Wer die Wahl hat, hat die Qual. Seit Einführung des neuen Stufenheckmodells ist die Qual beim Ford Sierra besonders groß. Es gibt nicht weniger als 82 verschiedene Modellvarianten. Limousine dreitürig, viertürig, fünftürig (Ford-Jargon für Schrägheck) und den Turnier fünftürig sowie zwei Modelle mit Allradantrieb. Motoren gibt's von 1,6 Litern mit 75 PS bis zu 2,8 Litern mit 150 PS. Die Ausstattungen heißen: CL, GL, Ghia, S und XR 4x4. AUTO BILD suchte sich für den Vergleich zwei Versionen aus: den Stufenheck-Sierra in der CL-Ausstattung mit dem 2.0i-Kat-Motor (100 PS, 24.060 Mark) und den Schrägheck-Sierra in der GL-Ausstattung mit dem 2-Liter-Vergasermotor (105 PS, 23.945 Mark).
Sicherlich spielt bei der Entscheidung zwischen Stufenheck und Schrägheck der Geschmack eine Rolle. Der neue Viertürer sieht einigen zu konservativ aus, der Fünftürer anderen zu modern. AUTO BILD beleuchtete bei seiner Wahl jedoch ausschließlich praktische Gesichtspunkte. Und hier weiß sich das Schrägheckmodell geschickt in den Vordergrund zu schieben. Vorteil 1: Die große Heckklappe macht das Beladen des Kofferraums leichter. Vorteil 2: Auch schon in der einfachen CL-Ausstattung hat es eine geteilt umlegbare Rücksitzbank serienmäßig. Das gibt's beim Stufenheck erst ab der GL-Version.
Vorteil 3: Der Schrägheck-Sierra ist dank des dritten Seitenfensters nach schräg hinten deutlich übersichtlicher. Beim Stufenheckmodell ist die hintere Dachstrebe etwas breit geraten. Deshalb kann es leicht passieren, dass man einen Radfahrer oder Fußgänger übersieht. Da in beiden Modellen die Kofferräume fast gleich groß sind, kann das Schrägheck dank seiner Variationsmöglichkeiten einen klaren Vorteil für sich verbuchen. Die 610 Mark Aufpreis sind gut angelegt. Wer sich genau umschaut, wird aber noch einen Unterschied zwischen den Sierra entdecken: die Regenrinnen! Das neue Stufenheckmodell hat versenkte Regenrinnen, wie beispielsweise auch der Opel Kadett.

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