Wer den Toyota Century nicht kennt, der kann ihn leicht übersehen: An so viel zurückhaltender Unscheinbarkeit bleibt das Auge einfach nicht hängen. Langweilig mag es wirken, bieder. Dabei ist die 5,27 Meter lange Limousine so viel mehr als einfach nur ein Auto. Was in England der Rolls-Royce, ist in Japan der Century. Mit ihm lassen sich die Kaiserfamilie, hochrangige Regierungsmitglieder und Top-Geschäftsleute chauffieren. Verkauft wird die Luxuslimousine nur in Japan, das aktuelle Modell kostet umgerechnet etwa 160.000 Euro. Doch immer mal wieder finden welche ihren Weg außer Landes. Ein ganz besonderes Exemplar der zweiten Generation hütet Toyota Deutschland in seiner Classic-Sammlung, das AUTO BILD heute fahren darf.

Der Toyota Century ist das einzige japanische Serienauto mit V12

Toyota Century
Dank Gentlemen's Aggreement leistet der V12 offiziell 280 PS. Inoffiziell dürfte eine Drei vorne stehen.
Bild: Toyota / Harald Dawo
Eingeführt wurde der Century 1967, zum 100. Geburtstag von Toyota-Firmengründer Sakichi Toyoda (daher der Modellname). Die erste Generation wurde sagenhafte 30 Jahre lang gebaut und immer wieder behutsam modernisiert. Erst 1997 kam der Nachfolger. Optisch noch immer nahezu gleich, dafür noch gediegener und mit V12 statt V8. Damit ist die zweite Century-Generation das einzige japanische Serienauto mit Zwölfzylindermotor. Einen solchen Century besitzt auch Toyota Deutschland. Das Besondere: Es handelt sich um einen extrem seltenen Linkslenker. 1997 bestellt von der europäischen Toyota-Zentrale in Brüssel, diente er als Chauffeurs-Limousine, wenn die japanische Konzernleitung zu Besuch war.

Geblümter Teppich im Toyota Century

Toyota Century
Die überwiegende Mehrheit aller Century wird mit Wollstoff-Bezügen geordert. Leder ist selten.
Bild: Toyota / Harald Dawo
Heute nimmt AUTO BILD Platz. Wie es sich geziemt, zuerst im Fond. Das Einsteigen gelingt praktisch ohne zu ducken, der hohen Dachlinie sei Dank. Statt der in Japan üblichen Wollbezüge sitzt man in diesem Century auf Leder. Dick, weich und anschmiegsam. Der Fußboden ist mit flauschigem Blumenmuster-Teppich bezogen. Die Türtafeln schmücken Leder, verziertes Holz und kühles Aluminium. Was man auch anfasst ist ungemein hochwertig und solide. Alles verströmt Entspannung und Geborgenheit. Die hervorragende Dämmung lässt sämtlichen Alltagsstress draußen.
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.
Fahren dann noch die gehäkelten Gardinen elektrisch zu, ist man vollends für sich. Das ist die Art von Luxus, die den Century ausmacht. Ein Highlight ist auch der Anschluss für ein kleines Tonbandgerät, auf das man seine neuesten Geschäftsideen sprechen kann. Ansonsten halten sich die technischen Raffinessen im Fond in Grenzen. Beheizte, elektrisch verstellbare Massagesitze sind nett, haben andere aber auch.

Einen Toyota Century fährt man selten selbst

Toyota Century
Das Toyota Großserien-Lenkrad ziert der goldene Phoenix. Verarbeitung und Materialqualität sind exzellent.
Bild: Toyota / Harald Dawo
Umsteigen auf den Fahrersitzplatz. Auch hier herrscht Holz und Leder vor. Durchbrochen aber von erstaunlich vielen Kunststoffteilen aus der Großserie, etwa Lenkstockhebel, Lenkrad, Schaltkulisse und diverse Knöpfe. Macht nichts, schließlich fahren die wenigsten Century-Besitzer selbst. Wir dagegen schon. Also Zündschlüssel drehen – ein einfacher Bartschlüssel wie in zig anderen Toyota-Modellen – und der 280 PS starke Fünfliter-V12 erwacht zum Leben. Wobei man nicht wirklich merkt, ob der Motor auch tatsächlich läuft. Vibrationen oder Geräusche sind im Stand schlicht nicht wahrnehmbar. Langsam rollen wir aus der Classic-Halle hinaus ins Kölner Umland. Beim Gasgeben hebt sich der Bug würdevoll, die Viergangautomatik schaltet runter, und der Century beschleunigt nachdrücklich, aber ohne Hast nach vorne. Selbst unter Last wird der Motor niemals laut, Vibrationen sind nicht spürbar. Ein Verdienst des seidenweichen Motorlaufs und den mit Gramm-Gewichten fein ausgewuchteten Antriebswellen.

Sogar das Blinkergeräusch ist in diesem Toyota sanft und leise

Toyota Century
Die weißen Gardinen in der Heckscheibe lassen sich elektrisch auf- und zufahren.
Bild: Toyota / Harald Dawo
Im Century ist es so leise, dass Gespräche auch bei Autobahntempo im Flüsterton stattfinden können. Das ist nicht nur dem Motor zu verdanken. Das Blinkergeräusch hat die perfekte Lautstärke-Balance zwischen wahrnehmbar und unaufdringlich, kein einziger nerviger Warnton piept beim Fahren. Sogar die Armaturen sind so schlicht wie möglich gehalten. Die Mischung aus digitalen und analogen Anzeigen versorgt den Fahrer mit den nötigsten Informationen und erwacht erst mit der Zündung aus ihrem schwarzen Kasten. Und das Fahrwerk? Nun, was der Zweitonner an Unebenheiten nicht von selbst einebnet, versinkt in der Luftfederung. Mit anderen Worten: Der Century lässt einen einfach in Ruhe.

Seit jeher wird der Toyota Century in Handarbeit gebaut

Toyota Century
Seitenspiegel an der A-Säule waren eine Option. Serienmäßig sitzen sie auf den Kotflügeln.
Bild: Toyota / Harald Dawo
Auch wir lassen den Century jetzt in Ruhe und bringen ihn zurück. Nach dem Aussteigen betrachten wir den noblen Toyota noch einmal in Ruhe. Hauben und Felgen schmückt ein goldener Phoenix aus der japanischen Mythologie, die C-Säulen zieren kleine V12-Signete. Toyota-Logos sucht man vergebens. Und plötzlich sehen wir ihn mit anderen Augen. Langweilig? Eher zurückhaltend. Bieder? Nein, traditionell. Seit 2017 wird die praktisch gleich aussehende dritte Generation gebaut. Rund 50 Stück pro Monat, nach wie vor in Handarbeit. Doch jetzt mit einem Hybrid-V8 von Lexus unter der Haube. Karosserie und Ambiente sind aber noch genauso barock wie 1967. Das wird sich wohl auch in den nächsten 50 Jahren nicht ändern.

Fazit

von

Moritz Doka
Die beste Limousine der Welt? Ein harter Vergleich brächte wohl anderes zutage, doch das würde am Ziel vorbeischießen. Denn der Toyota Century ist auch ein patriotisches Statement. In einer Mercedes S-Klasse oder einem BMW 7er würden seine Besitzer niemals gesehen werden wollen. So ist der Toyota Century eher ein automobiler Bilderbuch-Butler. Würdevoll, leicht grau, immer um das Wohl seiner Dienstherrn besorgt, dabei so unaufdringlich wie möglich. Und das kaiserliche Flair gibt es mit dazu.

Von

Moritz Doka