Die 70er-Jahre waren eine spannende Zeit des Umbruchs in der Automobilindustrie: Daimler-Benz, seit einer gefühlten Ewigkeit erste Adresse für anspruchsvolle Qualitätsautos, geriet Anfang des Jahrzehnts ernsthaft unter Druck. Ab 1968 holten Audi, BMW, Opel und Peugeot auf: Obwohl der Mercedes /8 nach der Heckflossen-Ära stilistisch und konstruktiv den Aufbruch in die Moderne verkörperte, drängte die Konkurrenz nach vorn, stellte Mercedes' Führungsrolle in Frage – jedenfalls so lange, bis der 123er in der zweiten Hälfte der 70er die alte Hackordnung wiederherstellte.

Angriff von Audi 100, BMW 520, Opel Rekord 2000 und Peugeot 504

Mercedes /8 und Co: Vergleich
Der Platzhirsch: unser Dauertester 230.4 verkörperte im /8-Kosmos die goldene Mitte.
Doch die Autos der Konkurrenz hatten es in sich. Allen voran Audi, kurz zuvor noch in Gefahr, am eigenen Zweitakt-Abgas zu ersticken. Die Ingolstädter schwenkten um auf Premiumkurs und brachten sich mit dem Audi 100 als ambitionierte Technikmarke in Stellung. BMW befreite sich mit dem 5er (E12) von den Fesseln des 02, verbreiterte die Modellbasis und wurde Mercedes als Anbieter von fahraktiven Alltagsautos zunehmend gefährlich. Selbst Opel, in den unteren Segmenten eine etablierte Macht, konnte mit dem Millionenseller Rekord D plötzlich auch diesseits der Sechzylinder-Liga wieder mitreden. Und Peugeot? Die Franzosen brachten in einer qualitativen und stilistischen Hochphase mit dem ebenso charmanten wie gehaltvollen 504 einen ernsthaften Konkurrenten zum Strich-Achter. In der Galerie zeigt AUTO BILD lässige Limousinen der 70er: Das taugen sie, das kosten sie!

Bildergalerie

Mittelklasse-Limousinen im Test
Mittelklasse-Limousinen im Test
Mittelklasse-Limousinen im Test
Kamera
Vergleich: Lässige Limousinen der 70er