Gibt es vegane Pre-Nahrung?
Wenn Sie sich selbst vegan ernähren und auch Ihr Kind vegan ernährt werden soll, dann ist Muttermilch für Ihr Kind die beste Ernährung. Vegane Pre-Nahrung basiert auf Soja oder Reis und soll laut Pre-Nahrungs-Tests im Internet keine ausreichenden Nährstoffe für Ihr Baby enthalten. Stattdessen ist in veganer Pre-Nahrung häufig das umstrittene Palmöl enthalten. In Deutschland ist daher aktuell kaum vegane Pre-Nahrung erhältlich.
2.1. EU-Richtlinien schreiben die Zusammensetzung von Pre-Nahrung vor
Neben Laktose als Kohlenhydrate sind für Pre-Nahrung folgende Inhaltsstoffe gesetzlich vorgeschrieben:
- Eiweiß (Protein) (10 %)
- Fett (27 %)
- Vitamine und Mineralstoffe (3 %)
Der Anteil an Laktose beträgt 60 %.
Der Proteingehalt darf 1,8 bis 2 g auf 100 kcal betragen und ist damit dem Proteingehalt der Muttermilch ähnlich. Gesättigte Fettsäuren, wie Omega 3 und 6, sind zur Entwicklung des Gehirns, der Nerven und der Sehkraft relevant und kommen entsprechend auch in Muttermilch vor. Laut EU-Vorgaben ist DHA (Docosahexaensäure) (Omega-3-Fettsäure) in Pre-Nahrung vorgeschrieben und ARA (Arachidonsäure) (Omega-6-Fettsäure) mehr als empfehlenswert.
Tipp: In der Produkttabelle zu unserem Pre-Nahrungs-Vergleich 2023 haben wir die wichtigsten Nährstoffe aufgeführt und pro Produkt ausgewiesen.
2.2. Pre-Nahrung ohne Palmöl und ohne Fischöl ist die bessere Wahl
Palmöl mit einem hohen Fettanteil ist ein günstiges Lebensmittel und kann daher auch in Pre-Nahrung vorkommen. Pre-Nahrung ohne Palmöl ist jedoch nicht nur besser umweltverträglich, sondern kann auch die Gesundheit Ihres Kindes schützen. In Palmöl sind Schadstoffe enthalten, die als krebserregend gelten.
Fischöl kann wichtige Omega-Fettsäuren liefern. Allerdings ist Pre-Nahrung ohne Fischöl zu bevorzugen, weil im Fischöl Schadstoffe enthalten sein können.

Pre-Nahrung ist von der Zusammensetzung her der Muttermilch nachempfunden.
2.3. Hypoallergene Pre-Nahrung sollten Sie in Absprache mit Ihrem Kinderarzt verwenden
Hypoallergene Pre-Nahrung enthält sogenannte hydrolisierte Eiweiße, die sehr klein aufgespalten sind und daher antiallergen wirken sollen. Pre-Nahrungs-Tests im Internet weisen jedoch darauf hin, dass diese Bezeichnung nur noch auf der Pre-Nahrung erlaubt ist, wenn der Hersteller auch die Wirksamkeit nachweisen konnte, beispielsweise anhand einer seriösen Studie.
Hypoallergene Pre-Nahrung sollte nur in Absprache mit Ihrem Kinderarzt gefüttert werden, beispielsweise wenn in Ihrer Familie Allergie-Vorerkrankungen bestehen.
Ein Kinderarzt kann zudem feststellen, ob eine Laktose-Unverträglichkeit Ihres Kindes vorliegt. Bei Neugeborenen ist eine Laktoseintoleranz jedoch so gut wie nie gegeben, weil Laktose der wesentliche Bestandteil von Muttermilch ist, mit dem Ihr Säugling in den ersten Monaten ernährt werden sollte. Wenn Sie auf ärztliche Anordnung dennoch laktosefreie Pre-Nahrung benötigen, dann ist Spezialnahrung bei Kuhmilchallergie beispielsweise von Nestlé erhältlich.
Bei einer Allergie auf Kuhmilch bietet sich Pre-Nahrung mit Ziegenmilch an. Die Ziegenmilch-Pre-Nahrung enthält, wie Säuglings-Pre-Nahrung aus Kuhmilch, jedoch Laktose. Als laktosefreie Pre-Nahrung ist die Ziegenmilch-Babynahrung somit nicht geeignet. Weil die Zusammensetzung von Ziegenmilch anders als Kuhmilch ist, kann Ziegenmilch-Babynahrung bei Verdauungsproblemen und Blähungen jedoch eine gute Wahl sein.
Pre-Nahrung darf als Kohlenhydrate ausschließlich Milchzucker enthalten, sodass Pre-Nahrung ohne weiteren Zucker selbstverständlich ist.