Lada lebt
Der Lada Nova kehrt zurück

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Uralt-Modell als Neuwagen: Vor 13 Jahren verschwand der kantige Russen-Klassiker vom deutschen Markt. Jetzt ist er wieder zu haben – als Grauimport. Für nur 6999 Euro.
Es war im Jahr 1996, als er in Deutschland abtrat. Als hoffnungslos veraltetes Relikt einer ewig gestrigen Auto-Kultur. Verhöhnt, rücksichtslos verbraucht und entsorgt, schnell vergessen. Lada Nova ... war da nicht mal was? Allerdings, es war was. Und ist nach wie vor. In Togliatti an der Wolga, der weltweit größten Autofabrik, wird der Ur-Lada noch immer gebaut – in größeren Stückzahlen als seine leidlich moderneren Brüder. Einzige Neuerung: Seit Russland 2005 die Euro-2-Norm einführte, ist eine Multipoint-Einspritzung von Bosch Standard. Das wusste auch Slawa Beier, als er seine leicht verrückte Idee gebar: Mit dieser Technik, so der Spätaussiedler aus Kasachstan, müsste sich Euro 4 erzielen lassen – Bedingung für eine Renaissance in Deutschland.
Die Skepsis ist verständlich

Der Oldie-Fahrspaß ist noch immer voll da

Vom Fiat 124 zum Lada Nova
Am 1. April 1966 debütiert der Fiat 124 als Nachfolger des 1300. Gleichzeitig hilft Fiat der Sowjetunion beim Aufbau der staatlichen Autofabrik Awtowas. Am 22. April 1970 (Lenins 100. Geburtstag) läuft die Vorserie des 124-Lizenzbaus Shiguli 2101 an. Entgegen dem Fiat-Vorbild hat der 60-PS-Motor eine oben liegende Nockenwelle. Ab 1971 wird der 2101 in den Westen exportiert – als Lada 1200. Anfang 1973 kommt der Lada 1500 (Shiguli 2103) mit Doppelscheinwerfern und 75 PS dazu, 1974 der Lada 1300. Derweil wird das Vorbild Fiat 124 vom 131 Mirafiori abgelöst. 1980 folgt der Nova (Typ 2105) mit Rechteck-Scheinwerfern dem 1500 – und bleibt bis heute außen unverändert. 1986 läuft der 1200 mit Rundscheinwerfern aus. Insgesamt wurden bislang fast 20 Millionen Shiguli/Lada in klassischer Form gebaut. Seit Juni 2009 ist der Nova wieder bei uns erhältlich (carwashpoint.de).
Fazit
Ein Auto für Klassiker-Fans, denen der Mut zum Oldtimer fehlt: Das sagen wir. Die keine Lust zum Restaurieren haben, ergänzt Lada-Spezialist Christian Gooßen. So oder so: Wer auf jegliche Moderne verzichten kann und hart im Nehmen ist, wird den Nova womöglich mögen. Wobei ein etwas skurriler Geschmack und Risikofreude nicht schaden.
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