel läuft.
Tipp: Um den Outdoor-Wasserfilter nicht unnötig zu belasten bzw. um ein Verstopfen zu vermeiden, wenn viele kleine Teile im Wasser schwimmen, kann man das Wasser z. B. mit einer Strumpfhose vorfiltern.
2.5. Alternativen zum Outdoor-Wasserfilter für Trinkwasser

Die Notlösung: Das Wasser mit dem Campingkocher abkochen und abkühlen lassen.
Es gibt zwar auch andere Möglichkeiten, um Wasser trinkbar zu machen, diese haben aber gegenüber den Outdoor-Wasserfiltern verschiedene Nachteile. Der Klassiker ist das Wasserabkochen. Dieses ist an sich sehr simpel, aber umständlich, vor allem, wenn man große Wassermengen aufbereiten möchte.
Tabletten oder Tropfen, die das Wasser chemisch reinigen, haben unter anderem den Nachteil, dass sie den Geschmack des Wassers beeinflussen. Um den (Chlor-)Geschmack wieder loszuwerden, benötigt man dann u. U. zusätzliche Tropfen.
Für die Reinigung per künstlichem UV-Licht gibt es sogenannte „Pens“, die mit Batterie betrieben werden, und z. B. Viren abtöten können. Die Batterien müssen nach einer Weile aufgeladen werden.