1.1. Eine Stichsäge wird per Hand geführt
Was zeichnet eine Profi-Stichsäge aus?

Hier sehen Sie die leistungsstarke Bosch Professional GST 150 BCE.
Im Vergleich zu Heimwerker-Stichsägen zeichnen sich Profi-Stichsägen nicht nur durch eine besonders hochwertige Verarbeitung und eine hohe Leistung aus. Bei Profi-Stichsägen handelt es sich meistens um Stabstichsägen, die sich besonders präzise führen lassen. Allerdings erfordert der Umgang mit einer Stabstichsäge etwas Übung, sodass Geräte für den Heimwerker meistens mit einem Bügelgriff ausgestattet sind. Mit einem Bügelgriff lässt sich die Stichsäge etwas einfacher führen, weil sich der Motor und die Säge direkt unter dem Griff befinden. Zudem sind alle Funktionstasten einfach erreichbar.
Eine Stichsäge besteht aus einem Kunststoffgehäuse mit Motor, der ein sich auf und ab bewegendes dünnes Sägeblatt antreibt. Sie liegt auf einem Sägefuß auf. Die Stichsäge wird mit der Hand frei geführt. Somit ist die Stichsäge für einen geraden Schnitt ebenso geeignet wie für Kurven, Konturen und Aussparungen in der Innenfläche eines Werkstücks.
Die Stichsäge findet ihre Anwendung beispielsweise zur Bearbeitung von Küchenarbeitsplatten oder für Laminat und Parkett.
1.2. Eine kleine Stichsäge ist für den Modellbau ausreichend
Bei einer klassischen Stichsäge bewegt sich das Sägeblatt senkrecht auf und ab. Bei einer Pendelhubstichsäge wird das Sägeblatt bei der Aufwärtsbewegung in Richtung des Werkstücks nach vorne geführt, die Abwärtsbewegung bleibt senkrecht. Der Vorteil einer Pendelhubstichsäge liegt darin, dass sich die Materialien schneller schneiden lassen und Sie weniger Kraft benötigen. Eine Pendelhubstichsäge bietet sich beispielsweise für dicke Küchenarbeitsplatten und harte Werkstoffe an. Kurven und Konturen lassen sich mit der Pendelhubstichsäge allerdings schwerer sägen als gerade Schnitte. Der Nachteil einer Pendelhubstichsäge liegt zudem darin, dass die Schnitte nicht so sauber sind wie bei einer Stichsäge mit gerade arbeitendem Sägeblatt. Daher empfehlen Stichsägen-Tests im Internet, eine Stichsäge zu wählen, bei der Sie den Pendelhub optional hinzuschalten können.
Wenn Sie eine Stichsäge kaufen möchten, um diese nur gelegentlich oder für dünne Werkstücke zu verwenden, dann ist eine kleine Stichsäge für Sie in der Regel ausreichend. Diese sogenannten Mini-Stichsägen werden vor allem für den Modellbau genutzt, können aber auch für andere Werkstücke eingesetzt werden. Sie haben ein geringeres Gewicht als herkömmliche Stichsägen, sind aber oft nicht so leistungsstark.
Tipp: Das Gewicht einer Stichsäge reicht von etwa 1 kg, wie bei einer Mini-Stichsäge, bis zu etwa 3 kg. Je leichter eine Stichsäge ist, desto weniger schnell ermüden Sie bei der Arbeit mit dem Werkzeug.
Möchten Sie die Stichsäge nicht frei mit der Hand führen, dann ist eine Tisch-Stichsäge für Sie eine Option. Die Tisch-Stichsäge wird auf Ihrer Werkbank aufgestellt. Allerdings müssen Sie das zu bearbeitende Werkstück dann auf Ihre Werkbank auflegen, um es zu bearbeiten. Sie führen das Werkstück und nicht die Säge. Daher ist eine Tisch-Stichsäge vor allem für kleine Werkstücke empfehlenswert.
Tipp: Einen Tisch für eine Stichsäge können Sie als Zubehör zur Handstichsäge erwerben. Dieser ist mit einer Halterung für die Stichsäge ausgestattet. Die Stichsäge wird unter dem Tisch montiert und das Sägeblatt reicht von unten durch den Tisch. Damit lässt sich die Stichsäge wie eine Kreissäge verwenden, ermöglicht aber dennoch Kurven und Konturen. Die Halterung für eine Stichsäge bekommen Sie auch ohne Tisch zur Montage an Ihrer Werkbank.
Die wichtigsten Arten von Stichsägen und deren Merkmale fassen wir nachstehend in einer Tabelle zusammen:
Typ der Stichsäge | Merkmale |
klassische Stichsäge | - Führung mit der Hand
- mit Akku, Kabel oder Druckluft
- mit Handstab oder Bügelgriff
- senkrechte Sägebewegungen
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Pendelhub-Stichsäge | - ovale Säbelbewegungen
- eher für gerade Schnitte
- schneller Arbeitsfortschritt
- auch für harte Materialien
- Schnitte können ausfransen
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Mini-Stichsäge | - besonders kompakt und leicht
- für leichte Werkstücke
- im Modellbau beliebt
- für gelegentliche Verwendung
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Tisch-Stichsäge | - stationäre Stichsäge
- Führung des Werkstücks
- eher für kleine Werkstücke
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1.2. Eine elektrische Stichsäge wird von einem Motor angetrieben

Auf dem Bild: die Stichsäge Professional GST 150 BCE von Bosch inklusive Transportkoffer, Sägeblatt und Bedienungsanleitung.
Die Stromzufuhr erhält die elektrische Stichsäge über ein Stromkabel oder über einen Akku. Eine Stichsäge mit Stromkabel ist jederzeit einsetzbar, allerdings gilt es für den Arbeitsradius mit der Stichsäge die Länge des Kabels zu berücksichtigen.
Bei einer Stichsäge mit Akku müssen die Akkus vor der Nutzung der Stichsäge in einem Ladegerät aufgeladen werden. Die Laufzeit einer Akku-Stichsäge ist von der Kapazität des Akkus abhängig. Eine Akku-Stichsäge lässt sich in einer Umgebung ohne Steckdose in der Nähe nutzen, beispielsweise in einem Neubau. Als Spannung erfordern die meisten Stichsägen 18 Volt und somit einen 18-Volt-Akku.
Die Vor- und Nachteile einer Akku-Stichsäge zeigen wir nachstehend auf:
Vorteile- meistens sehr handlich
- unbegrenzter Aktionsradius
- keine Steckdose erforderlich
Nachteile- muss vor Betrieb aufgeladen werden
- Laufzeit von der Kapazität des Akkus abhängig
- oft geringere Leistung als ein Modell mit Kabel
Stichsägen ohne elektrischen Motor werden mit Druckluft angetrieben. Die Druckluft-Stichsäge wird an einen Druckluftkompressor angeschlossen und bietet den Vorteil, dass sie besonders belastbar ist. Dadurch lässt sie sich in professionellen Werkzeugbetrieben und in der Industrie auch im Dauerbetrieb verwenden.
Gut zu wissen: In unserem Stichsägen-Vergleich 2023 lassen wir Druckluft-Stichsägen außen vor und konzentrieren uns auf elektrische Stichsägen.

Die meisten Heimwerker nutzen eine Stichsäge mit Bügelgriff.