Aufkleber vom Auto ablösen macht oft richtig Mühe – und birgt die Gefahr, dass der Lack Schaden nimmt. Hier die besten Tipps, wie sich Sticker gut entfernen lassen.
Ist das Patina, oder kann das weg? Diese Frage hat bei alten Aufklebern auf Oldtimern durchaus ihre Berechtigung. Schließlich stellt auch die bunt bedruckte Folie ein Stück Zeitgeschichte dar und gehört zu den Spuren eines bewegten Autolebens. Klar ist aber auch: Die meisten Aufkleber, die Autobesitzer auf ihre Wagen pappen, sind nicht original. Manche kamen erst später drauf oder sind einfach hässlich. Spätestens nach einem Besitzerwechsel müssen viele Sticker dran glauben. Doch wie funktioniert das am besten?
Aufkleber vom Oldtimer ablösen: Die verschiedenen Methoden
Extra: Rallye-Aufkleber
Große Rallye-Aufkleber sollten mit einem Föhn oder speziellem Aufkleber-Entferner beseitigt werden. Das gilt auch, wenn die Aufkleber nach Ende der Veranstaltung erst wenige Tage auf dem Auto sind. Wenn der Lack beim Aufkleben feucht war (z.B. durch Regen oder extra aufgebrachten Glasreiniger) geht die Startnummer kurz nach der Rallye leichter wieder ab.
Extra: Rallye-Aufkleber
Das Ablösen erfolgt am besten ganz langsam in kleinen Schritten. Auch wenn der Aufkleber-Rand sich leicht lösen lässt: Wer es auf die Schnelle und mit purer Kraft versucht, reißt womöglich nicht nur den Aufkleber ab. Je nach krafteinsatz und Qualität der Lackierung kann sich die Lackschicht teilweise ablösen. Tobias Wasser vom Auto-Pflege-Studio Hamburg rät, den Aufkleber "am besten ganz flach, also im 180-Grad-Winkel, abzuziehen. Noch besser lassen sich Rallyeaufkleber entfernen, wenn der Lack vorher ordentlich gewachst wurde."
Aufkleber ablösen: Mit Wärme
Besonders gut lassen sich Aufkleber mit einem Föhn entfernen. Durch vorsichtiges Erwärmen wird der Klebstoff unter der Folie wieder weich und dehnbar. Schonender lassen sich Lack, kratzempfindlicher Kunststoff oder auch lackiertes Holz nicht von Aufklebern befreien. Letzte Klebstoffreste einfach mit den Fingern abrubbeln. Mit den abgerubbelten Kügelchen lassen sich die weiteren Kleberreste besonders gut entfernen. Nur bei ganz hartnäckigen Überbleibseln muss doch noch spezieller Aufkleber-Entferner, Waschbenzin oder Spiritus ran.
Aufkleber ablösen: Mit Wärme
Auch Glas verträgt vorsichtiges Erwärmen grundsätzlich gut. Es besteht jedoch bei zu viel Wärme und bei Vorschäden am Glas die Gefahr eines Spannungsrisses. Also lieber einen Schaber nutzen. Ganz wichtig: vorsichtiges Erwärmen. Also auf keinen Fall die Heißluftpistole benutzen. Damit geht das Erwärmen zwar schneller, aber bei zu viel Hitze drohen kostspielige Hitzeschäden am Untergrund.
Aufkleber ablösen: Mit Chemie
Spezielle Aufkleber-Entferner haben den Vorteil, dass sie nicht so stark riechen wie Spiritus oder Waschbenzin. Gerade bei Aufklebern im Innenraum ist dies ein Vorteil. Die haushaltsüblichen Lösungsmittel schaden dem Lack nicht, aber ob sie den Klebstoff des Aufklebers lösen, ist Glücksache. Bei Folienaufklebern wird der Aufkleber-Entferner am Rand aufgetragen. Danach heißt es: Mindestens zwei Minuten Geduld haben und abwarten, bis der Kleber angelöst ist! Lässt sich erst einmal der Rand abziehen, ist der Rest schnell erledigt. Bei Papieraufklebern ergibt es Sinn, den Aufkleber-Entferner ganzflächig aufzutragen.
Aufkleber ablösen: Mit Chemie
Dünnflüssige Produkte möglichst sparsam dosieren! Bei Aufklebern im Innenraum das Mittel am besten auf ein Tuch oder einen Schwamm auftragen, damit die Flüssigkeit nicht unkontrolliert abläuft und in irgendeiner Öffnung verschwindet. Wichtig: Kunststoffe sollten nach dem Entfernen von Aufklebern mit Kunststoffpflegemittel behandelt werden, damit sie wieder mit Weichmacher versorgt werden. Bei thermoplastischen Lacken sollten chemische Aufkleber-Entferner nicht verwendet werden. Dann ist die Gefahr, dass Schäden entstehen, zu groß.
Aufkleber ablösen: Mit Werkzeug
Aufkleber auf Glas, zum Beispiel Vignetten, lassen sich am besten mit einer Klinge oder auch einem Ceranfeld-Schaber ablösen. Da können Chemie und Wärme nicht mithalten. Aber Vorsicht – den Winkel beim Abkratzen möglichst flach halten und nicht einseitig belasten. Auf keinen Fall den Aufkleber einritzen. Alte Kilometerstandsanzeiger, Plexiglasfotorahmen, Thermometer und andere (un)praktische Utensilien sind in der Regel mit einem Doppelklebeband angeklebt. Ein Abziehen oder Abhebeln des Gehäuses kann den Untergrund beschädigen. Besser geht es mit Zahnseide. Die verbleibenden Kleberreste mit den Fingern abrubbeln oder mit Aufkleber-Entferner ablösen.
Aufkleber ablösen: Mit Werkzeug
Nur bedingt geeignet: der Folienradierer. In einen kräftigen Akkuschrauber oder eine Bohrmaschine gespannt, entfernt er Aufkleber in Sekundenschnelle. Der Zeitvorteil relativiert sich aber, weil der Lack anschließend poliert werden muss. Bei unvorsichtigem Arbeiten kann der Lack auch Schaden nehmen.
Wer es ohne Hilfsmittel versucht, braucht gute Fingernägel und noch bessere Nerven. Dabei spielt es keine Rolle, auf welchem Untergrund der Aufkleber pappt. Ob Lack, Glas, Metall, Kunststoff oder Holz – oft scheinen Klebstoff und Folie mit dem Untergrund verschmolzen zu sein. Der ausgehärtete Kleber lässt meist nur Mini-Erfolge beim Abpulen zu.
Viele Möglichkeiten: Wenn Michael Struve loslegt, bleibt kein Aufkleber an seinem Platz.
Besser geht es mit Wärme und mit chemischen oder mechanischen Hilfsmitteln. Diverse Entferner versprechen die problemlose Beseitigung von Aufklebern aller Art. Im Praxistest erfüllten tatsächlich alle Produkte ihren Zweck. Die einen etwas schneller, die anderen brauchten mehr Zeit. Auf jeden Fall sollte das Entfernen von Aufklebern wohlüberlegt sein, denn sie konservieren den Lack darunter. Es kann also nach dem Ablösen ein deutlich sichtbarer Rand zum verwitterten Lack ringsum bleiben, oder die zuvor vom Aufkleber geschützte Fläche glänzt inmitten eines stumpfen Umfeldes. Da hilft oft auch kein Nachpolieren mehr. Sondern nur ein neuer Aufkleber.
Schon erstaunlich, wie hartnäckig Aufkleber sein können. Auf Glas ist der Schaber unschlagbar. Auf Lack und Metall empfehle ich den Föhn. Auf Kunststoff und Holz sind spezielle Aufkleber-Entferner und Wärme gleichermaßen empfehlenswert. Wärme und Chemie sollten immer so sparsam wie möglich eingesetzt werden. Der Kauf chemischer Hilfsmittel lohnt sich auf jeden Fall, weil fast immer Kleberreste übrig bleiben.
Sticker ablösen macht oft richtig Mühe. AUTO BILD KLASSIK zeigt, wie es bequem geht, ohne den Untergrund zu zerstören. Diesen Sticker hat Tester Michael Struve nicht ins Auto geklebt – der war schon da.
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Extra: Rallye-Aufkleber: Große Rallye-Aufkleber sollten mit einem Föhn oder speziellem Aufkleber-Entferner beseitigt werden – vor allem aber in ganz flachem Winkel. Das gilt auch, wenn die Aufkleber nach Ende der Veranstaltung erst wenige Tage auf dem Auto sind. Das Ablösen erfolgt am besten ganz langsam in kleinen Schritten.
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Auch wenn der Aufkleber-Rand sich leicht lösen lässt: Wer es auf die Schnelle und mit purer Kraft versucht, reißt womöglich nicht nur den Aufkleber ab. Je nach Krafteinsatz und Qualität der Lackierung kann sich die Lackschicht teilweise ablösen. Tobias Wasser vom Auto-Pflege-Studio Hamburg rät, "den Aufkleber am besten ganz flach, also im 180°-Winkel, abzuziehen. Noch besser lassen sich Rallyeaufkleber entfernen, wenn der Lack vorher ordentlich gewachst wurde."
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Mit Wärme: Besonders gut lösen sich Aufkleber, die mit einem Föhn erwärmt wurden. Durch vorsichtiges Erwärmen wird der Klebstoff unter der Folie wieder weich und dehnbar. Schonender lassen sich Lack, kratzempfindlicher Kunststoff oder auch lackiertes Holz nicht von Aufklebern befreien.
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Letzte Klebstoffreste einfach mit den Fingern abrubbeln. Besonders gut lassen sich weitere Klebereste mit den abgerubbelten Kügelchen entfernen. Nur bei ganz hartnäckigen Überbleibseln muss doch noch spezieller Aufkleber-Entferner, Waschbenzin oder Spiritus ran. Doch Vorsicht: Die Mittel können auch den Lack anlösen!
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Auch Glas verträgt vorsichtiges Erwärmen grundsätzlich gut. Es besteht jedoch bei zu viel Wärme und bei Vorschäden am Glas die Gefahr eines Spannungsrisses. Also lieber einen Schaber nutzen. Ganz wichtig: vorsichtiges Erwärmen. Also auf keinen Fall die Heißluftpistole benutzen. Damit geht das Erwärmen zwar schneller, aber bei zu viel Hitze drohen kostspielige Hitzeschäden am Untergrund.
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Mit Chemie: Spezielle Aufkleber-Entferner haben den Vorteil, dass sie nicht so stark riechen wie Spiritus oder Waschbenzin. Gerade bei Aufklebern im Innenraum ist dies ein Vorteil. Die haushaltsüblichen Lösungsmittel schaden dem Lack nicht, aber ob sie den Klebstoff des Aufklebers lösen, ist Glücksache. Bei Folienaufklebern wird der Aufkleber-Entferner am Rand aufgetragen. Danach heißt es: Mindestens zwei Minuten Geduld haben und warten, bis der Kleber angelöst ist! Lässt sich erst einmal der Rand abziehen, ist der Rest schnell erledigt.
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Bei Papieraufklebern ist es sinnvoll, den Aufkleber-Entferner ganzflächig aufzutragen. Dünnflüssige Produkte möglichst sparsam dosieren! Bei Aufklebern im Innenraum das Mittel am besten auf ein Tuch oder einen Schwamm auftragen, damit die Flüssigkeit nicht unkontrolliert abläuft und in irgendeiner Öffnung verschwindet.
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Wichtig: Kunststoffe sollten nach dem Entfernen von Aufklebern mit Kunststoffpflegemittel behandelt werden, damit sie wieder mit Weichmacher versorgt werden. Bei thermoplastischen Lacken sollten chemische Aufkleber-Entferner nicht verwendet werden. Dann ist die Gefahr, dass Schäden entstehen, zu groß.
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Mit Werkzeug: Aufkleber auf Glas, zum Beispiel Vignetten, lassen sich am besten mit einer Klinge oder auch einem Ceranfeld-Schaber ablösen. Da können Chemie und Wärme nicht mithalten. Aber Vorsicht – den Winkel beim Abkratzen möglichst flach halten und nicht einseitig belasten. Auf keinen Fall den Aufkleber einritzen.
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Alte Kilometerstandsanzeiger, Plexiglasfotorahmen, Thermometer und andere (un)praktische Utensilien sind in der Regel mit Doppelklebeband angeklebt. Ein Abziehen oder Abhebeln des Gehäuses kann den Untergrund beschädigen. Besser geht es mit Zahnseide. Die verbleibenden Kleberreste mit den Fingern abrubbeln oder mit Aufkleber-Entferner ablösen.
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Nur bedingt geeignet: der Folienradierer. In einen kräftigen Akkuschrauber oder eine Bohrmaschine gespannt, entfernt er Aufkleber in Sekundenschnelle. Der Zeitvorteil relativiert sich aber, weil der Lack anschließend poliert werden muss. Bei unvorsichtigem Arbeiten kann der Lack Schaden nehmen.
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Fazit von Michael Struve: Schon erstaunlich, wie hartnäckig Aufkleber sein können. Auf Glas ist der Schaber unschlagbar. Auf Lack und Metall empfehle ich den Föhn. Auf Kunststoff und Holz sind spezielle Aufkleber-Entferner und Wärme gleichermaßen empfehlenswert. Wärme und Chemie sollten immer so sparsam wie möglich eingesetzt werden. Der Kauf chemischer Hilfsmittel lohnt sich auf jeden Fall, weil fast immer Kleberreste übrig bleiben.