Jaguar XJS Cabriolet
Unter Lord-Verdacht

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Ein Zwölfzylinder-Jaguar. Und dazu noch oben ohne. Wer so was fährt, muss doch stinkreich sein, oder? Stimmt nicht: 15.000 Euro reichen, um im Flair von gediegenem Wurzelnussholz und Connolly-Leder zu schwelgen.
Wer hätte das gedacht: Der Mann, der den E-Type schuf, zeichnete auch den XJ-S. Sein Name war Malcolm Sayer, und beide Male arbeitete er unter den strengen Augen des Jaguar-Chefs und Firmengründers William Lyons. Einen schnellen GT hatten beide im Sinn, keinen kompromisslosen Sportwagen, damals, Ende der 60er. Doch als das Auto 1975 schließlich auf der verkürzten Plattform der XJ-Limousine auf den Markt kam, blieb die erhoffte Reaktion aus: Stirnrunzeln statt Begeisterung. Sicher, Jaguar gehörte inzwischen zum berüchtigten Leyland-Konzern, und die neuen Herren verlangten eine höhere Haube, klobige Sicherheitsstoßstangen und billigere Kunststoffinstrumente im Cockpit. Das machte die Sache nicht besser.
Jaguar XJS: Schwelgen im Überfluss

Samtig weich treibt der geschmeidige V12 den XJS nach vorn

Technische Daten: Zwölfzylinder, V-Motor • eine oben liegende Nockenwelle pro Zylinderreihe • Hubraum 5343 ccm • Leistung 217 kW (264 PS) bei 5250/min • max. Drehmoment 377 Nm bei 2750/ min • Dreistufenautomatik • Hinterradantrieb • Scheibenbremsen rundum • Reifen 235/60 VR 15 • L/B/H 4765/1795/1254 mm • Radstand 2591 mm • Einzelradaufhängung an Querlenkern rundum • Leergewicht 1830 kg • Beschleunigung 0–100 km/h in 9,0 s • Spitze 230 km/h • Verbrauch 18 l Super/100 km • Neupreis (1988) 113.000 D-Mark.
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