Ratgeber Rostschutz
Die versteckte Gefahr

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Hohlraumkonservierung stoppt die Korrosion effektiv. Doch Vorsicht: Zu viel davon kann beim Schweißen gefährlich werden – brandgefährlich! Wachs, Fett oder Lanolin sind brennbar.
Ein Bild des Grauens aus dem Hohlraum eines VW Käfer: Morsche Bleche, die hauptsächlich von kiloweise eingespritztem Fett oder Wachs zusammengehalten werden. So sieht es in den Hohlräumen vieler alter Autos aus. Also Konservierung rein, was geht? Nein. Denn abgesehen davon, dass zu spät angewandter Hohlraumschutz ohnehin nichts mehr rettet, kann die allzu großzügige Anwendung von Wachsen und Fetten bei späteren Reparaturen gefährlich werden. Denn beim Schweißen entstehen Temperaturen, die sowohl Fett als auch Wachs entzünden können. Ist die Menge groß genug, kann es zu Verpuffungen kommen – wie bei einer überhitzten Bratpfanne.

Der Brennpunkt aller Konservierungsmittel liegt über 300 Grad

Das erhitzte Fett oder Wachs verflüssigt sich und läuft ab. Die bessere Lösung: Hohlraumkonservierung nach Herstellervorschrift von einem Fachbetrieb ausführen lassen. Dann nämlich beträgt die Schichtstärke von Fett oder Wachs – je nach Produkt – nur zwischen 25 Mikrometer und einem halben Millimeter. Schon das reicht aus für einen guten Korrosionsschutz. Und die beschriebenen Risiken, verstopfte Abläufe und Brandgefahr bei Reparaturen, sind minimal.
Fazit von Redakteur Frank Rosin
Schweißen an hohlraumkonservierten Autos? Kein Problem, wenn man sich an die Regeln hält: geeignete Schutzausrüstung benutzen, Fett vor dem Schweißen entfernen. Beim Kauf fettkonservierter Youngtimer gilt: Von unprofessionell behandelten Autos im Zweifel die Finger lassen. Man erkennt diese Blender beispielsweise an fettverstopften Abläufen im Unterboden und schmierigen Kurbelfensterscheiben.
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