Sonne wie im Hochsommer, 25 Grad, und das Ende September – perfektes Wetter für das Stuttgarter Volksfest "Cannstatter Wasen". Wer will sich da schon in den dunklen Anzug oder das feine Kleid schälen und zu einer Preisverleihung gehen? 200 Gäste wollten es – und haben es auf keinen Fall bereut. Denn die zweite Verleihung des Goldenen Klassik-Lenkrads, die 2011 im Mercedes-Benz Museum in Stuttgart stattfand, war ein Abend mit großen Gefühlen und ausgelassener Heiterkeit.

Goldenes Klassik-Lenkrad 2011: Das sind die Sieger

Goldenes Klassik-Lenkrad 2011: Die Verleihung
Stolze Gewinner: Stefan Andree und seine Frau Marianne fahren mit ihrem neuen 190er gleich in den Urlaub.
Für Stefan Andree aus Berlin sowieso. Er hatte an der Leserwahl teilgenommen und den Hauptpreis gewonnen: einen Mercedes-Benz 190 E Baujahr 1989 mit erst 18.200 Kilometern auf dem Zähler. Seine Nummernschilder brachte er gleich mit, damit er mit seiner Frau Marianne von Stuttgart aus zurück nach Berlin und von da aus direkt in den Urlaub auf Fehmarn fahren konnte. Als er dann noch erfuhr, dass Vredestein ihm zum neuen Klassiker einen Satz Reifen spendiert, war das Glück perfekt.

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Goldenes Klassik-Lenkrad 2011: Die Verleihung
Ruth Obermann überbrachte das Geld aus der Starion-Versteigerung ihres Vaters persönlich nach Japan.
Den ernsten Moment des Abends lieferte Ruth Obermann. Ihr Vater, Jochen Obermann, hatte einen makellosen Mitsubishi Starion von 1983 mit Hilfe von AUTO BILD KLASSIK versteigert. Ruth brachte den Erlös von mehr als 11.000 Euro nach Japan. Auf der Festbühne im Mercedes-Museum berichtete sie, was der Tsunami unter anderem in einem Kindergarten in der Präfektur Iwate anrichtete – die Kinder überlebten, hatten aber tagelang keinen Kontakt zu ihren Eltern. Das Geld wird nun dafür eingesetzt, den Kindergarten wieder aufzubauen. Sie schloss mit den Worten: "Papa, ich bin stolz auf dich."

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Für einen der vielen Lacher des Abends sorgte ausgerechnet ein Politiker: Dr. Peter Ramsauer. AUTO BILD KLASSIK-Chefredakteur Bernd Wieland fragte den Bundesverkehrsminister kritisch, ob das Ministerium mit den unausgegorenen neuen Richtlinien zum H-Kennzeichen die Anzahl der Oldtimer begrenzen wolle. Ramsauer dazu: "Lassen Sie sich nicht davon schrecken, was an Wortungetümen aus meinem Ministerium kommt." Er verteidigte die Richtlinie, machte aber Mut: "Es wäre die erste Verordnung, die nicht geändert oder verbessert werden könnte." Sie tritt am 1. November 2011 in Kraft. Das Wechselkennzeichen, eine Initiative von AUTO BILD und Ramsauer, muss noch durch den Bundesrat. "Ich werde die Länder demütigst ersuchen, da nichts mehr querzulegen", kündigte der Minister an. Für seinen Kampf ums Wechselkennzeichen bekam er einen Sonderpreis der Redaktion.
 
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