Fiat fliegt allen davon: Motorräder, Menschen, Maschinen – alle sind hinter ihm. Alle wollen ihn zur Strecke bringen, den kleinen Fiat 127. Eine wahnsinnige, wahnwitzige Verfolgungsjagd. Berge rauf, Berge runter. Wilde Sprünge über Bäche und Graben. Der einstündige Film sorgte bei der IAA 1974 für einen Menschenauflauf. "Auch der daraus zusammengeschnittene Fernseh-Spot kam bestens an", erklärt Fred Steininger von der Fiat-Werbeabteilung. "Wir wollten damals zeigen, dass ein Auto mit Frontantrieb nicht schwer- und anfällig, sondern auch sehr agil, stabil und unverwüstlich ist."
Citroen will nicht untertauchen – Der Visa fährt mit dem U-Boot: Gemütliche Spazierfahrt auf dem Deck des Flugzeugträgers "Clèmenceau". Plötzlich Düsenlärm aus dem Auspuff, Das Auto startet mit 250 km/h. Hebt ab wie ein Jet. Stürzt ins Wasser. Taucht aus dem Meer wieder auf – wohlbehalten an Deck eines U-Bootes. 60 Sekunden Action und Power. Eine Minute Werbung mit und für den Citroën Visa GTI. Rund 800.000 Mark Kosten für ein phantastisch-phantasievolles Video. Allerdings fern jeder Autofahrer-Realität. "Citroën will damit sein Image verjüngen", erklärt Hans-Joachim Timm, Inhaber der Frankfurter Agentur Heads' Communication.
"Deswegen dieser Versuch, sich aus der Masse grauer Autos frisch-frech abzuheben. Außerdem sollen Flugzeugträger und U-Boot der Marine den Franzosen ein gewisses Nationalbewusstsein vermitteln." Der Visa GTI konnte nach dieser Kampagne seine sinkenden Verkaufszahlen wieder stabilisieren – weil er mit dem U-Boot wieder auftauchte.

Audi: Eiskalt die Schanze hoch

Die höllische Fahrt führt geradewegs in den Himmel. 37,5 Grad steil bergauf. "Ich sehe nichts außer Wolken", sagt Rallye-Fahrer Harald Demuth. "Ich fühle mich wie im Cockpit eines Düsenjets kurz nach dem Abheben." Der Münchner gibt Gas. Die Spikesräder seines allradangetriebenen Audi 100 Quattro bohren sich in die Eis- und Schnee-Schicht. Langsam klettert sein Wagen hinauf. Hoch, höher, am höchsten. Bis zu einer kleinen Luke, rechts neben ihm. Da bremst er – genau am Startplatz für Skispringer. Die stürzen sich wagemutig von hier aus in die Tiefe. Tatort Sprungschanze. Szenerie für einen Audi-Werbespot, der jetzt in deutschen Kinos läuft. Insgesamt 14mal muss Demuth die Sprungschanze mit dem Audi bezwingen. Dann erst ist der Regisseur mit der Erstbesteigung auf vier Rädern zufrieden. Eine Kletterpartie, die 250.000 Mark kostet.
"Wir wollten beweisen, dass der Allrad-Audi so viel Kraft hat, dass er wirklich jede Steigung schafft. Das ist uns gelungen. Und zwar ohne irgendwelche technische Hilfsmittel oder unsichtbare Tricks", sagt Eckardt Rößler. Der Werbemann von "Team BBDO" hatte diese Spot-Idee. "Genau auf den Punkt getroffen", lobt Creative Director Timm, "Audi unterstreicht damit sein Image, intelligente Autos zu bauen."