2.1. Material
Motorrad- vs. Skiprotektoren
Oft wird die Frage gestellt, ob man Rückenprotektoren für den Motorradsport bspw. auch beim Skifahren tragen kann? Grundsätzlich lautet die Antwort „Ja“, da die jeweiligen Protektoren kaum Unterschiede aufweisen.
Lediglich in einigen Fällen kann es vorkommen, dass die Motorrad-Rückenschützer etwas steifer sind und einen eingeschränkteren Bewegungsspielraum haben. Zudem können sie gelegentlich etwas höher sein, da die Nackenwirbel geschützt werden sollen. Beim Skifahren ist diese Stütze jedoch hinderlich.
Deswegen hilft nur eins: anziehen und ausprobieren!
Unabhängig davon, für welche Outdoor-Sportart eine Rückenprotektor-Weste oder -Hemd benötigt wird, das Material gehört beim Erwerb eines Rückenschützers zu den wichtigsten Kaufkriterien
Bei Softprotektoren ist es wichtig, dass Sie auf einen Weichschaumanteil achten, schließlich dämpft er den Aufprall und schützt den Träger somit vor Verletzungen. Meist bestehen die Kunststoffschäume aus Polyurethan (PU) oder Ethylenvinylacetat (EVA), die wie bei einem Sandwich in Schichten übereinandergelegt werden. Beide Materialien sind besonders leicht und ermöglichen einen hohen Tragekomfort, unabhängig von Kälte und Nässe.
Ebenso möglich sind Rückenprotektoren aus viscoelastischen Schaumstoffen (Formgedächtnispolymeren). Diese Materialien haben den Vorteil, dass sie durch die Körpertemperatur weicher werden und sich somit optimal an den Rücken des Trägers anschmiegen.
Zudem nimmt das Material wieder seine ursprüngliche Form an (Memory Effect), sobald der Träger das Protektorenhemd oder die -weste auszieht. Diese Eigenschaft kommt den viscoelastischen Schaumstoffen auch bei Stürzen zugute. Die Schaumstoffe dämpfen die Aufprallenergie ab, verändern dabei ihre Form, und kehren anschließend wieder in ihre Ursprungsform zurück.
Tipp: Softprotektoren eignen sich besonders gut für Skifahrer und Snowboarder, die auf freien und präparierten Pisten unterwegs sind. Aber auch beim Reiten werden Softprotektoren oft getragen.

Ein Unisex-Modell: Hartschalenprotektor von Safe Max.
Hartschalenprotektoren sollten sich am Rücken einerseits aus stoßabsorbierenden und dämpfenden Schaumstoffen (bspw. Polyester) sowie andererseits aus einer schlagfesten Hartkunststoffplatte zusammensetzen. Bei der Platte werden meistens robuste und stoßfeste Materialien wie Polypropylen (PP) oder Polycarbonat (PC) verwendet. Damit die Platte flexibler ist, setzt sie sich meist aus mehreren Einzelteilen zusammen. So bewegen sich Snowboard-Protektoren und Protektoren fürs Motorradfahren bei jeder Bewegung mit.
Obwohl Hartschalen-Protektoren im Vergleich zu Soft-Protektoren schwer sind, haben sie einen entscheidenden Vorteil: Sie schützen den Rücken und Nacken besonders effektiv bei Stürzen auf spitze Gegenstände, bspw. auf Steine.
Unabhängig davon, welches Protektorenmaterial verwendet wird, sollte der Protektor zusätzlich an der Rückseite mit atmungsaktiven Materialien, bspw. mit Mesh-Einsätzen, ausgestattet sein.
Tipp: Hartschalenprotektoren für den Rücken werden häufig von Ski- und Motorradfahrern sowie Snowboardern benutzt, die abseits der Pisten bzw. im steinigen und besonders unebenen Gelände unterwegs sind.
2.2. Eine Frage der Norm
Norm-Dschungel
Nicht nur für Rückenprotektoren gibt es eine europaweit geltende Norm, auch andere Sturzpolster, wie Schulter-, Ellbogen-, Hüft- und Knie-Protektoren, werden mit einem Prüfzeichen ausgezeichnet. Hier gilt die EN 1621-1.
Ein guter Rückenprotektor-Test kommt nicht ohne den Hinweis auf das Prüfzeichen aus. Eine gute Orientierung beim Kauf eines Rückenprotektors für Kinder oder Damen und Herren bietet die Europäische Norm (EN) 1621-2 für Rückenprotektoren. Sie gilt sowohl für den Motorradsport als auch für den Wintersportbereich.
Dabei definiert die Norm nicht nur die Größe der Rückenprotektoren, sondern auch die Dämpfungswerte. Bei der EN 1621-2 werden zwei Schlagabsorbtions-Level bzw. Schutzklassen unterschieden, wobei Modelle mit Level 2 bessere Stoßdämpfungswerte als Modelle mit dem Level 1 aufweisen und demnach einen höheren Schutz bieten.
Auf einen ausführlichen Produkt-Test können Sie bisher nicht zurückgreifen. Die Stiftung Warentest hat noch keinen einschlägigen Rückenprotektor-Test durchgeführt.
Hinweis: Aus Sicherheitsgründen empfehlen wir Ihnen den Kauf von zertifizierten Rückenprotektoren fürs Motorrad-, Ski- oder Snowboardfahren. Von besonders günstigen Rückenprotektoren ohne Prüfzeichen raten wir Ihnen ab.
2.3. Passform
Damit ein Ski-Protektor oder ein Motorrad-Rückenprotektor beim Sturz ausreichend Schutz vor Wirbelsäulenverletzungen bietet, muss er richtig sitzen. Deshalb sollten Sie beim Kauf Ihres Rückenprotektor-Testsiegers einige Dinge beachten: