Mercedes W 124-Vergleich
Der bessere Benz

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AUTO BILD-Archiv-Artikel 21/1986: Diesel oder Benziner – welcher ist die bessere Wahl, wenn beide mit 109 Pferdestärken gleich stark sind? Der günstigere Mercedes 200 oder der teurere Mercedes 300 D?
Beide sind 4,74 Meter lang, beide haben einen Stern auf der Motorhaube und 109 PS darunter. Nur auf dem Kofferraumdeckel steht bei dem einen 200, bei dem anderen 300 D. Welchen soll man nehmen? Auf den ersten Blick fällt die Wahl nicht besonders schwer. Der Benziner steht mit 33.196,80 Mark im Schaufenster. Damit kostet er genau 8515,80 Mark weniger als der 300 Diesel. Doch wie sieht's mit dem Unterhalt pro 100 Kilometer aus? Der Diesel braucht 2,5 l/100 km weniger (Diesel: 8,8l/100 km, Benziner: 11,3 l/100km). Und, nicht zu vergessen: Der 300 D nagelt steuerfrei durch die Lande. Der Benziner kostet 432 Mark pro Jahr.
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Legt man eine Fahrstrecke von 20.000 Kilometern im Jahr zu Grunde, kostet Mercedes-200-Fahren etwa 2800 Mark (inkl. Steuer). Der 300 D bewältigt die gleiche Strecke für 1800 Mark. Anders ausgedrückt: Der Dieseleigner braucht zirka acht Jahre, oder 160.000 Kilometer, um den höheren Einstandspreis wieder herauszufahren. Somit geht die Kostenwertung erwartungsgemäß zu Gunsten des Mercedes 200 aus. Der Diesel lohnt sich also nur für Taxi- und ausgesprochene Vielfahrer. Doch Autofahren besteht nicht allein aus Kosten. Will man mit seinem Wagen lange zufrieden sein, gehört auch noch eine gehörige Portion Freude am Fahren dazu.
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Wie bei den Kosten spielt auch beim Fahrspaß der Motor die entscheidende Rolle. Auch wenn beide 109 PS haben, unterscheiden sich die Wagen hier am deutlichsten. Selten bin ich in einem Wagen so entspannt gefahren wie im 300 D. Auf den ersten Metern dachte ich, meine Ohren sind schlechter geworden. Der drei Liter große Sechszylinder nagelt nicht die Spur. Ich habe das Gefühl, das schwere Auto wird an einem Gummiband über die Straße gezogen. So sanft und leise dreht der Selbstzünder hoch. Kein Wunder! Die Zauberformel bei Daimler-Benz heißt Motorkapselung. Sie packt den Diesel dick ein. Nach unten zur Straße mit einem Kunststoffschild, nach oben mit einer vollverkleideten Haube.
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