Oldie-Fahren in der Winterzeit: Warnung vor Streusalz
So gefährlich ist Streusalz für Oldtimer!

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Oldiefahrer sollten das Fahren bei Winterwetter meiden. Denn oft kommt Streusalz zum Einsatz, obwohl weder Eis noch Schnee zu sehen sind! Warum das Salz für Klassiker so gefährlich ist.
Unter Salzeinwirkung rosten nasse Metalle erheblich schneller als sonst, gerade bei wenig konservierten Oldtimern, deren Blech schon viele Winter erlebt hat. Deswegen fahren die wenigsten Klassiker-Besitzer im Winter. Aber sind moderne Auftauprodukte tatsächlich so aggressiv? Wann und wo wird gestreut? Und woran erkenne ich das? Streusalzexperte Hermann-Josef Siebigteroth von der Fachgewerkschaft der Straßen- und Verkehrsbeschäftigten VDStra sagt, worauf Oldie-Fahrer achten müssen.
Fazit von Lars Busemann: Tausalze beugen Unfällen vor und schützen Leben! Aber sie nagen am Blech, besonders moderne, konzentrierte Solen. Je niedriger die Temperaturen, desto korrosivere Salze kommen zum Einsatz.
Wie Salz den Oldies im Winter schadet
Wie schadet Streusalz Blech und Unterboden?
Das lateinische "corrodere“ bedeutet "anfressen". Der Grund für die Korrosion
liegt in der Instabilität von Metallen gegenüber Sauerstoff, Wasser und Elektrolyten. Für einen Korrosionsprozess reicht schon das in der Umgebungsluft enthaltene Wasser aus. Mit dem überall gegenwärtigen gasförmigen Sauerstoff können zwar einige Metalle auch ohne Beteiligung eines Elektrolyten zu Metalloxiden reagieren, meistens ist dabei jedoch Wasser beteiligt. Bei einem flüssigen Korrosionsmedium wie Wasser verstärken gelöste oder beigemischte Salze die korrosive Wirkung. Streusalz wirkt also wie ein massiver Beschleuniger des Korrosionsprozesses.
liegt in der Instabilität von Metallen gegenüber Sauerstoff, Wasser und Elektrolyten. Für einen Korrosionsprozess reicht schon das in der Umgebungsluft enthaltene Wasser aus. Mit dem überall gegenwärtigen gasförmigen Sauerstoff können zwar einige Metalle auch ohne Beteiligung eines Elektrolyten zu Metalloxiden reagieren, meistens ist dabei jedoch Wasser beteiligt. Bei einem flüssigen Korrosionsmedium wie Wasser verstärken gelöste oder beigemischte Salze die korrosive Wirkung. Streusalz wirkt also wie ein massiver Beschleuniger des Korrosionsprozesses.
Welches Streugut, wird bei welcher Glätte eingesetzt?
Grundsätzlich sprechen wir von zwei Arten, die Winterglätte zu bekämpfen. Zum einen ist dies die mechanische durch abstumpfende Streumittel, vorwiegend natürliches Gestein in Form von Sand oder Splitten, Schlacken und anderen Nebenprodukten aus verschiedenen industriellen Prozessen. Zum Erzielen einer abstumpfenden Wirkung ist eine Streumenge von mindestens 100 Gramm je Quadratmeter nötig. Zum anderen die physikalische durch auftauende Salze.
Welches verwendete Salz ist am aggressivsten?
In der Regel wird bis zu minus acht Grad Steinsalz verwendet. Am häufigsten kommt Steinsalz als sogenannte Feuchtsalzmischung FS 30 zum Einsatz. Calciumchlorid ist wesentlich aggressiver als Steinsalz. Es wird aber nur bei Temperaturen von unter minus 15 Grad Celsius dem Steinsalz beigemischt und kommt in Deutschland kaum zum Einsatz.
In welchen Regionen Deutschlands wird besonders intensiv gestreut, und wo am wenigsten?
Das kann man gar nicht so genau sagen. Viele denken, dass im Alpenraum mehr gestreut wird als zum Beispiel im Kölner Raum. Dies ist aber nicht so! Im Alpenraum verlässt man morgens früh das Haus und sieht Schnee. Folglich ist Winter, und der Winterdienst macht seine Arbeit. Im Kölner Raum geht man morgens früh raus, es ist trist und kühl, aber man sieht keinen Schnee. Trotzdem ist Winter! Der Winterdienst geht los bei Temperaturen ab plus drei Grad und hoher Luftfeuchtigkeit. Hier muss gestreut werden, zum Beispiel auf Brücken und besonders an glättegefährdeten Stellen. Die Gefahr einer Fehleinschätzung ist höher, weil man den Winter nicht sieht. Man steigt ins Auto und fährt einfach los.
Woran erkenne ich, ob Salz auf der Fahrbahn ist?
Bei trockener Fahrbahn und vorbeugendem Streuen am Glitzern der Salzkristalle im Tages- oder Fahrzeuglicht. Aber Achtung: Es ist nur schwer zu unterscheiden vom Glitzern von Eiskristallen! Im Zweifelsfall anhalten, aussteigen und prüfen. Bei Schnee wird geräumt und das Salz dann auf die verbleibende, dünne Restschneedecke aufgebracht. Wenn sich hier schwarze Flecken bilden, kann man davon ausgehen, dass hier der Tauprozess begonnen hat. Aber auch hier bitte Vorsicht, nicht immer, wenn geräumt wurde, ist auch schon Salz ausgebracht worden.
Wie lang dauert es, bis die Salze von den Straßen gespült sind? Reicht ein Regenschauer?
Das kommt ganz auf die Intensität und die Niederschlagsmenge an. Nach einem heftigen Gewitter mit Starkregen sind die Straßen so gut wie salzfrei. Sehr gut erkennen kann man es bei trockenem Wetter: Wenn die Straßen einen hellen Belag haben und vorausfahrende Fahrzeuge hellen Staub aufwirbeln, ist das meist aufgewirbeltes, trockenes Salz.
Wie reinigen Sie Ihr Privatfahrzeug im Winter?
Auf jeden Fall in der Waschbox. Hier ist es sehr wichtig, dass man in sämtliche zugänglichen Ecken kommt. Das schafft eine automatische Bodenwäsche nicht. Waschstraßen sind nicht geeignet, ein Fahrzeug nach dem Winter wieder komplett salzfrei zu machen. Egal ob nass oder trocken: Das Salz setzt sich an den unzugänglichsten Stellen fest. Deshalb sind gründliche Fahrzeugwäschen im Winter und danach unumgänglich.
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