BMW 700 RS
—Wenn schon sportlich, dann richtig
Da können wir doch nicht Nein sagen: Als sich die Chance bietet, auch einen 700 RS zu testen, zögern wir nicht lange. Ein Ritt in dieser heißen Alu-Schachtel bleibt ein unvergessliches Erlebnis.
Ja, es stimmt, das ist ein Regelverstoß: Der BMW 700 RS dürfte in dem Vergleichstest gar nicht teilnehmen, denn er ist kein Serienwagen. Nur zwei Exemplare wurden gebaut. Ab 1961 lotete BMW mit dem 700 RS bei Bergrennen am Roßfeld, am Gaisberg und am Schauinsland die Grenzen des BMW-700-Konzepts aus. Könner wie Hans Stuck und Walter Schneider zierten die Liste der 700-RS-Starter. Schneider wurde mit dem 700 RS 1961 Deutscher Bergmeister und war auch in Österreich und der Schweiz erfolgreich.
Dünn wie Frischhaltefolie wirkt die Aluhaut des 700 RS, die sich über einen filigranen Gitterrohrrahmen spannt. 3465 Millimeter Länge, 1460 Millimeter Breite und ein Radstand von 2000 Millimetern lassen ihn so kompakt wie eine Schuhschachtel auf Rädern erscheinen. Auf unsere Waage bringt er nur 493 Kilo. Speziell für den 700 RS entwickelten die BMW-Ingenieure einen luftgekühlten 70-PS-Boxer-Rennmotor mit 697 Kubikzentimeter Hubraum. Weil sein Bohrung-Hub-Verhältnis fast quadratisch ist, zeigt er sich drehfreudig: Die Nennleistung liegt erst bei 8000/min an. Faszinierend und exotisch: Königswellen treiben die beiden oben liegenden Nockenwellen pro Zylinder an. Neben Renntechnik kommen ganz bewusst auch Serienkomponenten zum Einsatz.
Sportliche BMWs | ||||
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Vergleichstest | BMW 328 | BMW 507 | BMW 1800 TI | BMW 2002 turbo |
Der Hightech-Roadster: BMW Z1
Beim Handling macht dem 700 RS keiner was vor
Fahrzeugdaten | BMW 700 RS |
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Motor | Zweizylinder-Boxer |
Gemischaufbereitung | zwei Rennvergaser |
Ventile/Nockenwellen | 2 pro Zylinder/4 |
Nockenwellenantrieb | Königswelle |
Hubraum | 697 ccm |
Bohrung x Hub | 78,0 x 73,0 mm |
kW (PS) bei U/min | 51 (70)/8000 |
Nm bei U/min | k. A. |
Höchstgeschwindigkeit | 160 km/h |
Getriebe | Viergang manuell |
Antrieb | Hinterrad |
Bremsen vorn/hinten | Trommel/Trommel |
Testwagenbereifung | 145 R 13 |
Zulässiges Gesamtgewicht | k. A. |
Tankinhalt/Kraftstoffsorte | k. A. /Super plus |
Verbrauch (Werksangabe) | k. A. |
Abgas CO2 (nach Werksverbrauch) | k. A. |
Messwerte | |
Beschleunigung 0-50 km/h | 3,8 s |
Beschleunigung 0-80 km/h | 8,0 s |
Beschleunigung 0-100 km/h | 12,3 s |
Beschleunigung 0130 km/h | 23,4 s |
Elastizität 60-100 km/h | 7,5 s (3. Gang) |
Elastizität 80-120 km/h | 13,1 s (4. Gang) |
Bremsweg aus 100 km/h | 54,0 m |
Leergewicht | 493 kg |
Zuladung | k. A. |
Gewichtsverteilung | 47/53 % |
Wendekreis links/rechts | 10,4/11,6 m |
Innengeräusch bei 50/80 km/h | 93/98 dB (A) |
Slalom (Pylonenabstand 18 Meter) | 9,5 s |
Spurwechsel | 70,0 km/h |
Rundenzeit | 1:56,97 min |
Stückzahl | 2 |
Neupreis (1961) | k. A. |
Zeitwert (Zustand 2, Stand 4/2014) | k. A. |
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