Gebrauchtwagen: Fiat Panda
Rollende Auflösungserscheinung

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AUTO BILD-Archiv-Artikel 18/1986: Wer glaubt, Rost befällt nur betagte Autos, irrt. Beispiel Fiat Panda. Bei dem kleinen Kasten auf Rädern zeigt sich oft schon in jungen Jahren heftige Korrosion.
Als Fiat im Frühjahr 1980 den Panda präsentierte, löste sein kastenförmiges Blechkleid zunächst heftige Diskussionen aus. So verwundert es nicht, dass der Italiener mit Startschwierigkeiten zu kämpfen hatte. Heute spielt die "tolle Kiste" als beliebter Kleinwagen eine wichtige Rolle im Fiat-Programm. Was nicht heißen soll, dass der Panda auf dem Gebrauchtwagenmarkt häufig angeboten wird. Da er meist als Zweitwagen dient, bleibt der Italiener überdurchschnittlich lange im Familienbesitz. Daraus jedoch den Schluss zu ziehen, dass alle Panda-Fahrer mit ihrem Gefährt rundum glücklich sind, wäre falsch.
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Vor allem Besitzer der ersten Panda-Generation hatten nichts zu lachen. Ihre Autos rosteten ihnen nämlich im wahrsten Sinne des Wortes buchstäblich unter dem Hintern weg. Faustgroße Löcher zählten nach nur vierjähriger Betriebszeit selbst an tragenden Rahmenteilen nicht zur Seltenheit. Manche Panda-Fahrer schleppten sich mit zugebundenen Türen zum Fiat-Händler, weil die Schlossbolzen weggerostet waren. Den Vertragswerkstatten blieb in solchen Situationen nichts anderes übrig, als diese Autos zurückzukaufen und sie anschließend gleich aus dem Verkehr zu ziehen.
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Sollte wider Erwarten solch eine "tolle Kiste" der ersten Generation bis heute überlebt und noch nicht den Weg zum Schrotthändler gefunden haben, kann sie nicht gründlich genug auf Korrosionsschäden untersucht werden. Kleine Hilfe: Man erkennt die Panda-Sorgenkinder an den beiden kleinen Belüftungsschlitzen unterhalb der Frontscheibe. Bei den überarbeiteten und korrosionsgeschützten Modellen ab Baujahr 1982 bläst der Fahrtwind durch Kunststoff-Gitter in den Fahrgastraum. Weiteres Erkennungsmerkmal: In den Radhäusern schützen Innenkotflügel vor Steinschlag-Schäden.
Der Motor leckt
Nicht zu fürchten brauchen sich Panda-Interessenten vor dem Technik-Teufel. Unter der Motorhaube verrichtet ein Altbekannter seine Arbeit, der seine Zuverlässigkeit schon im Fiat 127 bewies. Unverständlich nur: Es ist den Italienern immer noch nicht gelungen, den kleinen Vierzylindern das Ölkleckern abzugewöhnen. Werfen Sie also nicht nur einen Blick auf, sondern auch unter den Motor. Wer's gerne etwas zügiger mag, sollte nicht nach einem Panda mit 34 PS-Motor (Höchstgeschwindigkeit 125 km/h) Ausschau halten. Zumal sich der 45 PS-Vierzylinder (Höchstgeschwindigkeit 140 km/h) nur unwesentlich mehr Treibstoff genehmigt.
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