Der Mythos Mercedes ist für viele maßgeblich geprägt durch die Großbuchstaben S und L. Doch so einfach wie sein Name ("Super Leicht") war der SL noch nie. Schon der Ur-SL mit Flügeltüren war als Neuer und Gebrauchter ein Auto für Leute, die sich hohe Unterhaltskosten leisten konnten (hier können Sie die Versicherungskosten berechnen). Das wurde mit den Nachfolgern besser, doch jede der mittlerweile sieben SL-Generationen glänzte zu ihrer Zeit als Technik- und Design-Vorreiter. Das gilt auch für SL Nummer sechs.

Anfangs machte die elektrohydraulische Bremsanlage Ärger

Mercedes SL 500
Das Beste der 2000er: zeittypische Innenarchitektur. Einige Kunststoffe wirken billig.
Bild: Thomas Ruddies / AUTO BILD
Der werksintern R 230 genannte Zweisitzer – gebaut von Herbst 2001 bis Ende 2011 – war das erste europäische Auto mit der elektrohydraulischen Superbremse SBC. Vorteile: kürzere Bremswege, Zusatzfunktionen wie automatisches Halten am Berg, höherer Komfort. Nachteile: SBC funktionierte anfangs nicht zuverlässig, in einigen Fällen lieferte eine fehlerhafte Hydraulikpumpe nicht genug Bremsdruck und provozierte erheblich längere Bremswege. Peinlich und gefährlich! Zwei große Rückrufaktionen im Mai 2004 und im April 2005 schafften das Problem aus der Welt, bei Gebrauchten sind hier keine bösen Überraschungen zu erwarten. Ein interessantes Extra ist das aktive Fahrwerk ABC mit einer Kombination aus Stahlfedern und Hydraulikzylindern (Serie beim SL 500). Es überzeugt mit tadellosem Komfort und überragender Fahrstabilität.

Der 5,5-Liter-V8 mit 388 PS ist zu empfehlen

Mercedes SL 500
Variodach: Ist es fehlerfrei, öffnet oder schließt es in 16 Sekunden. Beim Fahren auf Windgeräusche achten.
Bild: Thomas Ruddies / AUTO BILD
Und welcher Motor soll drin sein? Der 5,5-Liter-V8 mit 388 PS (ab 2006) ist die harmonischste Kraftquelle, am günstigsten ist der Basis-SL 350 mit V6 und 245 PS. So einen gibt es bereits für 12.000 Euro. Ein modellgepflegter SL 500 ab 2006 beginnt bei rund 20.000 Euro. Ganz wichtig in dieser Preis- und Leistungsklasse: auf seriöse Vorgeschichte und Wartungsbelege achten – kein vermeintliches Schnäppchen ohne Service-Nachweise kaufen. Denn angestaute Reparaturen können den Kaufpreis schnell noch einmal verschlingen. Fazit von Redakteur Lars Busemann: Ein gepflegter, original erhaltener R 230 ohne Reparaturstau für unter 20.000 Euro ist ein guter Kauf. Solche SL können ab dem zwanzigsten Jahr sogar an Wert zulegen. Hier gibt es gebrauchte Mercedes SL (inklusive Garantie).

Bildergalerie

Mercedes SL (R 230) im Technik-Check
3er-BMW (E21) im Technik-Check
3er-BMW (E21) im Technik-Check
Kamera
Mercedes SL (R 230) im Technik-Check