1.1. Als Probiotika werden Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente bezeichnet, die Mikroorganismen enthalten
Mikroorganismen in Probiotika sind unter anderem Milchsäurebakterien, wie sie in fermentierten Milchprodukten wie Joghurt vorkommen oder Hefebakterien. Je nach Typ der Bakterien sollen Sie die Darmflora und das Immunsystem stärken, gegen Akne oder beim Abnehmen helfen. In Lebensmitteln kommen Probiotika in Joghurt, Kefir, Käse, Sauerkraut und weiteren fermentierten Lebensmitteln vor, aber auch in Apfelessig, Rote Beete, Käse und mehr. Über die Ernährung werden Probiotika somit ebenfalls aufgenommen.
Gut zu wissen: Online-Tests für Probiotika weisen darauf hin, dass sogenannte Probiotika offiziell als „Nahrungsergänzungsmittel mit speziellen Bakterien“ bezeichnet werden müssen.
1.2. Weitere Zusatzstoffe werden den Probiotika oft für Werbeaussagen hinzugefügt
Probiotika, Präbiotika und Synbiotika
Unter Probiotika versteht man Mikroorganismen wie lebende Bakterien oder Hefepilze. Präbiotika sind vor allem pflanzliche Ballaststoffe und keine lebenden Mikroorganismen. Sie dienen im Darm als Nährstoffe für Darmbakterien. Als Synbiotika werden Kombinationen aus Probiotika und Präbiotika bezeichnet.
Bei den in Probiotika enthaltenen Bakterien handelt es sich häufig um verschiedene Milchsäurebakterien wie
- Laktobazillen
- Bifidobakterien oder
- Enterokokken
Dabei kann ein Probiotikum sowohl auf einem als auch auf mehreren Bakterienstämmen basieren. Ferner kommen in Probiotika auch Hefepilze oder Präbiotika wie der pflanzliche Ballaststoff Inulin vor. Ergänzt werden Probiotika häufig um B-Vitamine, Vitamin D oder Vitamin C.
Sowohl Online-Tests wie die Stiftung Warentest oder die Verbraucherzentrale geben an, dass vor allem Vitaminzusätze in Probiotika wie Vitamin B oft nur für Werbeaussagen hinzugegeben werden. Mit Zusätzen von Vitaminen dürfen Probiotika beispielsweise mit dem Zusatz „trägt zur normalen Funktion des Immunsystems bei“ beworben werden. Zur Wirkung der Probiotika tragen Vitamine oder zusätzliche Mineralstoffe häufig nicht bei. Vielmehr sollten Sie darauf achten, dass es durch die Zugabe von Probiotika mit Vitaminen und Mineralstoffen nicht zu einer Überdosierung derselben kommt.
1.3. Probiotika können zur Darmsanierung beitragen
Milchsäurebakterien in Probiotika fördern eine Darmsanierung und tragen dazu bei, dass sich eine geschädigte Darmflora wieder erholt. Bei Durchfall helfen Probiotika, die Infektion zu verkürzen. Sind in den Probiotika die Bakterien „Lactobacillus rhamnosus GG“ enthalten, können die Probiotika bei einem Reizdarmsyndrom die Schmerzen lindern. Gegen Blähungen sollen Probiotika mit den Bakterien „Lactobacillus casei Shirota“ wirken. Probiotika können ebenso eine geregelte Verdauung unterstützen.
Probiotika sollen zudem Akne verringern. In Online-Tests für Probiotika lesen Sie, dass sich eine gestörte Darmflora negativ auf Aknebildung auswirken kann. Daher werden Probiotika gegen Akne mit Hefepilzen empfohlen. Gegen Mundgeruch sollen Probiotika dahingehend helfen, dass eine gesunde Mundflora keinen Mundgeruch bildet. Ob Probiotika Depressionen günstig beeinflussen, ist noch nicht ausreichend erforscht.
Ebenfalls sollen Probiotika beim Abnehmen helfen. Darmbakterien sollen Einfluss auf das Körpergewicht haben. Online-Tests besagen, dass Probiotika zu einer gesunden Darmflora beitragen können und daher einer Gewichtszunahme vorbeugen können. Probiotika können zudem die Fettaufnahme verringern sowie die Sättigung fördern. Daher können Probiotika beim Abnehmen unterstützen.
Grundsätzlich ist die Wirkung von Probiotika durch angereicherte Lebensmittel umstritten, Probiotika als Nahrungsergänzungsmittel oder Medikamente können sich positiv auf Ihren Darm auswirken. Gegen das Reizdarmsyndrom hält die Stiftung Warentest Probiotika mit lebenden Bakterien für wenig geeignet, weil die therapeutische Wirkung nicht ausreichend belegt sei. Außerdem rät die Stiftung Warentest, auf Probiotika mit Zusatzstoffen zu verzichten.

In fermentierten Lebensmitteln sind natürliche Probiotika enthalten.
1.4. Nebenwirkungen durch Probiotika entstehen durch häufige und hochdosierte Einnahme
Die übermäßige Einnahme kann Nebenwirkungen wie Blähungen hervorrufen sowie Verwirrtheitszustände begünstigen, lesen Sie unter anderem in pharmazeutischen Fachzeitschriften. Öko-Test nimmt Bezug auf einen Warnhinweis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Das Hefebakterium „Saccharomyces boulardii“ kann bei Menschen mit geschwächtem oder unterdrücktem Immunsystem zu Pilzinfektionen und in wenigen Fällen zum Tode führen.
Wichtig: Grundsätzlich sollten Sie auf Probiotika verzichten, wenn Ihr Immunsystem geschwächt ist. Das gilt auch dann, wenn weitere Zusatzstoffe eventuell die Stärkung Ihres Immunsystems versprechen.