Lamborghini Countach auf St. Pauli
Die Autos der sündigen Meile

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In den 80ern ist Benzin billig und Sex gilt noch als Sünde. Es ist die Zeit der schillernden Gestalten und wilden Karren. Ein Blick auf die heißesten Luden-Autos vom Kiez vor 30 Jahren.

Video: Kommentar
Spritztour im Chevy Camaro

Klaus Barkowski war als "schöner Klaus" in den 70er- und 80er-Jahren eine Größe auf St. Pauli.

Ein schwarzer Lamborghini mit Regenbogen prägte den Ruf von Barkowski als "Lambo-Klaus".
Überholt werden kränkt das Ludenherz

Ein Lamborghini brachte dem Luden von Welt enormes Prestige ein.
Von
Zuhälter und ihre Karren: Die Autos der Sünde

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Vor 30 Jahren waren der "schöne Klaus" und sein Lamborghini Countach auf der Großen Freiheit in Hamburg St. Pauili eine große Nummer. Heute ist Klaus Barkowski, die ehemalige Kiezgröße, Künstler. Wegen seiner Vorliebe für schnelle Autos bekam er den Spitznamen "Lambo-Klaus".
Bild: Christian Bittmann

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Hier ein Blick ins Archiv: 2009 bringt AUTO BILD den "Schönen Klaus" und seinen Lambo zusammen. Sein erster Kiez-Wagen zu Beginn der 70er ist eine Corvette. Als er damit von einem Porsche 911 überholt wird, macht er sich tobend auf die Suche nach einem Auto, mit dem er nie wieder überholt wird. In Düsseldorf wird er fündig und kauft einen Lamborghini Miura SV mit 385 PS.
Bild: Christian Bittmann

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Mit dem Miura dreht Barkowski ganz weit oben mit, bis zu 15 Frauen laufen für ihn, und sie wollen etwas von seinem Sunnyboy-Glanz abbekommen.
Bild: Christian Bittmann

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Die Luden fahren in den 70ern alles, was groß, teuer und schnell ist. Je teurer der Wagen, desto begehrenswerter erscheint der Typ hinterm Lenkrad. Länger, dicker, breiter – Zuhälter leben von ihrem Renommee. Und natürlich vom Geld ihrer Frauen.
Bild: Christian Bittmann

5/38
Als eines Tages ein schwarzer Lamborghini Countach LP400 auf der Meile steht, ist der "schöne Klaus" nicht mehr zu halten. Binnen einer halben Stunde hat er den Kaufpreis von 184.000 D-Mark zusammen und fährt mit dem 375 PS starken V12-Boliden vor.
Bild: Christian Bittmann

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Sein größtes Vollgaserlebnis: Auf einem abgesperrten Autobahn-Teilstück gibt Barkowski alles, der Countach rennt 295 km/h, mehr geht nicht.
Bild: Christian Bittmann

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Barkowski erklärt die Grundvoraussetzungen, um in den 70ern auf dem Hamburger Kiez eine Größe zu sein: "Du darfst nicht ganz doof sein, du darfst nicht ganz hässlich sein, und du darfst nicht ganz schwach sein." Gemeinsam mit weiteren Geschäftspartnern ist der "schöne Klaus" Mitglied der Zuhältervereinigung "Nutella".
Bild: Christian Bittmann

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Heute arbeitet der "schöne Klaus" mit Leinwand und Pinsel. In zumeist abstrakten, manchmal auch gegenständlichen Werken verarbeitet er vergangene und aktuelle Erlebnisse.
Bild: Christian Bittmann

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Zwei Originale: Klaus Barkowski mit seinem Bild "Reeperbahn III" (Archivbild von 2009).
Bild: Christian Bittmann

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Neben den alteingesessenen Luden, die in St. Pauli nur einen Laden besitzen, werden die 70er Jahre von den "Nutella-Jungs" und der so genannten "GMBH" beherrscht. Der Name bildet sich aus den Vonamen der Chefs: Gerd, Mischa, Beatle, Harry. Die Mitglieder der GMBH streichen nach eigener Aussage monatlich rund 300.000 D-Mark ein.
Bild: Frank Stange

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"Poussieren" nennt man, wenn neue Mädchen in Klubs und Diskos angesprochen werden. Klaus war der Charmeur der "Nutella-Jungs", er beschaffte neue Frauen. Hier poussiert der "schöne Klaus" Knut Simon, den Autor dieser Zeilen.
Bild: Christian Bittmann

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Lambo-Klaus erklärt: "Die Girls, die für dich an der Mauer stehen, müssen zuallererst mal auf dich persönlich abfahren. Das heißt, du musst gut gebaut sein, geile Klamotten tragen und zeigen, dass du Kohle hast und jemand bist auf dem Kiez."
Bild: Christian Bittmann

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Bild: Christian Bittmann

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Auf der Reeperbahn glänzen in ihren besten Zeiten Rolls-Royce Silver Shadow, Pontiac Firebird, Mercedes 600, Lamborghini Countach, BMW 635 CSI, Porsche 911 und Ferrari. Bei den Sportwagen gilt die Einsteiger-Hierarchie der "drei C": Capri, Camaro, Corvette.
Bild: Christian Bittmann

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Statussymbol mit Sinn und Zweck: Teure Sportwagen wie der Countach sind bei den Luden mehr als Selbstzweck. Wandert man in den Bau oder braucht schnell Bargeld, gibt es garantierte Festbeträge für die Schlitten.
Bild: Christian Bittmann

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Bild: Christian Bittmann

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Bild: Christian Bittmann

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Bild: Christian Bittmann

19/38
Für AUTO BILD setzte sich Klaus Barkowski nochmal ans Steuer des – geliehenen – Countach und ließ den Zwölfender auf der Reeperbahn wieder richtig brüllen.
Bild: Christian Bittmann

20/38
Nichts verlernt: Barkowski fühlt sich sofort wieder heimisch im Lambo. Sogar sein Hut passt problemlos unter das Dach.
Bild: Christian Bittmann

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Bild: Christian Bittmann

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Bild: Christian Bittmann

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Bild: Christian Bittmann

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Unten knapp, oben großzügig, so mögen es die Luden: Während der Fußraum im Lambo sehr eng geschnitten ist, zeigt sich die Uhrensammlung im Countach extrem ausladend. Auf den ersten Blick ist hier herzlich wenig zu erkennen. Immerhin sind ...
Bild: Christian Bittmann

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Bild: Christian Bittmann

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Aus dem Fotoalbum der "Nutella-Gang": der "schöne Klaus" in seinem 375 PS starken Lamborghini LP400.
Bild: Privat

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Der eigene Stil ist alles: Als ein weiterer Lude im Countach vorfährt, lässt Klaus einen Regenbogen auf seinen Lambo lackieren und ...
Bild: Privat

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Bild: Privat

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Bild: Privat

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Er war der "Fachmann für die Abteilung Stress" der "Nutella-Gang": Thomas Born alias "Karate-Tommy" (gestorben im Mai 2015) liebte seinen Mercedes 500 SEC AMG. In seinen letzten Lebensjahren war Born im Security-Geschäft tätig.
Bild: Christian Bittmann

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"Karate-Tommy" war ein Mann wie ein Schrank, ehemaliger zweifacher Europameister in Karate und Kickboxen, Deutscher Judomeister. Mitte der 70er betreibt der Junge aus bürgerlichem Blankeneser Haus eine Sport- und Karateschule, als die Jungs vom Kiez ihn engagieren.
Bild: Christian Bittmann

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Tommy wird das kraftstrotzende Aushängeschild von "Nutella" und hält durch mal sanfte, mal weniger sanfte Gewalt Widersacher auf Abstand.
Bild: Christian Bittmann

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Anfang der 80er entkommt Born nur knapp dem Tod: Als er 2000 D-Mark Schadenersatz dafür fordert, dass für ihn anschaffende Hure verprügelt wurde, kann er am Treffpunkt noch gerade "Guten Abend" sagen, dann hat er schoneine Kugel im Bauch. Mit einem Sprung durch eine Glastür entkommt er der Schusslinie, zwei Kumpel sterben.
Bild: Christian Bittmann

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"Karate-Tommy" wechselte seine Autos im schnellen Rhythmus. 3.6er Ruf-Porsche 911, Mercedes 500 SEC AMG, einen staatstragenden Mercedes 600 mit Chauffeur und die obligatorische Corvette.
Bild: Christian Bittmann

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In den 80er Jahren sind Razzien in den Klubs zwischen Hafenrand und Reeperbahn an der Tagesordnung – aber die Szene bleibt weitgehend das, was die Beteiligten als "intakt" bezeichnen. Sei es, weil das Faustrecht lange funktioniert, oder weil einflussreiche Beamte selbst in der Szene verkehren – sie gelten als "Zehnprozenter".
Bild: Frank Stange

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Und doch gerät das Gleichgewicht auf dem Kiez in den 80ern aus den Fugen: Im Hafen liegen zeitsparende Containerschiffe, das Privatfernsehen zeigt Softpornos, AIDS macht ängstlich. Freier bleiben aus. Mit Koks versucht der Kiez die Krise zu kontern.
Bild: Frank Stange

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Elf Leichen in drei Jahren – so die Bilanz der Machtkämpfe auf dem Kiez in den frühen 80ern. Als die harten Jungs mehr und mehr selbst dem weißen Puder verfallen, lassen sich die Lieferanten am Ende des Bargelds mit Anteilen an Bordellen bezahlen, die sie letztlich ganz übernehmen.
Bild: Frank Stange

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Den Rest erledigt die Steuerfahndung: "GMBH" und "Nutella" werden zerschlagen, ebenso die "Hells Angels", die bereits weite Teile des Kiez terrorisieren. Heute versuchen die Strippenzieher auf dem Kiez, die weitgehend der Organisierten Kriminialität zugerechnet werden, der Polizei keinen Angriffspunkt zu bieten. Die wilden Jahre auf dem Kiez sind vorbei.
Bild: Frank Stange
Hits der Plastikjahre: Die coolsten Autos der 80er

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Mercedes’ Mittelklasse der 80er ist heute ein klassenloses Auto. Nur an Feinheiten wird der voll ausgestattete Mercedes 300 CE als Mitglied einer sehr gehobenen Klasse erkennbar.
Jetzt passendes Exemplar finden: Mercedes 300
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Bild: Christian Bittmann

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So etwas war nur in den 80ern und frühen 90ern vorstellbar. Hier gehören Alu-Räder zum Zubehör.
Bild: Christian Bittmann

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Ungewölbt: der Kofferraumdeckel hinter der flachen Scheibe.
Bild: Christian Bittmann

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Anders als bei der Limousine wölbt sich hinter der Schulter des Fahrers ein Hügel für den Gurt.
Bild: Christian Bittmann

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Der Erstbesitzer fuhr den Mercedes allein und keine 1000 Kilometer im Jahr, saß aber auf elektrischen Ledersitzen.
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Bild: Christian Bittmann

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Schalterleiste, Wischerchen: Weil andere Statussymbole tabu sind, werden möglichst viele Knöpfe auf der Mittelkonsole und die Scheinwerferreinigung zu Zeichen des Wohlstands. Der Aufkleber ist echt 80er.
Bild: Christian Bittmann

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Die Tachonadel des Mercedes 300 CE beschleunigt in 7,7 Sekunden von Null auf Hundert. Spitze sind 220 km/h.
Bild: Christian Bittmann

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Durch lange Türen fädeln sich höchstens zwei Passagiere auf die Rücksitze.
Bild: Christian Bittmann

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Der Reihensechszylinder klingt sanft und satt und ist schon hörbar, sobald der Wagen mit leicht erhöhter Leerlaufdrehzahl anfährt.
Bild: Christian Bittmann

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Immer wieder tauchen kaum gefahrene Ersthand-Coupés wie unser Test-Exemplar auf. Manchmal ist deren Geschichte glaubwürdig und belegbar. Für diese Autos werden schon extreme Preise aufgerufen. Ein Dritthand-Wagen für ein Drittel des Geldes reicht auch, wenn Karosserie und Technik gut sind.
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Bild: Christian Bittmann

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Die spinnen, die Gallier! Streichen 1987 beim Peugeot 205 GTI Ausstattung und Gewicht radikal zusammen und lassen das Ergebnis als Peugeot 205 Rallye 1.9 aus dem Löwenkäfig. Ob das gut war? Und ob!
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Bild: Angelika Emmerling

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Der GTI, auf dem der 205 Rallye basiert, war schon vom Entwicklungsbeginn des 205 an als Topmodell geplant.
Bild: Christian Bittmann

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Mit dem zweiten Facelift 1990 kamen unter anderem zweifarbige Rückleuchten. Die Heckklappe reicht bis zum Stoßfänger hinab, eine sehr niedrige Ladekante ist die Folge – zu 205-Zeiten war das keineswegs eine Selbstverständlichkeit.
Bild: Christian Bittmann

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Die weißen Stahlräder gab’s nur für dieses Modell. Durch sie wirkt der 205 viel stämmiger, als es ihre 165er-Bereifung vermuten lässt.
Bild: Christian Bittmann

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Die exklusiven Sportsitze mit dem Logo von "Peugeot Talbot Sport" sind bequem, knallroter Teppich und rote Gurte nicht jedermanns Sache. Spezifische 205-Rallye-Teile wie Sitze oder Fußmatten findet man heute nur noch mit viel Glück.
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Bild: Christian Bittmann

16/50
Innen gibt sich der 205 Rallye asketisch. Schaltknauf und Radio sind hier nicht original.
Bild: Christian Bittmann

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Weniger asketisch sind die wenigen, aber optimal platziertern Drehregler (ab Facelift 1988) und Schalter.
Bild: Christian Bittmann

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Beim 205 Rallye 1.9. sind 191 km/h Spitze.
Bild: Christian Bittmann

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Die Rückbank hat den gleichen empfindlichen Bezugsstoff wie die Vordersitze. Mit vier Erwachsenen an Bord wird’s hier eng.
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Bild: Christian Bittmann

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Der Kofferraum fasst 290 Liter.
Bild: Angelika Emmerling

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Im 205 Rallye leistet der 1,9-Liter-Einspritzmotor 102 PS.
Bild: Christian Bittmann

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An dieser Stelle empfehlen wir Ihnen üblicherweise, nach einem Auto im Originalzustand zu suchen. Das ist beim 205 Rallye jedoch leichter gesagt als getan. Sollte Ihnen ein solcher Glückstreffer gelingen: sofort zuschlagen!
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Bild: Christian Bittmann

23/50
Der Audi 200 Avant C3 (Typ 44) wird für Audi zum Befreiungsschlag. Auf dem Weg nach oben bringt er die Marke in den 80ern entscheidend voran.
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Bild: Angelika Emmerling

24/50
Gegen einen damals aktuellen 123er-Mercedes oder 5er-BMW wirken der Audi 100 und erst recht sein aufgebrezelter Bruder 200 modern, fast futuristisch.
Bild: Angelika Emmerling

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Das Fließheck mit großer Klappe ist Mitte der 80er-Jahre neu in der oberen Mittelklasse. BMW und Mercedes bauen damals nur Stufenheckautos und konventionelle Kombis.
Bild: Angelika Emmerling

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Alu-Räder mit schmächtigen 205ern gab es serienmäßig.
Bild: Angelika Emmerling

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Die nüchtern-funktionale Cockpitgestaltung verrät das Ingenieurauto.
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Bild: Angelika Emmerling

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Die Karo-Sitze bieten trotz der prallen Lederwangen wenig Seitenhalt.
Bild: Angelika Emmerling

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Details wie Leseleuchten und Kleiderhaken im Fond künden vom gehobenen Anspruch.
Bild: Angelika Emmerling

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Als Avant hat der Audi 200 grundsätzlich Allradantrieb. Per Drehschalter lassen sich Zwischen- und Hinterachsdifferenzial sperren.
Bild: Angelika Emmerling

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Das ABS ist abschaltbar.
Bild: Angelika Emmerling

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Ein KKK-Turbo macht dem 182 PS starken 2,1-Liter-Motor mit 0,6 Bar Druck, dämpft aber den rauchigen Fünfzylinder-Sound.
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Bild: Angelika Emmerling

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Beim ersten Volvo mit Vorderradantrieb sollte alles anders sein. Das hat geklappt. Eine Fahrt im Volvo 480 Turbo zeigt, wie mutig der Versuch war.
Jetzt passendes Exemplar finden: Volvo 480
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Bild: Holger Neu

34/50
Die Banker-Metropole Frankfurt und der Volvo 480 wollten in den 80ern hoch hinaus. Das Schlafaugenmodell war damals aber zu cool für die Volvo- Kunden. Sie wurden mit seiner Optik, seinen technischen Macken und seinem Preis nicht warm. Heute ist das Kombi-Coupé speziell als Turbo mit 120 PS ein Klassiker-Kandidat.
Bild: Holger Neu

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Mit dem Turbo, ab 1988 Topmodell oberhalb des 1,7- Liter-Saugers, fährt das leichte Coupé angenehm flott. Das gilt zumindest für die handgeschaltete Variante, ...
Bild: Holger Neu

36/50
... die Automatik lässt sich nur ungern Gangwechsel per Gasstoß aufzwingen. Klappscheinwerfer machen die Keilform möglich.
Bild: Holger Neu

37/50
Verstreute, teilweise versteckte Schalter und Lämpchen verwirren den Fahrer.
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Bild: Holger Neu

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Spitze waren 200 km/h Spitze.
Bild: Holger Neu

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Hinten sitzt man auf Einzelsesseln mit hohen Lehnen.
Bild: Holger Neu

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Reihenvierzylinder mit 120 PS.
Bild: Holger Neu

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Die Verarbeitung reicht bei Weitem nicht an das gewohnte Volvo-Niveau heran. Wer darüber hinwegsehen kann, macht mit einem geflegten 480 wenig falsch.
Jetzt passendes Exemplar finden: Volvo 480
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Bild: Holger Neu

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Sport ist im Verein am schönsten, Sport macht schlank. Der Beweis: Porsche 928 Clubsport. So sehnig, spurtstark und austrainiert ist kein anderer der V8-Transaxle-Riege. Und kein anderer Porsche 928 ist so sehr Sportwagen.
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Bild: Marcus Gloger

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Heavy-Metal oder Leicht-Athlet? Im 928 CS steckt von beidem etwas. Bis auf den Clubsport-Aufkleber auf dem ...
Bild: Marcus Gloger

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... Kotflügel tut er ganz harmlos, die zur Gewichtsoptimierung entfernten Bauteile fehlen oft an uneinsehbaren Stellen.
Bild: Marcus Gloger

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Der doppelflutige Auspuff bollert aggressiv.
Bild: Marcus Gloger

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Vorn zeigt der 928 Familien-Ähnlichkeit: Ein Porsche muss runde Scheinwerfer haben.
Jetzt passendes Exemplar finden: Porsche 928
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Bild: Marcus Gloger

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Wo Sport draufsteht, kostet Leder für innen extra. Die Club-Lounge ist edel, technisch unterkühlt und leicht extravagant eingerichtet – kein Vergleich zum engen Elfer.
Bild: Marcus Gloger

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Im Porsche 928 Clubsport steigt die Tachonadel auf bis zu 270 km/h.
Bild: Marcus Gloger

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Der Fünfliter-Alu-V8 ist nur echt Clubsport mit der Kennung M28/41 SP.
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Bild: Marcus Gloger

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Der Fünfliter-Alu-V8 leistet nach Werksangabe 320 PS, doch in Wirklichkeit sind mehr als 330 PS drin. Hier kommen weitere Autos der 80er.
Bild: Marcus Gloger
Zuhälter und ihre Karren: Die Autos der Sünde

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Vor 30 Jahren waren der "schöne Klaus" und sein Lamborghini Countach auf der Großen Freiheit in Hamburg St. Pauili eine große Nummer. Heute ist Klaus Barkowski, die ehemalige Kiezgröße, Künstler. Wegen seiner Vorliebe für schnelle Autos bekam er den Spitznamen "Lambo-Klaus".
Bild: Christian Bittmann

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Hier ein Blick ins Archiv: 2009 bringt AUTO BILD den "Schönen Klaus" und seinen Lambo zusammen. Sein erster Kiez-Wagen zu Beginn der 70er ist eine Corvette. Als er damit von einem Porsche 911 überholt wird, macht er sich tobend auf die Suche nach einem Auto, mit dem er nie wieder überholt wird. In Düsseldorf wird er fündig und kauft einen Lamborghini Miura SV mit 385 PS.
Bild: Christian Bittmann

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Mit dem Miura dreht Barkowski ganz weit oben mit, bis zu 15 Frauen laufen für ihn, und sie wollen etwas von seinem Sunnyboy-Glanz abbekommen.
Bild: Christian Bittmann

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Die Luden fahren in den 70ern alles, was groß, teuer und schnell ist. Je teurer der Wagen, desto begehrenswerter erscheint der Typ hinterm Lenkrad. Länger, dicker, breiter – Zuhälter leben von ihrem Renommee. Und natürlich vom Geld ihrer Frauen.
Bild: Christian Bittmann

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Als eines Tages ein schwarzer Lamborghini Countach LP400 auf der Meile steht, ist der "schöne Klaus" nicht mehr zu halten. Binnen einer halben Stunde hat er den Kaufpreis von 184.000 D-Mark zusammen und fährt mit dem 375 PS starken V12-Boliden vor.
Bild: Christian Bittmann

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Sein größtes Vollgaserlebnis: Auf einem abgesperrten Autobahn-Teilstück gibt Barkowski alles, der Countach rennt 295 km/h, mehr geht nicht.
Bild: Christian Bittmann

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Barkowski erklärt die Grundvoraussetzungen, um in den 70ern auf dem Hamburger Kiez eine Größe zu sein: "Du darfst nicht ganz doof sein, du darfst nicht ganz hässlich sein, und du darfst nicht ganz schwach sein." Gemeinsam mit weiteren Geschäftspartnern ist der "schöne Klaus" Mitglied der Zuhältervereinigung "Nutella".
Bild: Christian Bittmann

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Heute arbeitet der "schöne Klaus" mit Leinwand und Pinsel. In zumeist abstrakten, manchmal auch gegenständlichen Werken verarbeitet er vergangene und aktuelle Erlebnisse.
Bild: Christian Bittmann

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Zwei Originale: Klaus Barkowski mit seinem Bild "Reeperbahn III" (Archivbild von 2009).
Bild: Christian Bittmann

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Neben den alteingesessenen Luden, die in St. Pauli nur einen Laden besitzen, werden die 70er Jahre von den "Nutella-Jungs" und der so genannten "GMBH" beherrscht. Der Name bildet sich aus den Vonamen der Chefs: Gerd, Mischa, Beatle, Harry. Die Mitglieder der GMBH streichen nach eigener Aussage monatlich rund 300.000 D-Mark ein.
Bild: Frank Stange

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"Poussieren" nennt man, wenn neue Mädchen in Klubs und Diskos angesprochen werden. Klaus war der Charmeur der "Nutella-Jungs", er beschaffte neue Frauen. Hier poussiert der "schöne Klaus" Knut Simon, den Autor dieser Zeilen.
Bild: Christian Bittmann

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Lambo-Klaus erklärt: "Die Girls, die für dich an der Mauer stehen, müssen zuallererst mal auf dich persönlich abfahren. Das heißt, du musst gut gebaut sein, geile Klamotten tragen und zeigen, dass du Kohle hast und jemand bist auf dem Kiez."
Bild: Christian Bittmann

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Bild: Christian Bittmann

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Auf der Reeperbahn glänzen in ihren besten Zeiten Rolls-Royce Silver Shadow, Pontiac Firebird, Mercedes 600, Lamborghini Countach, BMW 635 CSI, Porsche 911 und Ferrari. Bei den Sportwagen gilt die Einsteiger-Hierarchie der "drei C": Capri, Camaro, Corvette.
Bild: Christian Bittmann

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Statussymbol mit Sinn und Zweck: Teure Sportwagen wie der Countach sind bei den Luden mehr als Selbstzweck. Wandert man in den Bau oder braucht schnell Bargeld, gibt es garantierte Festbeträge für die Schlitten.
Bild: Christian Bittmann

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Bild: Christian Bittmann

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Bild: Christian Bittmann

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Für AUTO BILD setzte sich Klaus Barkowski nochmal ans Steuer des – geliehenen – Countach und ließ den Zwölfender auf der Reeperbahn wieder richtig brüllen.
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Nichts verlernt: Barkowski fühlt sich sofort wieder heimisch im Lambo. Sogar sein Hut passt problemlos unter das Dach.
Bild: Christian Bittmann

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Unten knapp, oben großzügig, so mögen es die Luden: Während der Fußraum im Lambo sehr eng geschnitten ist, zeigt sich die Uhrensammlung im Countach extrem ausladend. Auf den ersten Blick ist hier herzlich wenig zu erkennen. Immerhin sind ...
Bild: Christian Bittmann

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Aus dem Fotoalbum der "Nutella-Gang": der "schöne Klaus" in seinem 375 PS starken Lamborghini LP400.
Bild: Privat

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Der eigene Stil ist alles: Als ein weiterer Lude im Countach vorfährt, lässt Klaus einen Regenbogen auf seinen Lambo lackieren und ...
Bild: Privat

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Bild: Privat

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Er war der "Fachmann für die Abteilung Stress" der "Nutella-Gang": Thomas Born alias "Karate-Tommy" (gestorben im Mai 2015) liebte seinen Mercedes 500 SEC AMG. In seinen letzten Lebensjahren war Born im Security-Geschäft tätig.
Bild: Christian Bittmann

31/38
"Karate-Tommy" war ein Mann wie ein Schrank, ehemaliger zweifacher Europameister in Karate und Kickboxen, Deutscher Judomeister. Mitte der 70er betreibt der Junge aus bürgerlichem Blankeneser Haus eine Sport- und Karateschule, als die Jungs vom Kiez ihn engagieren.
Bild: Christian Bittmann

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Tommy wird das kraftstrotzende Aushängeschild von "Nutella" und hält durch mal sanfte, mal weniger sanfte Gewalt Widersacher auf Abstand.
Bild: Christian Bittmann

33/38
Anfang der 80er entkommt Born nur knapp dem Tod: Als er 2000 D-Mark Schadenersatz dafür fordert, dass für ihn anschaffende Hure verprügelt wurde, kann er am Treffpunkt noch gerade "Guten Abend" sagen, dann hat er schoneine Kugel im Bauch. Mit einem Sprung durch eine Glastür entkommt er der Schusslinie, zwei Kumpel sterben.
Bild: Christian Bittmann

34/38
"Karate-Tommy" wechselte seine Autos im schnellen Rhythmus. 3.6er Ruf-Porsche 911, Mercedes 500 SEC AMG, einen staatstragenden Mercedes 600 mit Chauffeur und die obligatorische Corvette.
Bild: Christian Bittmann

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In den 80er Jahren sind Razzien in den Klubs zwischen Hafenrand und Reeperbahn an der Tagesordnung – aber die Szene bleibt weitgehend das, was die Beteiligten als "intakt" bezeichnen. Sei es, weil das Faustrecht lange funktioniert, oder weil einflussreiche Beamte selbst in der Szene verkehren – sie gelten als "Zehnprozenter".
Bild: Frank Stange

36/38
Und doch gerät das Gleichgewicht auf dem Kiez in den 80ern aus den Fugen: Im Hafen liegen zeitsparende Containerschiffe, das Privatfernsehen zeigt Softpornos, AIDS macht ängstlich. Freier bleiben aus. Mit Koks versucht der Kiez die Krise zu kontern.
Bild: Frank Stange

37/38
Elf Leichen in drei Jahren – so die Bilanz der Machtkämpfe auf dem Kiez in den frühen 80ern. Als die harten Jungs mehr und mehr selbst dem weißen Puder verfallen, lassen sich die Lieferanten am Ende des Bargelds mit Anteilen an Bordellen bezahlen, die sie letztlich ganz übernehmen.
Bild: Frank Stange

38/38
Den Rest erledigt die Steuerfahndung: "GMBH" und "Nutella" werden zerschlagen, ebenso die "Hells Angels", die bereits weite Teile des Kiez terrorisieren. Heute versuchen die Strippenzieher auf dem Kiez, die weitgehend der Organisierten Kriminialität zugerechnet werden, der Polizei keinen Angriffspunkt zu bieten. Die wilden Jahre auf dem Kiez sind vorbei.
Bild: Frank Stange
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