1.1. Eine Wasserenthärtungsanlage entzieht dem Wasser Kalzium und Magnesium und macht das Wasser dadurch weicher
Ab welcher Wasserhärte ist eine Enthärtungsanlage empfehlenswert?
Der Härtegrad von Trinkwasser wird in Deutschland als dH (deutscher Härtegrad) angegeben. Unterschieden werden drei Härtegrade: weich, mittel und hart. Hartes Trinkwasser hat einen Härtegrad von 14 dH oder höher. Online-Tests empfehlen Wasserenthärtungsanlagen nur für hartes Trinkwasser ab einem Härtegrad von 14 dH. Den Härtegrad Ihres Trinkwassers können Sie bei dem Anbieter Ihrer Wasserversorgung erfragen.
Wasser mit einem hohen Härtegrad bildet bei Erwärmung des Wassers besonders viel Kalk, der sich an Rohren und Armaturen absetzen kann. Das führt nicht nur dazu, dass Sie die weißen Kalkränder von Ihren Armaturen entfernen müssen. Kalk kann zudem Schäden an Ihrer Waschmaschine oder Spülmaschine verursachen und sich innen an Ihren Heizungsrohren und Wasserleitungen absetzen. Ebenso entstehen Kalkablagerungen unter anderem auch in Ihrem Wasserkocher oder Ihrer Kaffeemaschine. Mit weicherem Wasser müssen Sie Ihre Geräte weniger entkalken und benötigen weniger Waschpulver oder Spülmittel. Mit einer Wasserenthärtungsanlage für die Heizung sparen Sie Energiekosten und heizen effizienter.
Allerdings entzieht eine Wasserenthärtungsanlage dem Wasser auch Kalzium und Magnesium, das dann im Trinkwasser fehlt. Zudem ist die Anschaffung einer Wasserenthärtungsanlage immer mit Anschaffungskosten und Folgekosten für Wartung und Betrieb verbunden.
Für ein Einfamilienhaus können Sie eine Wasserenthärtungsanlage direkt hinter Ihrem Wasserzähler installieren und somit für das gesamte Haus nutzen.
Tipp: Die Kapazität einer Wasserenthärtungsanlage lässt sich durch die maximale Nutzeranzahl und den entsprechenden Wasserverbrauch abbilden. Für ein Einfamilienhaus ist eine Anlage für bis zu 5 oder 6 Nutzer ausreichend, für ein Mehrfamilienhaus eine Entkalkungsanlage für 10 Personen oder mehr.
Für eine Wohnung lässt sich eine Wasserenthärtungsanlage zentral installieren, wenn die Wasserzuleitung Ihrer Wohnung für Sie frei zugänglich ist. Dann lässt sich die Wasserenthärtungsanlage wie im Haus hinter Ihrem Wasserzähler montieren. In der Regel werden für Wohnungen jedoch dezentrale, kleine Wasserenthärtungsanlagen eingesetzt. In der Küche findet die Wasserenthärtungsanlage Ihren Platz in der Regel unter der Spüle. Befindet sich auch Ihre Waschmaschine in der Küche, kann die Wasserenthärtungsanlage gleichzeitig als Enthärter für die Waschmaschine dienen.
Dezentral wird auch die Wasserenthärtungsanlage für die Dusche angebracht. Dabei handelt es sich für die Dusche um eine besonders kleine Wasserenthärtungsanlage, die nicht größer ist als ein Wasserfilter. Der Filter beziehungsweise die Wasserenthärtungsanlage für die Dusche findet oft im oder direkt unterhalb des Duschkopfs Platz und muss nicht aufwändig installiert werden.
Eine Wasserenthärtungsanlage für das Aquarium sorgt dafür, dass die Pumpen und Filter am Aquarium weniger verkalken und dadurch länger halten. Als Wasserenthärtungsanlage für das Aquarium kann eine kleine Anlage wie für die Küche verwendet werden.
Ein Wasserenthärter wird jedoch nicht nur in Privathaushalten, sondern auch im Gewerbe oder in der Industrie eingesetzt. Sie finden dafür beispielsweise Wasserenthärtungsanlagen für einen Dampfkessel.
Die allgemeinen Vor- und Nachteile einer Wasserenthärtungsanlage zeigen wir Ihnen nachstehend:
Vorteile- weniger Kalkablagerungen an Armaturen und in Elektrogeräten
- kann den Verbrauch von Wasch- und Reinigungsmitteln reduzieren
- kann zu energieeffizientem Heizen beitragen
Nachteile- entzieht dem Trinkwasser wertvolles Magnesium und Kalzium
- hohe Anschaffungskosten
- Folgekosten durch Wartung und Betriebsmittel wie Salz

Eine Wasserenthärtungsanlage verhindert Kalkablagerungen an Armaturen und in Wasserleitungen.
1.2. Eine Wasserenthärtungsanlage mit Salz und Ionentauscher hat eine nachgewiesene Wirkung
Als Wasserenthärtungsanlage werden chemische und physikalische Anlagen von Wasserenthärtungsanlagen durch Osmose unterschieden.
Chemische Wasserenthärtungsanlagen tauschen mit Hilfe von Kunstharz in einem Ionentauscher die Magnesium- und Kalziumionen gegen Natriumionen aus. Dadurch wird das Wasser entsprechend weicher und es entstehen weniger Kalkablagerungen. Das Kunstharz muss sich regelmäßig erneuern, was durch Salz möglich ist. Große Wasserenthärtungsanlagen verfügen über zwei Behälter. In einem Behälter wird das Wasser aufbereitet, in dem zweiten Behälter regeneriert sich das Kunstharz. Das dafür notwendige Salz wird in einem Salzbehälter vorgehalten. Über ein Steuerventil lässt sich die Wasserdurchlaufmenge und die Regenerationsphase einstellen.
Physikalische Wasserenthärtungsanlagen wie eine elektrische Wasserenthärtungsanlage oder eine magnetische Wasserenthärtungsanlage sind umstritten, weil sie sich wissenschaftlich weder belegen noch erklären lassen. Bei einer Wasserenthärtungsanlage mit Magnet fließt das Wasser an diesen Magneten vorbei und soll dadurch seine Struktur ändern und weniger Kalkablagerungen bilden. Elektrische Wasserenthärtungsanlagen leiten das Wasser durch ein Stromnetz oder durch stromgeladene Platten. Auch dadurch soll sich die Struktur des Wassers ändern und weniger Kalkablagerungen entwickeln.
Bei einer Wasserenthärtungsanlage durch Osmose handelt es sich um einen Filter, durch den das Wasser durch den Wasserdruck oder mit Hilfe einer Pumpe gedrückt wird. Die feine Membran hält kalkbildende Teile zurück.
Nachstehend fassen wir die Merkmale verschiedener Technologien für Wasserenthärtungsanlagen zusammen:
Typ der Wasserenthärtung | Merkmale |
chemisch | - mit Ionentauscher
- Regeneration erfolgt durch Salz
- nachweisliche Wirkung
- für zentrale und dezentrale Montage
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physikalisch | - elektrisch oder per Magnet
- Wasser soll seine Struktur verändern
- Wirkung nicht nachgewiesen
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durch Osmose | - Wasser wird durch einen Filter geleitet
- per Wasserdruck oder mit einer Pumpe
- Filter muss regelmäßig gewechselt werden
- für dezentrale Montage wie Küche oder Dusche
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Gut zu wissen: In unserem Vergleich für Wasserenthärtungsanlagen gehen wir im Wesentlichen auf Modelle mit Ionenaustauscher und Salz ein, weil die Funktion dieser Wasserenthärtungsanlagen ausreichend nachgewiesen ist.