VW T3 Bulli: Ein Denkmal zum 30. Geburtstag
Ein Auto aus Ecken und Kanten

—
Keiner war so vielseitig, so stabil, so zuverlässig wie der dritte Bulli, der Volkswagen-Bus T3. In Essen setzte VW dem kantigen Transporter 2009 ein Denkmal.
Der VW Bus T3 kam fünf Jahre nach dem Golf, wirkte fast wie sein übergroßer Bruder, und die nach jenem benannte Generation hat er mindestens so geprägt wie der erste Kompakte. Wir werden ihn nie vergessen: T3, das sagt schon alles über den dritten Bulli. Kurz und bündig – bündig, vor allem. Als wollte mein Mathelehrer mir mal die Praxistauglichkeit des rechten Winkels demonstrieren. Alles an ihm war: um die Ecke gedacht. Was für ein Wurf in einer Zeit, in der eigentlich alles weichgespült war; von der Wäsche bis zur Musik. Aber der T3 wollte ja auch gar nicht weich sein. Tatsächlich: Der kantige Kerl war nicht so recht zum Kuscheln, er war kein romantischer Typ, auch glänzte er nicht mit herausragenden sportlichen Leistungen. Seine Talente schlummerten – und schlummern noch heute – im Verborgenen des Unterflur-Heckmotors, anfangs ein Benzin-Boxer, später auch ein Diesel: Auf die konnte man bauen. Sie sprangen an in Dschungelnässe und Wüstenstaubhölle, bei tiefster Kälte und brüllender Hitze. Apropos brüllend: Das konnte er auch ganz gut, laut geben. Die Betonung liegt auf LAUT.
VW präsentiert T3 auf der Techno Classica in Essen

Letzter VW mit Heckmotor – in Flachbauweise konstruiert

Der neue Volkswagen Transporter lief in einem breit angelegten Typenprogramm vom Band: als Kastenwagen, Kombi ohne Sitzeinrichtung und mit Bestuhlung, als Sieben-, Acht- und Neunsitzer Bus, als Luxus-Bus, als Pritschenwagen, Großraumpritsche und als Doppelkabine. Auf der Grundlage dieses Modellfächers waren zahlreiche Sonder- und Spezialfahrzeuge im Angebot: Feuerwehrfahrzeuge, Krankenwagen, Montagefahrzeuge, Thermo- und Kühlfahrzeuge, Verkaufswagen, Kipper und Fahrzeuge mit Hubeinrichtungen. Ausstattungen wie Caravelle, Multivan und California bereicherten über die Bauzeit hinaus die Szene. Und so wird der Bulli uns wohl noch lange begleiten und in den Ohren dröhnen. Wenn der Rost ihn nicht holt.
Service-Links