Wo geht’s denn hier nach Afrika? Nanu, haben sich die Rallyepiloten der Hamburg-Berlin-Klassik jetzt komplett verfranst? Natürlich nicht, denn "Weg nach Afrika" lautet der Titel der heutigen "geheimen" Wertungsprüfung auf der dritten Etappe (Göhren-Lebbin, Land Fleesensee – Ulrichshusen). Die führt nicht etwa durch die vorpommersche Wüste, sondern ist schlicht nach der gleichnamigen Straße im kleinen Dörfchen Lapitz benannt. Die Fahrer müssen hier eine Lichtschranke passieren, bekommen aber erst etwa zwei Kilometer später die Zeitvorgabe bis zum nächsten Messpunkt präsentiert. "Hier ist Kopfrechnen angesagt, um die Linie anschließend auf die Hundertstelsekunde genau zu passieren, das ist ganz schön tricky", erklärt Orga-Mitarbeiter Michael Bayer, der mit seinem Team die Zeitprüfung genau im Blick hat.

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Der Weg nach Afrika
Geheime Wertungsprüfung auf dem "Weg nach Afrika".
Zur Belohnung gibt's ein leckeres Mittagsbuffet in einer Umgebung, die malerischer kaum sein könnte: Schloss Ulrichshusen, ein Herrenhaus in dem gleichnamigen Dorf, zaubert einen Hauch von Goodwood-Atmosphäre in die Rallye. Gerade die englischen Klassiker lassen sich vor dem pittoresken Gebäude am Ulrichshusener See besonders gut in Szene setzen.Ein Hauch von Monte-Carlo-Feeling lag am Vortag auf der zweiten Etappe (Ludwigslust – Göhren-Lebbin) über der mecklenburgischen Seenplatte, als die Teilnehmer mit einbrechender Dunkelheit zu kämpfen hatten. "Gar nicht so einfach, mit den Sechs-Volt-Funzeln unseres Opel Olympia Rekord Cabrio (Startnummer 36)", lautete das Fazit des Vater-Sohn-Gespanns Springmann/Springmann. Der Opel stammt aus dem Jahr 1954 – und befindet sich im unrestaurierten Originalzustand! Andererseits: Dunkel wurde es anno 1954 abends auch.
Der Weg nach Afrika
Typisch Mecklenburg: Die idyllischen, schier endlosen Alleen durch herrliche Landschaften. Untypisch: der Pontiac.
Den vollen Durchblick hatte das Team Schade/Polheim im 1976er Granada, unterwegs für die Lebenshilfe Gießen: "Traumhafte Landschaft, tolle Straßen. Wir hatten Riesenspaß und sind sogar auf dem 19. Platz gelandet. Nicht schlecht für den ersten Tag – da geht noch was!", freut sich Reinhard Schade. Etappe Vier bringt die Rallye zurück ins Land Fleesensee, von wo wir uns am Samstag nach Templin bewegen werden. Ein Abstecher in die Westernstadt „El Dorado“ wird dann die Klassiker der alten in das Cowboy-Ambiente der neuen Welt entführen. Es geht also international weiter auf der HBK 2012, und spannend sowieso – wir bleiben dran! – Schnappschüsse vom Rallye-Freitag finden Sie oben in der Bildergalerie! – Und Videos von allen vier Rallye-Tagen finden Sie hier:

Von

Jan Kretzmann