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Video: Bodensee-Klassik 2016

Rallye für das Motorherz

Bild: AUTO BILD
In den Bergen ist die Lebensfreude zu Hause, könnte man denken. Es ist der dritte und letzte Tag der Bodensee-Klassik 2016, und die Wette gilt, dass sich niemand drüber freut. Doch noch ist es nicht soweit: Erstmal geht es von Bregenz aus los, beim Restart durch den Startbogen teilt die Rallye-Uhr die exakte Abfahrtszeit mit. Jetzt geht es um die letzten Wertungspunkte, nun entscheidet sich, welches Team am Ende die Nase vorn hat. Einige haben sich schon am Morgen im Rallyebüro ihre Chancen ausgerechnet, viele blinzeln schon in die Wertungsliste.

Grüne Wiesen, romantische Hangstraßen

Spaßfahrt für vierrädrige Bergziegen
Gleich geht es los für den Porsche 356 A vom AMAC GmbH-Team. Auf den weißen Flitzer von 1959 wartet die WP Bizau Kanisfluh.
Zunächst aber führt die Morgenetappe über enge Bergstraßen von Bregenz aus in die Höh, die Straße schlängelt sich durch dunkle Nadelwälder und schmale, in den Hang gefräste Straßen nach oben. Man denkt, dass hier weiß Gott niemand überholen kann. Vor dem Reporter-Opel zieht ein schandbar teurer, schwarzer 190 SL seine Spur. Der hat einen noch viel teureren 300 SL im Nacken, mit flotten, zusätzlichen 110 Pferden unter der Haube. Kein Wunder, dass der hubraumstärkere Bruder-Benz bei nächster Gelegenheit vorbeizieht. Den Wille zum Überholen mag auch "Germany's Next Top Model"-Moderator Peyman Amin haben, allein: Sein ADAC-Kadett D verfügt über schlanke 65 PS. Wie geht es damit? "Ïm zweiten Gang kommt man überall hoch¨, sagt Amin und lacht: "Ein paar Mal war's schon steil", ist sein Fazit zur Mittagszeit.

Wertungsprüfung in Bizau

Spaßfahrt für vierrädrige Bergziegen
Fahrtwind oder Bergwind, egal. Die Elvis-Tolle steht!
Im Städtchen Schwarzenberg gibt's einen Stempel auf die Rallye-Karte, dann geht es zur Sache bei einer Prüfung, die sich über gut zweieinhalb Kilometer erstreckt, die in exakt vier Minuten 45 Sekunden zu durchfahren sind. Vor dem Reporterteam röhrt der silberne 911 des Teams Vietze/Vietze aus der Schweiz, der Klang seines Boxers hallt durch die engen Felswände, und natürlich kann man im Porsche auch bergab noch ordentlich Gas geben, die Bremsen versprechen sicheren Halt. Die Autos kraxeln hoch zum Faschina-Joch, wo die Temperaturen sinken, immerhin sind wir auf 1486 Metern Höhe. Doch mag der Fahrtwind noch so sehr an der Frisur zerren, bei Elvis & Elvis im wunderbaren Cadillac DeVille-Cabrio steht die Locke.

Per Seilbahn zum Lunch

Die Berge bringen kleine Dörfchen mit alpinem Flair, es geht durch Ragga und dann hoch ins Brandnertal, von die Teams per Seilbahn-Gondel auf 1600 Höhenmeter gehievt werden. In eine gänzlich andere Welt, denn das Restaurant Goona liegt oberhalb der Baum- und Schneegrenze. Eine gute Stunde lang kommt Aprés-Ski-Gefühl auf, aber natürlich ohne Alkohol, wir müssen noch fahren. Die Stille der Berge ist eine wohltuende Abwechslung, das Panorama der schneebedeckten Felsmassive Stoff für schöne Erinnerungen. Hier kommt jeder wieder zur Ruhe. Und wer Kalb, Roasbeef, Kässpätzle und Rotkohl mag, der kommt auch kulinarisch auf seine Kosten. Abgondeln und weiter!

Spielmannszug im Walsertal

Spaßfahrt für vierrädrige Bergziegen
Aufwärts, aufwärts! Und dann wieder abwärts, abwärts.
Denn noch hat die Rallyeleitung eine Prüfung vorgesehen, die sich gewaschen hat. Über gut zehn Kilometer zieht sie sich durchs Walsertal, in drei Abschnitten wird gemessen. Es geht  abwärts, abwärts, abwärts, nach Thüringerberg, dann wieder aufwärts über neue Serpentinen. Zum Schluss sollen die Oldies nochmals kraxeln, das Fahren enger Kurven macht Spaß! Im Tal schwingt sich die Autobahn Richtung Bregenz, doch heute ist der direkte Weg kein Vergleich zum indirekten per Berg- und Talfahrt. Aber schließlich nützt es nichts, nacheinander trudeln die Oldies wieder ein in der schönen Bodensee-Stadt, Bregenz hat uns wieder.

"Wahnsinnsstrecke"

Nach dem Zieleinlauf reihen sich die Oldies zum letzten Mal auf vor dem Festspielhaus, auf dem Parc fermé sind viele glückliche Gesichter zu sehen. Für Dr. Thomas Krock aus Duisburg ist es die erste Bodensee-Klassik, die er im Austin Healey absolviert. Er freut sich besonders über die Auswahl der Strecken durch die Organisatoren: "Wir sind über sensationelle Straßen gefahren, das war der Wahnsinn!". Ober er nochmals mitfahren möchte? "Klar!". Sein hellblau-metallicfarbener Roadster hat mit seinen 150 PS die Strecke gut absolviert, er hat seinen Teil getan. 

Rallye mit zwei Kindern? Geht!

Spaßfahrt für vierrädrige Bergziegen
"Ein Riesen-Spaß" sagt Jan Laubach, der mit seiner Frau Anja und seine zwei Jungs im Porsche 993 mit der Startnummer 184 unterwegs ist.
Ähnlich glücklich zeigt sich Jan Laubach, der mit seiner Frau Anja im Auto mit der höchsten Startnummer der Bodensee-Klassik unterwegs ist, der Nummer 184: "Es war ein Riesen-Spaß!", sagt er durchs offene Dach seines Porsche 911 Targa. Seine zwei Jungs, die auf den Sitzen im Heck noch einge Jahre Platz haben, nicken begeistert. Und so kommt die Bodensee-Klassik in ihrer fünften Ausgabe zu einem guten Ende, drei Tage voller erinnerungswerter Eindrücke liegen zurück. Nun werden noch auf der Abendveranstaltung die Sieger der Wertungsprüfungen genannt, und die Gesamtsieger gekürt!

Zum Download:

Hier finden Sie den Programmablauf
Die Liste der Rallyeteilnehmer