Der BMW Z3 ist ein bezahlbares James-Bond-Auto – und er vereint Alltagstauglichkeit mit Roadster-Feeling. Unser Klassiker des Tages!
Der Erfolg des kleinen Roadsters Mazda MX-5 in den 90er-Jahren animierte auch die deutschen Hersteller, einen zweisitzigen, offenen Sportwagen anzubieten. Während Mercedes 1996 den SLK in die Spur schickte, brachte BMW den Z3 auf die Straße – und auf die große Leinwand. Mit dem kleinen Roadster cruiste der damals neue Bond-Darsteller Pierce Brosnan in "Goldeneye" durchs sonnige Kuba.
Der erste in den USA gebaute BMW
Zeitlos: 90er-Jahre-Cockpit mit einfachen Drehreglern statt leuchtender Touchscreens.
Der bayerische Roadster lief im nagelneuen Werk in Spartanburg vom Band (US-Staat South Carolina, die erste BMW-Produktionsstätte in den USA). Lange Haube, kurze Überhänge: Der Z3 ist ein klassischer Roadster mit Stoffverdeck. Die seitlichen Lufteinlässe (ohne Funktion) sind eine Reminiszenz an den BMW 507. Details wie der Zug-Lichtschalter stammen noch aus dem alten 3er (E30) und verraten den Kostendruck, unter dem der Z3 produziert wurde. Zeitlich zwischen den mondänen Z1 (1989-1991) und Z8 (2000-2003) platziert, kam dem Z3 (43.700 Mark in der Basisversion) die Rolle des Normalo zu – mit Erfolg. Noch 1996 verkaufte sich der kompromisslose Zweisitzer mehr als 46.000 Mal, insgesamt wurden bis 2002 fast 280.000 Z3 produziert.
Basismotor reicht zum entspannten Cruisen
Simpel: Einfach vorne am Scheibenrahmen zwei Riegel lösen und das Verdeck hinter die Sitze werfen.
Die Motorenpalette reichte vom 115 PS starken Vierzylinder (1.8i) bis zum Sechszylindermodell mit 192, später 231 PS (3.0i). Für die stärkste Variante musste der Kunde allerdings auch schon 61.300 Mark hinlegen. Stärker waren nur noch die M-Modelle. Im knapp geschnittenen Innenraum, nah der Hinterachse sitzend, erlebt der Fahrer eine intensive Verbindung zur Straße. Die 115 PS der Basisversion reichen zum entspannten Cruisen völlig aus. Bei frühen Baujahren nervt die schludrige Verarbeitung etwa der Fensterdichtungen (Wassereinbrüche), dazu brauchen milchige Kunststoffheckscheiben, wackelnde Sitze und labile Vorderachsen Geduld. Letztere sind dynamischer Gangart nicht gewachsen.
Der "Turnschuh" war der teuerste Z3
Begehrt: Der BMW Z3 wurde als Coupé nur 17.000-mal gebaut – und ist heute teuer.
Die Coupé-Version des Z3, der zu seiner Zeit umstrittene "Turnschuh", ist heute besonders kultig – gute Exemplare sind teuer. Schon 1998 war der Shooting Brake in der 2,8-Liter-Version mit einem Preis ab 64.000 Mark nicht gerade günstig. Mit 17.000 Exemplaren kam das Coupé bei weitem nicht an die Stückzahl des Roadsters heran. Außer der scharfen M-Version und des 2,8-Liter-Sechszylinders wurde der überdachte Zweisitzer später auch mit dem auf drei Liter aufgebohrten Motor angeboten. Im Juli 2002 wurde die Produktion des Z3 eingestellt, Nachfolger war der BMW Z4. Hier gibt es schöne BMW Z3!