Treffen sich fünf Dinosaurier an der Tankstelle ... Nein, so beginnt kein Kalauer in der Witzspalte der Frisörs-Illustrierten, sondern so startet einer jener ungewöhnlichen Vergleiche, auf die wir bei AUTO BILD KLASSIK immer wieder stolz sind: fünf Oldtimer der Vorkriegszeit haben wir auffahren lassen (ja, sie schafften es sämtlich auf eigener Achse), um zweierlei zu er-fahren: 1. Geht das heute überhaupt noch, mit solch untermotorisiertem Uralt-Metall im Straßenverkehr? und 2. Falls ja: Wer ist der schönste, alltagstauglichste, bezahlbarste unter ihnen?
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Die Antwort zu 1. in Kürze wollen wir schon hier nicht vorenthalten: Ja, Chrysler CM6, Citroen AC4, Ford A, Mercedes 170 V und Opel Kadett (der Ur-Typ!) sind nicht nur charmante, robuste und günstige Klassiker, sie machen sogar Spaß und sind auch jenseits von Clubtreffen und Opa-Rallyes eine Option zum Einkaufen, Sonntagsbesuch oder (mit entsprechender Vorsorge) Wochenendausflug. Natürlich tiefenentschleunigt: Mit 38 PS und bis zu 108 km/h lassen sich allenfalls Rollstühle zügig überholen ...
Ford Modell A
Qualität von Vorkriegswaren: Nach dem T war Ford auch mit dem Modell A erfolgreich, in knapp vier Jahren wurden 4,5 Millionen Stück verkauft. Im Sommer 1931 lief die Serie aus.
Bild: Werk
 

Zwei Traum-Oldtimer der 1960er-Jahre

Wo wir beim Überholen sind: Gänzlich anders gestaltet sich ein solches Manöver mit zwei Traum-Oldtimern, die AUTO BILD KLASSIK ebenfalls zur Vergleichsfahrt vorgeladen hat. Doch wie anders sieht das Bild hier aus: Beide, Mercedes W113 "Pagode" und Porsche 911 (damals noch 901) kamen vor 60 Jahren auf die Welt, und beide waren vom ersten Kolbenhub an teure Traumautos, die sich nur eine erlesene, (vermeintlich) glückliche Käuferschicht in die beheizte Garage stellen konnte.
Und wir holen sie wieder heraus: Für diese Leistungskontrolle stellen wir zwei frühe Exemplare nebeneinander an die Startlinie. Ihnen gemeinsam ist der schlichte Charme einer ursprünglichen, noch von minimalem Komfort verwässerten Reinzeichnung dieser beiden historischen Sportwagen. Sie trennt - nun ja, nicht nur das Offensichtliche, was jedem Porsche- und Mercedes-Fan natürlich schon vor mehreren Sätzen durch den Kopf geisterte ... Aber wir wollen nicht vorgreifen.
BMW 2002 Turbo
Fiese Fresse: In den frühen 1970er-Jahren war der BMW 2002 turbo mit seiner aggressiven Schnauze ein junger Wilder, der manche Menschen empörte.
Bild: Angelika Emmerling / AUTO BILD

Auch mit 50 noch ein kleiner Krawallheini

Erst recht nicht beim Fazit zum nimmer müden, nimmer alten Rowdy BMW 2002 turbo: Der ist zwar mit 50 Lenzen ein Typ in den besten Jahren, aber fühlt sich unterm Hintern unseres Testers noch genauso wüst und krawallig an wie weiland 1973, als die in Spiegelschrift angebrachte Typenbezeichnung auf der Frontschürze für viel öffentliche Empörung sorgte.
Klar, die Botschaft war nicht misszuverstehen: Mach' Platz, Du Wicht!, signalisierte dieser aggressive Spruch, von Pressevertretern als "Kriegsbemalung" gebrandmarkt, doch angesichts aktueller Raubkatzen- und Streitwagen-Optik heute schon fast als liebenswürdig und harmlos zu bezeichnen.
Harmlos ist der erste Serien-Turbo - noch vor dem Porsche Turbo - natürlich nicht, aber in seinem Auftritt erinnert er uns heute an einen liebenswerten Berufsjugendlichen, der auch mit 50 noch voller Stolz eine lange Matte trägt ... Apropos Matte: Jemand, der auch heute noch auf der Matte, respektive dem Teppich bleibt, ist Rallye-Legende Walter Röhrl. In diesem Heft beschäftigen sich gleich zwei Artikel mit dem gleichermaßen humorvollen wie begabten "Genie auf Rädern" (Niki Laude).
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Weitere spannende Themen in AUTO BILD KLASSIK 4/2023:Familien-Fehde Zwei Porsche im historischen Vergleich: 1990 rückt der 944 Turbo dem 964er Carrera auf die Pelle • Die unbekannten Corrado Jenseits der Wolfsburger Coupé-Monokultur entstanden bei Kleinserienherstellern reizvolle Cabrio- und Kombi-Ableger.

Menschen

Der Schneller-Macher Ex-Rennleiter Peter Falk blickt mit 90 auf seine Jahre bei Porsche zurück • Renn-3er in zweiter Hand Jens Sendel kennt seinen BMW E30 von Anfang an • Rahmen-Handlung Redakteure und ihre liebsten Nummernschildhalter • Langzeit-Beziehungen Vom Dixi bis zum Zweier-Golf: Warum Oldtimerbesitzer ihren Schätzen die Treue halten • Walter lässt's fliegen Vor 50 Jahren unterschrieb Walter Röhrl bei Irmscher seinen ersten Profivertrag. Für uns fährt er im Opel Commodore noch mal quer.
Fiat 124 Spider
Macht auch bei schneidender Kälte eine schneidige Figur: Fiat 124 Spider, einer der vielen elegant-schnittigen offenen Zweitürer dieser Disziplin.
Bild: Werk

Märkte

Fachbetriebe in Sorge Oldtimer-Spezialisten kämpfen mit Nachwuchsproblemen • Händlercheck Kodytek in Löhne hat ein Herz für kommende BMW-Klassiker, aber auch stolze Preise • Marktanalyse: Coupés Bodenständige Zweitürer steigen im Wert – aber nur, wenn sie jünger als 50 sind • Anzeigen/Probe gefahren BMW 530i (E34), Lancia Thema 8.32, Renault Alpine V6 Turbo und Coupé Fiat 2.0 16V für Sie gecheckt.

Service

Je später, desto besser Beim Fiat Spider zog mit den Jahren eine gewisse Reife • Mobil trotz Handicap So wird der Oldtimer be­hindertengerecht umgebaut • Schlagschrauber im Test Zehn Geräte von 55 bis 326 Euro müssen zeigen, was sie draufhaben • Dauertest Wartungsstau und Ersatzteil­probleme beim Citroën XM Modellautos Die Highlights des Jahres • Bücher Laster-Lektüre und mehr.

Fahrkultur

Showroom mal anders BMW-Fan nutzt Wintergarten als Oldtimer-Quartier • Künstlerpech Röhrls Rallye-Opel rollt bei der 73er Monte beschädigt ins Ziel • Leserbriefe Meinungen zu Klassikern mit großer Klappe • Roadtrip im Land Rover Zum Auftakt unserer neuen Serie "Helge hochverdichtet" entdeckt Motoraver Thomsen seine Liebe zum britischen Urgestein • Renault unter Strom Die Franzosen elektrifizieren mit einem Kooperations­partner R4, R5 und TwingoDing des Monats Durch die 3D-Brille betrachtet, wirkt ein kleiner Austin plötz­lich ganz groß • Rost-Romantik Unser Fotograf stöbert auf US-Schrottplätzen seltene Autowracks auf.