Spitzen-Preis für Rennberühmtheit
Schmuckstück: Der silberne Spyder wurde von Bonhams in Scottsdale am 18. Januar 2018 versteigert.
Bild: Bonhams
Zugegeben, das Auto ist sehr selten, und es ist ein Porsche: Als beim britischen Auktionshaus Bonhams ein Porsche 550A aus dem Baujahr 1958 unter den Hammer kam, lieferten sich die Bieter ein Gefecht. Zum Schluss fiel der Hammer für 5,17 Mio. Dollar (4,18 Mio. Euro)! Selten aber bekam der Käufer eines Rennwagens für eine so hohe Summe wie bei der Auktion Mitte Januar ein Auto mit so geringer Leistung: Ganze 136 PS aus einem schmächtgen 1,5-Liter-Vierzylinder-Boxer mobiilisiert der 50er-Jahre-Renner! Das sind stolze 38.000 Dollar pro Porsche-PS! Wer sein Geld stattdessen in einen noch selteneren Jaguar E-Type Lightweight steckt, muss für jedes dessen 340 PS gerade mal 21.400 Dollar pro Jaguar-PS blechen. Das lässt sich aus dem Kaufpreis errechnen, im August 2017 ging ein Renn-E-Type für 7,3 Millionen Dollar weg.

Original-Rennwagen aus den 50ern

Doch der Käufer des 550A schaute wohl lieber auf die Rennhistorie des nur in 40 Exemplaren gefertigten 550A: Der wurde 1958 in Le Mans Fünfter der Gesamtwertung und fuhr bei den 1000 Kilometern auf dem Nürburgring sogar aufs Podium. Laut Bonhams resultiert der hohe Preis neben der beeindruckenden Rennhistorie auch aus dem Originalzustand. Chassis 0145 war ein Werkswagen, der mit Rennlegenden wie Carel de Beaufort oder Richard von Frankenberg an vier Weltmeisterschaften teilnahm und wohl auch der einzige 550 war, der je an einem Grand Prix mitfuhr. Damit könnte der versteigerte 550A auch der berühmteste sein. Er ging offenbar in die Hände eines privaten Sammlers aus Amerika, wie Sports Car Digest schreibt.

Von

Mareike Borgstedt